Der Atombombendom in Hiroshima (Kulturerbe/1996)

Um 8:15 Uhr, am 6. August, im Jahr 1945 wurde die Stadt Hiroshima Opfer des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte der Menschheit. In dem Kreis mit einem Radius von 2 Kilometern wurden vernichtende Schäden zugefügt, und etwa 140.000 Menschen starben noch im selben Jahr. Auf dem verwüsteten Gebiet überlebte ein einziges Gebäude. Es war 1915 nach dem Entwurf des tschechischen Architekten -Jan Letzel-erbaut worden und fungierte als Kammer zur Förderung der Industrie in Hiroshima.

 

Man vermutet, dass das Gebäude aus folgenden Gründen nicht komplett zerstört wurde: Beim Atombombenabwurf explodierte die Atombombe zufälligerweise fast direkt über diesem Gebäude. Der Dom-Teil bestand aus Kupfermaterialien, anders als der Hauptteil und zahlreiche Fenster, die eingebaut wurden. Durch sie konnten Druckwellen auswärts strömen.

 

Die Erhaltung dieses Gebäude war lange umstritten. Eine Schülerin, die selbst radioaktiven Strahlen ausgesetzt war und an Leukämie starb, schrieb in ihrem letzten Brief: Das Gebäude stellt die einzige Möglichkeit dar, um allen weiteren Generationen das Elend eines Kriegs vor Augen zu führen. Ihr Brief war der Anlass für eine Unterschriftenkampagne. Erst 1966 stimmte man überein, das Gebäude als Gedenkstätte für den ersten Einsatz einer Atombombe zu erhalten.

 

In Japan gab es schon früher die Hoffnung, dass das Friedensdenkmal zum UNESCO-Kulturerbe ernannt wurde. Aber die USA und China waren lange dagegen. Erst im Jahr 1996 fand der japanische Wunsch Zustimmung und wurde das Mahnmal wurde von der UNESCO zum Kulturerbe erklärt.

 

Im Mai 2016 besuchte Obama erstmals als amerikanischer Präsident die Stadt Hiroshima, und er legte vor diesem Denkmal einen Kranz nieder.

Itsukushima-Schrein (Kulturerbe/1996)

Der „Itsukushima-Schrein“ liegt auf der Insel „Miyajima“ in Hiroshima Präfektur. Mit seinem Wahrzeichen, einem roten Torii-Tor, ist der Schrein eine der drei schönsten Ansichten Japans. Und er gehört seit 1996 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Dieser Schrein ist nur mit dem Schiff zu erreichen. Während der Schifffahrt zieht das rote Torii-Tor, das etwa 16 Meter hoch ist, die Aufmerksamkeit aller Touristen auf sich. Die beeindruckende Schrein-Anlage befindet sich hinter diesem Tor.

Als der Schrein im 6. Jahrhundert erbaut wurde, betete man die ganze Insel als „Gott“ an. Daher wurde der Schrein nicht auf der Insel, sondern am Inselrand entlang des Strands erbaut, um das Allerheiligste nicht zu stören.

Die jetzige Form des Schreins wurde Ende der Heian-Zeit (794-1185) mit großer Unterstützung des Kriegsherrn „Taira no Kiyomori“ fertiggebaut. Danach wurde der Schrein von den jeweiligen Herrschern fortlaufend gepflegt, und sein prägnanter Baustil “Shindenzukuri“, der in der Heian-Zeit sehr beliebt war, konnte bis in die heutige Zeit überleben.

Das Hauptgebäude wurde zum letzten Mal im Jahr 1571 renoviert. Es ist drei Göttinnen geweiht. Beim Bau des Gangs, der alle Schrein-Gebäude rundum verbindet, wurde ein geheimer Trick angewandt: alle Bodenbretter sind mit einem kleinen Abstand aneinandergereiht. Damit wollte man verhindern, dass der Schrein bei Flut durch den Wasserdruck zerstört wird. Man baute mit Absicht so, dass der umlaufende bei Hochwasser überschwemmt werden kann, und der Wasserdruck auf diese Weise verringert wird. Auf der Anlage gibt es unter anderem eine fünfstöckige Pagode, eine Bogenbrücke und die einzige No-Bühne, die direkt zum Wasser hinausgeht.

