Der Buddhismus

Der Buddhismus gehört zu den großen Weltreligionen. Er entstand im 5. Jahrhundert vor Christus in Indien. Nach Japan soll er im 6. Jahrhundert eingeführt worden sein. Zunächst fand der Buddhismus unter den Herrschern und Adeligen Aufnahme. Erst im 13. Jahrhundert wurden volksreligiöse Bewegungen ins Leben gerufen.

Im Gegensatz zu den älteren Formen des Buddhismus in Japan bezeichnet man die in der Kamakura-Zeit neu entstandenen buddhistischen Bewegungen sowie die aus ihnen hervor gegangenen Schulrichtungen „Kamakura-Shin-Bukkyo“ (der neue Buddhismus in der Kamakura-Zeit).
Buddhistische Erneuer wie z. B. Honen (Jodo-Schule), Eisai (Rinzai-Schule), Shinran (Jodo-shin-Schule), Dogen (Soto-Schule) und Nichiren (Nichren-Schule), die den älteren bzw. traditionellen japanischen Buddhismus studiert hatten, übten Kritik, brachten Reformen auf den Weg und schufen eigene Systeme religiöser Theorie und Praxis.

Tempel sind der Gebetsort für buddhistische Anhänger. In Tempeln werden Buddha-Statuen aufgestellt, wohnen und bilden sich Mönche oder Nonnen aus. Manche Tempel, wie zum der Enryakuji-Tempel- ein Kulturerbe von UNESCO-, sind eine allgemeine Institution, wo man sich zu einem Mönch ausbilden kann.

der Shinto/der Shintoismus

Der Shinto ist die indigene japanische Volksreligion. Er ist aus Glaubensvorstellungen entstanden, die seit alters her unter dem Volk verbreitet waren. Der Shinto ist hauptsächlich durch die Verehrung von Ahnen als Gottheiten und von Naturgeistern charakterisiert. Im Shintoismus existieren viele überirdische Gottheiten (Kami), aber es gibt keine klaren, moralischen Gebote und keine heilige Schrift, der sich die Anhänger unterwerfen müssen. Als Kami können im Shintoismus alle Arten von Wesenheiten und Dingen fungieren: übermenschliche Naturerscheinungen, Berge, Bäume, Flüsse und auch hochgestellte menschliche Persönlichkeiten.

Nach der Meiji-Restauration (1868-1889) verfolgte die Regierung die Politik, den Shinto zur japanischen Staatsreligion zu erheben. Man ordnete den politisch ausgerichteten Zweig des Shinto dem des Kaiserhauses unter. Diese Variation des Shinto nennt man Staats-Shinto (kokka-shinto). Der Staats-Shinto wurde mit militaristischen und nationalistischen Ideen verbunden. Dabei wird der Tenno (der japanische Kaiser) als menschgewordene Gottheit betrachtet. Der Staats-Shinto entwickelte sich zu einer ideologischen Stütze der Tenno-Herrschaft.

Religiöse Stätten des Shinto werden als „Schreine“ bezeichnet. Ein auffälliges Kennzeichen für Schreine ist ein „Torii-Tor“, das an der Schwelle zum Heiligtum steht.

Japaner und Religion

Japaner sind relativ locker im Umgang mit den Religionen. Mit anderen Worten: es gibt in Japan viele Personen, die keinen festen Glauben haben.
Aber das bedeutet nicht, dass den Japanern den Begriff „Gott“ fremd ist, die Japaner fassen den Begriff „Gott“ vielmehr sehr weit. Vermutlich ist diese Einstellung auf den Einfluss des Shintoismus mit seinen zahlreichen Naturgöttern zurück zu führen.

Die meisten Japaner können ohne Problem in einem natürlichen Wesen oder Phänomen einen Gott sehen. Manche halten Bäume für Gott, und andere beten die Sonne als Gott an. Diese langjährige Tradition, in einem oder mehreren Naturwesen Gott zu finden, hat verhindert, dass Japaner an einer einzigen Glaubensrichtung anhängen.

Trotzdem besuchen Japaner ab und an, besonders zu Neujahr, einen Schrein oder einen Tempel, um für das Glück und für die Gesundheit zu beten. Viele junge Japaner wollen nicht in einer Hochzeitshalle, sondern in einer katholischen Kirche heiraten. Wenn man stirbt, wird man oft auf buddhistischer Art beerdigt. Obwohl viele Japaner keine feste alltägliche Verbindung zum Buddhismus haben, gehören die meisten japanischen Familien zu einem buddhistischen Tempel, wo sie das Familiengrab haben. Diese Verbindung zu einer bestimmten buddhistischen Schule hat historische Gründe: In der Edo-Zeit wurde nämlich ein System eingeführt, wonach sich alle japanischen Familien bei einem buddhistischen Tempel registrieren mussten. Dahinter steckte die Absicht, das Christentum zu verbannen. Dieses System blieb auch nach der völligen Zrückdrängung des Christentums bestehen und diente dazu, das Volk zu kontrollieren. 1873 wurde das System zwar abgeschafft, aber sein Einfluss wirkt bis auf den heutigen Tag nach.

