Das Nationalmuseum für westliche Kunst (Kulturerbe/2016)

Dieses Nationalmuseum für westliche Kunst (国立西洋美術館,Kokuritsu seiyo bijutsukan) liegt mit ein paar anderen Museen im Ueno-Park in Tokio. Das Museum besitzt europäische und nordamerikanische Kunstwerke vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und ist das größte seiner Art in Asien.

 

Das einzige staatliche Museum für westliche Kunst Japans geht zurück auf die Kunstsammlung des Matsukata Kōjirō. Dessen in Frankreich befindliche Sammlung wurde während des Zweiten Weltkrieges als Feindvermögen beschlagnahmt. Ende der 50er Jahre übergab Frankreich einen Teil dieser Sammlung als Geste der Aussöhnung an das japanische Volk. Für die 196 Gemälde, 80 Zeichnungen 26 Drucke und 63 Skulpturen entstand ab 1957 ein neues Museumsgebäude im Ueno-Park in Tokio. Seit der Eröffnung des Museums sind die Bestände des Museums kontinuierlich gewachsen und der ursprüngliche Sammlungsschwerpunkt mit französischen Künstlern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte durch ältere Arbeiten bis zurück zum Mittelalter ergänzt und durch Arbeiten des 20. Jahrhunderts erweitert werden. Heute umfasst die Sammlung etwa 2000 Werke, die zusammen mit zahlreichen Wechselausstellungen einen umfangreichen Überblick der westlichen Kunstgeschichte darstellen.

 

1957 begannen die Planungen für das neu zu errichtende Museumsgebäude unter der Leitung von Le Corbusier. Zusammen mit Maekawa Kunio, Sakura Junzo und Yoshizaka Takamasa wurde ein Gebäude entwickelt, dass von Beginn an auf flexible Wachstumsmöglichkeiten konzipiert war. Neben der zunächst zu beherbergenden Matsukata-Sammlung hatten die Architekten auch Platz für zukünftige Erwerbungen eingeplant. Das nach zweijähriger Bauzeit 1959 fertiggestellte Gebäude hat einen quadratischen Grundriss. Die Betonfassaden des zweigeschossigen Gebäudes werden durch jeweils ein Panoramafenster aufgelockert, vor denen Balkone mit Freitreppen Verbindungen zur Umgebung des Ueno-Parks schaffen. Im Inneren befindet sich ein zentraler Lichthof, von dem eine Rampe zu den Galerieräumen im ersten Stock führt. Le Corbusiers Schüler Maekawa Kunio entwarf den 1979 fertiggestellten Erweiterungsbau, der zusammen mit dem Hauptgebäude einen Innenhof umschließt. In dem weiteren Ergänzungsbaus aus dem Jahr 1997 befinden sich ein Auditorium und Räume für Wechselausstellungen. Zeitgleich fand eine Renovierung der bestehenden Gebäude statt, die bei dieser Gelegenheit gegen Erdbeben verstärkt wurden. Seit 2016 ist das Gebäude als Teil der Welterbe Stätte „Das architektonische Werk von Le Corbusier in der Liste des UNESCO-Welterbes. Das Museum ist die 20. Welterbe-Stätte Japans und die erste in Tokio.

 

(Le Corbusier war einer der einflussreichen Architekten des 20. Jahrhunderts, dessen neuen Ideen aber auch Kontraversen auslösten und teilweise bis heute umstritten sind. Le Corbusier war für die funktionale und wirtschaftliche Entwürfen bekannt. Fünf wichtigste Punkte seiner Philosophie sind:

  1. Die Stützen
  2. Der Dachgarten
  3. Die freie Grundrissgestaltung
  4. Das Langfenster
  5. Die freie Fassadengestaltung

Seit 2016 gehören 17 seiner Bauten in 7 Ländern zum UNESCO-Welterbes.

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