Im Hintergrund des Schreins liegt der heilige Berg „Misen“. Hier dehnt sich ein weiter unberührter Urwald aus. Ein paar Wanderwege für Touristen sind eingerichtet, und man kann bis zur Bergspitze wandern. Im Urwald gibt es sogar eine Seilbahn. Sie bringt uns bis zum Fuß des Aussichtspunktes. Der Anblick von oben ist paradiesisch. Es ist sehr empfohlen, diese Besteigung zu vollziehen.

 

Das rote Torii-Tor ist nur bei Flut von Wasser umgeben, bei Ebbe kann man es von der Insel zu Fuß erreichen. Weil es eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem „Itsukushima-Schrein“ mit dem französischen „Mont-Saint-Michel“ gibt, wurden beide Orte zu Partnerstädten.

Shirakawago & Gokayama (Kulturerbe/1995)

„Shirakawago“ (das Dorf liegt in Gifu-Präfektur) und „Gokayama“ (in Toyama-Präfektur) sind für ihre besonderen Häuser bekannt. Diese Dörfer mit ihren eigenartigen Häusern wurden relativ früh im Jahr 1995 zum UNESCO Kulturerbe berufen.

Sie werden in einem Architekturstil „Gassho-Zukuri“ gebaut. „Gassho“ heißt etwa zum Beten beide Hände zusammen zu falten. Die Strohdächer der Häuser sind sehr steil, sie haben manchmal ein Gefälle bis zum von 60 Grad. Aus einiger Entfernung sehen die Hausdächer den zum Gebet gefalteten Händen ähnlich aus. In diesem Gebiet schneit es im Winter sehr viel. Man vermutet, dass man die extra steilen Dächer gebaut, um Schneeräumen zu erleichtern. Nach den Erzählungen gründeten ausbildende Mönche, die den hiesigen Berg „Hakusan“ als Gott anbeteten, dieses Dorf. Ab 17. Jahrhundert baute man in diesem Gebiet nach und nach hier typische Häuser.

Das war einem Gebiet wie hier nicht leicht, ein großes Ackerland oder Grundstück für das Haus zu gewinnen. Als eine Lösung des Problems entwickelte man extra diese Architekturstil. Man konnte von einem kleinen, aber hohen Haus genüge Wohnfläche für seine große Familie gewinnen, und rund um das Haus konnte man Landwirtschaft betreiben. Man benutzte oft die Räume im Erdgeschoss und ersten Stock für seine Haustiere oder als eine Fabrik für eine Heimindustrie. In größter Häufigkeit betrieb man Seidenbau. In der Meiji-Zeit (1868-1912) züchtete man Seidenraupen in größerem Ausmaß, damit wurde Hausgröße auch zunehmend erweitert. Im 19. Jahrhundert, Mitte der Meiji-Zeit erreichte die Anzahl der Häuser in „Gassho-Zukuri“-Stil in diesem Gebiet den Höhepunkt, etwa 1850 Häuser konnte man zählen. Danach nahm die Anzahl der Häuser ab, weil es den Bewohnern schwerfiel, ein solches Haus zu pflegen. Die gesamten Strohdächer müssen alle 30 bis 40 Jahre komplett erneuert werden. Das ist in der Gegenwart fast unmöglich, dass eine Familie diese schwere Arbeit allein zu schaffen, weil nur wenige ältere Menschen sich mit der Methode auskennen.

