300 Bar in Ginza

In Ginza gibt es eine bekannte  Steh-Bar, die so genannte 300 Bar. Sie heißt so, weil jeder Drink und jedes Essen nur 300 Yen kostet. Und das in dem teuren Viertel Ginza. Genau genommen gibt es mittlerweile drei dieser Locations in Ginza. In der Bar werden tatsächlich mehr als 100 Cocktails für nur 300 Yen angeboten. Dabei kauft man zuerst Tickets beim Eintreten in die Bar. Die Herren sind verpflichtet 3 Tickets zu kaufen, die Damen 2. Und danach bestellt man seine Drinks.

300 Bar 5-Chome

300 Bar 8-Chome

300 Bar Next (gegenüber dem Imperial Hotel)

Und jetzt wurde die 300 Bar in Ginza mit einem Preis der kubanischen Botschaft ausgezeichnet für den besten Mojito der Stadt. Das Geheimnis liegt in der verwendeten Minze: es wird nämlich nur speziell angebaute Bio-Minze aus der Region Tohoku verwendet. Im letzten Jahr wurden 40.000 Mojitos in der Bar ausgeschenkt.

 

 

 

Yakitori vom Feinsten

Kein japanischer Speiseplan ist komplett, wenn man nicht mindestens einmal ein Yakitori-Lokal besucht hat. Yakitori sind kleine gegrillte Spießchen, die in der Regel mit Hähnchenteilen bestückt sind. Eine kleines Yakitori Yuwel ist das Lokal Nanbantei. Es liegt versteckt in einer Seitenstraße in Roppongi. Das Lokal ist klein, aber ziemlich urig. Vielleicht finden 20 Personen darin Platz.

Es ist auch bei ausländischen Gästen sehr beliebt. Deswegen sprechen auch die meisten Mitarbeiter passables Englisch. Es ist daher auch kein Problem, sich in der Speisekarte zurecht zu finden.

Am Eingangsbereich hängt ein Dankesschreiben von Hilary Clinton. Sie hat vor einiger Zeit dieses kleine Lokal besucht und schien begeistert gewesen zu sein.
Und es gibt allen Grund begeistert zu sein. Die Spießchen sind nämlich fantastisch. Zum Beispiel: asparamaki (mit dünnen Schinkenscheiben umwickelter grüner Spargel) oder shisomaki (Schweinefleischsscheiben, die in ein Shisoblatt eingerollt sind).

Wer einmal querbeet alles probieren möchte, der kann das Menü bestellen. Da ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Ganz besonders vorzüglich ist übrigens der Miso-Dip, den man am Anfang gereicht bekommt. Am Ende bekommt man immer Tee und ein kleines japanisches Dessert.

Mal was Schärferes gewünscht?

Das Tolle an Tokio ist, dass man eine unendliche Vielzahl an Möglichkeiten hat, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Keine international Küche, die nicht in Tokio vertreten wäre. Heute möchte ich ein indisches Restaurant vorstellen, das eine ganz hervorragende Küche bietet. Es wurde unter anderem auch vom Guide Michelin in seinem Tokio Führer empfohlen. Das Restaurant heisst Old Delhi.

Es liegt in Ginza, nicht weit von den Kaufhäusern Mitsukoshi und Matsuya in einem Gebäude namens MELSA. Das Old Delhi befindet sich im vierten Stock des Hauses. Das Tandoori ist knusprig und gut gewürzt, die Curries sind cremig und haben sehr interessante Geschmacksnoten. Besonders zu empfehlen ist das Old Delhi Set. Man kann zwei Curries auswählen, es ist ein frischer Salat dabei und es gibt eine Joghurt-Nachspeise. Außerdem wählt man zwischen Nan oder Reis. Den Schärfegrad kann man auch bestimmen. Gut ist auch das Cheese-Nan. Also, wer mal kein Japanisch essen möchte und etwas Scharfes will, der ist bei dieser Adresse richtig.

Spajiro: Pasta auf japanische Art

Bei all den japanischen Köstlichkeiten – von Sushi bis Shabu-Shabu – die man tagtäglich genießen kann, steht einem machmal der Sinn nach etwas Nicht-Japanischem. Und auch in dieser Hinsicht kennt in Tokio das Angebot keine Grenzen. Einer unserer Lieblingsrestaurants ist das Spajiro in Ginza. Es handelt sich dabei um eine Art Schnell-Restaurant, in dem hauptsächlich Spaghetti-Gerichte angeboten werden. Das klingt, zugegeben, zunächst wenig aufregend. Aber ich gestehe, im Spajiro habe ich eine der besten Tomaten-Pasta meines Lebens gegessen. Selbst Restaurants in Italien haben es nicht leicht mitzuhalten. Einmal probiert, kommt man immer wieder.