Weihnachtsilluminationen in Tokio

Sobald der Dezember einbricht, fangen in vielen Stadtteilen die Weihnachtsilluminationen an, Tokio zu beleuchten. Die Pracht der LED-Lichter zieht viele Besucher an. Das Ausmaß der Illuminationen und die Veranstaltungsdauer sind unterschiedlich, aber eine solche Veranstaltung findet oft in einer belebten Straße, in einem Geschäftsviertel oder in einem Einkaufszentrum statt. Hier einige Beispiele:

1. Tokio Marunouchi

vom 10. 11. 2016 bis zum 19. 02. 2017 (17:30-23:00)
Marunouchi Nakadori & Otemachi Nakadori

Etwa 1,03 Millionen Lichter, die durch Wind-und Sonnenenergie betrieben werden, beleuchten die 1,2 Kilometer lange Straße. Das Motto ist die umweltfreundlichste Weihnachtsillumination.
In der Marunouchi-Gegend finden auch mehrere andere Illuminationen statt. Von Marunouchi über Yurakucho bis nach Ginza kann man fortlaufend zahlreiche Illuminations-Veranstaltungen besuchen.
2. Yebisu

vom 05. 11. 2016 bis zum 09. 01.2017 (16:00-24:00)
Yebisu Garden Place

Der größte Kronleuchter der Welt des französischen Glasgeschäfts „Baccarat“ (etwa 8,4 Meter hoch, 4,6 Meter breit und 1,8 Tonnen schwer) leuchtet auf dem Garden Place in Yebisu. Auf dem Uhren-Platz nebenan, wo ein riesiger Weihnachtsbaum steht, kann man bis zum 25. 12. 2016 einen französischen „Marche Noel“ besuchen. Vom 27.12. 2016 findet dort weiter einen Neujahrsmarkt statt.

3. Roppongi

vom 15.11.2016 bis zum 25.12.2016 (17.00-)
Tokyo Midtown

In dem Gebiet um „Tokyo Midtown“ finden unter dem Titel „Midtown Christmas“
mehrere weihnachtliche Attraktionen statt. Die Details kann man hier auch in Englisch checken. Am Wochenende muss man mit Verkehrsproblemen rechnen.

4. Shibuya

vom 22.11.2016 bis zum 09.01.2017 (17:00-23:00)
von Shibuya Koen-Dori bis zur Keyaki-Allee im Yoyogi-Park

Diese Illumination „Grotta Azurra“ fand 2014 in Nakameguro statt und wurde von den Besuchern gut aufgenommen. Dieses Jahr kann man diese Veranstaltung in Shibuya genießen. Die etwa 750 Meter lange Strecke wird von 550.000 blauen LED Lichtern erhellt, und eine besonders illusionäre Atmosphäre wird in der ganzen Stadt geschaffen.

5. Shinbashi

vom 17.11.2016 bis zum 14.02.2017 (17:00-23:00)
Shinbashi Caretta

Diese Illumination „Canyon d`Azur“ wurde letztes Jahr von 500.000 Menschen besucht. Dieses Jahr wird das Ausmaß der Illumination ein bisschen vergrößert, und die Veranstaltung findet im Untergrund des Bürogebäudes „Caretta“ statt. Mit 270.000 blauen LED-Lichtern wird ein blauer Wald im Zentrum Tokios erschaffen. Alle 20 Minuten wird eine romantische Schau mit Musik und Lichtern vorgeführt. Diese Veranstaltung kann man bis zum Valentinstag besuchen.

Feiertag im Dezember

Der Geburtstag des Kaisers (Tenno Tanjoubi)

Seit 1989 der Thronbesteigung des jetzigen Kaisers wird dieser Feiertag am 23. Dezember begangen. Der Geburtstag des regierenden Kaisers wird seit uralten Zeiten in Japan gefeiert. Der Kaiser ist nach Artikel 1 der Verfassung Japans Symbol und oberster Repräsentant der Einheit der japanischen Völker. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Geburtstag des Kaisers offiziell zum nationalen Feiertag erklärt. Der gegenwärtige Heisei Kaiser hat am 23. Dezember seinen Geburtstag, deswegen feiern die Japaner seit 1989 an dem Tag „den Geburtstag des Kaisers“. Viele Menschen gehen an diesem Tag zum Kaiserpalast, um ihre Glückwünsche auszusprechen.