Außer des Seidenbaus waren diese Dörfer als Erzeugerorte für Schießpulver bekannt. Seit der Einführung von Lunten-Schloss in Japan (im Jahr 1543) legten viele Landesherren großen Wert auf Schießpulver. In diesen Dörfern erzeugte man als Nebenbeschäftigung Schießpulver aus getrockneten Raupen-Exkrementen und Gräsern. Damit spielte diese Gegend eine große Rolle für das machtvolle Fürstentum Kaga (Kaga-Han), das nebenan lag. In der Edo-Zeit (1603-1868) nannte man diese Gegend „Pulverkammer“ von Kaga-Fürstentum und die aufeinanderfolgenden Landesherren von Kaga-Han unterstützte dieses Gebiet und gaben viele steuerliche Vorteile.

In „Shirakawago“ und „Gokayama“ gibt es noch ein paar bewohnte Häuser. Manche Familien betreiben sogar darin ein Familien-Hotel. Im solchen Hotel wird oft Essen an einer Feuerstelle serviert. Man kann dort ein damaliges idyllisches Leben selber erleben.

Ein Vulkan in Tokio?

358 km südlich von Tokyo liegt eine spektakuläre Vulkaninsel. Sie heißt Aogashima. Die Insel gehört offiziell zur Präfektur Tokyo. Das Besondere an der Insel ist, dass sie einen Vulkan im Vulkan hat.

Auf der Insel gibt es ein Dorf, das ebenfalls den Namen Aogashima trägt. Dort leben 176 Einwohner. Aogashima ist eine eigenständige Gemeinde mit der niedrigsten Einwohnerzahl Japans. Der Ort liegt etwas nördlich des Kraterrands.

Aogashima ist schwer zu erreichen. Das macht die Insel vielleicht zu dem geheimnisvollsten Flecken Japans. Man kann Aogashima nur von der Nachbarinsel Hachijo-jima aus erreichen, entweder per Helicopter oder mit dem Schiff. Die Anlegestelle in Aogashima gilt aber als sehr schwierig anzufahren. Wenn das Wetter schlecht ist, kann es schon mal eine Woche dauern, bis man die Insel wieder verlassen kann

Die Insel und der Dschungel darauf sind weitgehend unberührt. Es ist ein Ort wie aus einer anderen Zeit und Welt.

Einen netten Einblick liefert folgendes Video von John Daub.

Ein Geheimtipp für eine ultimative Erholung 1


In der kleinen Stadt Kawazu, die auf der Izu-Halbinsel liegt, befindet sich das japanische Hotel (Ryokan) „Gyokuhokan“. Das „Gyokuhokan“ ist seit 1926 in Betrieb und wurde im Mai 2013 durch einen weltbekannten Inne

 

narchitekten „Uchida Shigeru“ renoviert. Mit nur 16 Zimmern kann man dort perfekten Service und absolute Ruhe genießen, und man kann sich ganz von der Hektik des Alltags befreien.

Nach der Überlieferung wurde im Jahr 779 in Kawazu eine heiße Quelle entdeckt. Das heiße Wasser schoss damals in einer Fontäne mit 50 Meter Höhe heraus. Unter einigen berühmten Mönchen und Samurai wurde der Ort schnell bekannt. In der Gegenwart wird die Wassermenge gedrosselt, trotzdem kann man sehen, dass das heiße Wasser, das etwa 100 Grad heiß ist, 30 Meter in die Höhe spritzt.

Im „Gyokuhokan“ gibt es mehrere Bademöglichkeiten. Im größten Badebecken, das mit groben Felsen ausgelegt ist, können mehr als 30 Erwachsene gleichzeitig baden. Eine hölzerne Freiluftbadewanne befindet sich in der Natur. Es gibt auch drei Familienbäder, die man kostenlos ausleihen kann.

Das Essen im „Gyokuhokan“ ist der Höhepunkt der Übernachtung. Der Chefkoch, Tateishi Shinpei, ist in einem der renommiertesten japanischen Restaurants, dem „Nadaman“, ausgebildet worden. Mit 30 Jahren wurde er der Chefkoch eines bekanntesten japanischen Restaurants in Tokio, und als er 34 Jahre alt war wurde er zu diesem Hotel als Chefkoch berufen. Seine Gerichte können als „Neu-Japanisch“ bezeichnet werden. Er pflegt eine deutliche japanische Tradition, aber gleichzeitig versucht er seine Gerichte mit europäischer Elementen zu fusionieren. Sein kunstvolles Menü besteht aus mehreren Gängen. 2 Gänge davon (Fleischgericht und Fischgericht) kann man jeweils aus drei verschiedenen Möglichkeiten auswählen.