Man kann im Spajiro verschiedene Pastasaucen wählen. Dabei gibt es zwei Kategorien: Pasta-Saucen italienischer Art und Pasta-Saucen japanischer Art. Zu ersteren gehören beispielsweise Spaghetti Carbonara, Spaghetti Vongole oder Spaghetti mit Tomaten, Auberginen und Mozzarella. Bevorzugt man den japanischen Stil, dann gibt es beispielsweise Spaghetti mit Mentaiko-Mayonaise-Sauce (ein absolutes Gedicht!) oder Tarako (Fischeier)-Spaghetti. Jedes Spaghetti-Gericht gibt es in den Größen S, M und L. Der Preis bleibt aber immer gleich, durchschnittlich um die 1000 Yen, also etwa 8-9 Euro. Dazu wird stets eine kleine Brühe serviert. Man bekommt kostenlosen Eistee zum Trinken. Natürlich könnte man auch andere Getränke bestellen. Bei einem Aufenthalt in Tokio sollte man mittags einmal das Spajiro besucht haben. Es gibt Filialen an mehreren Orten: Ginza, Roppongi, Shibuya, Ebisu oder Akasaka. Die Webseite ist leider nur auf Japanisch.

Thomas Wilhelm

Cafe Bechet

IMG_4603Ich bin bestimmt schon 20 Mal an diesem kleinen Cafe in Ginza vorbeigelaufen, ohne es bemerkt zu haben. Der Eingang liegt ein bisschen nach hinten versetzt, so dass man diese friedliche Kaffeeoase schnell übersehen kann.Das Cafe Bechet ist nach dem bekannten Jazz Klarinettisten Sidney Bechet benannt. Deswegen wird im Hintergrund auch seine Musik gespielt.
Das Cafe ist ein lang gezogener Raum mit 6-7 Tischen, an denen jeweils vier Leute Platz nehmen können und einem entsprechend langen Tresen, an dem man dem Barista bei der Kaffeezubereitung zusehen kann.
Im Cafe Bechet wird hauptsächlich Filterkaffee (drip coffee) serviert. Diese art der Kaffeezubereitung ist ja nach dem langen italienischen Espresso-boom wieder sehr in Mode gekommen. Und auch in Tokio gibt es viele kleine Cafes, die jenseits der üblichen Ketten, köstlichen Filterkaffee anbieten.
Im Bechet gibt es zahlreiche Mischungen verschiedener Röstungen und Kaffeesorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten weltweit. Ich bestelle mir meistens einen Blend Coffee French Roast. Er hat für mich die passende Säure bzw. Milde und Stärke. Aber hier heißt es einfach experimentieren und ausprobieren. Jeder hat schließlich seinen eigenen Geschmack.
Nach der Bestellung kann es schon mal 10-15 Minuten dauern bis das Zubereitungsritual für eine Tasse Kaffee beendet ist und das heiß dampfende Getränk vor einem steht. In Eile sollte man also nicht sein. Besser ist es, was zum Lesen mitzubringen und den Kaffee in aller Ruhe zu genießen. Statt was zum Lesen kann man natürlich auch seine Freunde mitbringen. Man ist in dem kleinen Cafe jedenfalls wie in einer anderen Welt, ganz abgeschirmt von der lauten, geschäftigen Stadt draußen.
Was einen nicht stören darf, ist, dass im Cafe geraucht werden darf. Es mischen sich daher auch immer Raucher unter die Gäste. Aber die paar Male, die ich jetzt dort war, war es für mich als Nichtraucher nie störend. Im Gegenteil, meistens fand ich den leichten Zigarettengeruch, der in der Luft lag, sogar sehr anregend. Es erinnerte mich an die Cafes früher in Europa, als dort noch geraucht werden durfte.
Überraschender Weise finden sich im Cafe Bechet oft einzelne Männer als Gäste ein, die auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen. Selten sind die fröhlichen Frauengruppen zu sehen, die es mehr in die schickeren Cafes in Ginza zieht.
Und ach ja, der Kaffee schmeckt übrigens ganz hervorragend.

Thomas Wilhelm