 

Kawazu kann man von Tokio aus mit einem Zug (Odoriko-Express) in 2,5 Stunden erreichen. Wenn man von der Veranda aus den wunderschönen Garten betrachtet, der auf japanische Art angelegt wurde, dann bemerkt man den Wandel der Jahreszeiten. Von Ende November bis Anfang Dezember kann man die Blattfärbung des Herbstes genießen.

 

Feiertage im Oktober

Der Sporttag (Taiiku no Hi).

Seit 1966 wurde er am 10. Oktober begangen, und seit 2000 am zweiten Montag im Oktober. Das Motto des Tages ist: Man sollte sich regelmäßig sportlichen Aktivitäten widmen, um Körper und Geist fit zu halten.Der Termin wurde in Gedenken an die Sommer Olympiade in Tokyo (Eröffnung der olympischen Spiele am 10. Oktober 1964) festgelegt. An vielen Grundschulen wird an diesem Tag ein Sportfest veranstaltet und bei zahlreichen Sportstätten bekommt man an diesem Tag ermäßigte Eintrittskarten.

 

Feiertage im September

Der Tag der Verehrung der alten Menschen (Keiro no Hi).

Seit 1966 wurde dieser Tag am 15. September begangen, seit 2003 wird er am dritten Montag im September gefeiert. Dieser Tag ist den alten Menschen gewidmet, man soll ihnen danken für ihre langjährigen Verdienste und ihnen ein langes Leben wünschen. Im Jahr 1947 schlug ein Bürgermeister aus einem kleinen Dorf in der Präfektur Hyogo vor, einen speziellen Tag zur Ehre alter Menschen einzurichten. Diese Idee wurde aufgenommen und seit 1950 wurde dieser Tag offiziell in Hyogo eingeführt und seit 1966 wird er über all in Japan gefeiert. 2003 wurde der Feiertag auf den dritten Montag September verlegt, damit man leichter einen 3-tägigen Urlaub nehmen kann.

 

Der Tag der Herbstnachtgleiche (Syubun no Hi).

Seit 1948 wird er um den 23 September gefeiert. Die Beschreibung für diesen Feiertag ist identisch mit der Beschreibung des Tags der Frühlingsnachtgleiche.

Feiertage im August

Tag des Meeres (Umi no Hi)

Dieser Feiertag wurde erst im Jahr 1996 eingeführt, um den feiertagslosen Monat Zeit aufzulockern. An diesem Tag werden das Meer und die Marine gefeiert, welche beide für Japan eine große Bedeutung haben. Am Umi no hi werden viele Wassersportwettkämpfe, Shows und Ausstellungen mit Bezug auf Meer und Seefahrt veranstaltet.

Feiertage im Juli

Der Tag des Meeres (Umi no Hi).

Seit 1996 wurde dieser Tag am 20. Juli begangen, und seit 2003 wird er am dritten Montag im Juli gefeiert. 1941 wurde der Gedächtnistag, der Tag des Meeres, zum ersten Mal festgesetzt. Der 20. Juli wurde ausgewählt, weil der Meiji Kaiser im Jahr 1876 mit einem zivilen Schiff eine kaiserliche Rundfahrt nach Norden machte und am 20. Juli heil zum Hafen in Yokohama zurückkam. Der Meiji Kaiser und die Meiji-Zeit ist für Japan das Symbol der Modernisierung und der modernen Entwicklung. Ganz Japan wird bekanntlich von der See umschlossen. Das japanische Wort „Umi“, das See heißt, hat gleich lautend auch die Bedeutung „Erzeugung“. Der besondere Bezug zum Meer und die schnelle Modernisierung Japans sollen damit zum Ausdruck kommen.