Feiertage Im Januar

Der Neujahrstag (Ganjitsu/Gantan)

Wie in vielen Ländern feiern die Japaner den Neujahrstag am 1. Januar. Der Neujahrstag hat für die Japaner eine besonders wichtige Bedeutung, die mit dem europäischen Weihnachten verglichen werden kann. Das Neujahr ist im Allgemeinen die günstigste Gelegenheit, bei der alle Familienmitglieder zusammen zu kommen.
Die meisten japanischen Firmen schließen schon am 30. Dezember und sie bieten damit den Mitarbeitern eine Chance, zu ihrer Familie, in die Heimat zu fahren. Die meisten Unternehmen öffnen erst nach dem 4. Januar wieder.

Der erste Tag des Jahres wurde aber erst 1948 zu einem gesetzlichen Feiertag.

2. Der Tag der Volljährigkeit (Seijin no Hi)

Bis zum Jahr 2000 wurde dieser Tag am 15. Januar abgehalten, aber
seit 2000 am zweiten Montag im Januar. In Japan wird man im Alter
von 20 Jahren volljährig. An diesem Tag werden in allen Gemeinden
Japans Feiern veranstaltet. Alle neu Erwachsenen werden zur Feier
eingeladen, bei der der Gemeindevorsteher eine Rede hält, und alle
Teilnehmer ein kleines Geschenk erhält. Für diese Gelegenheit tragen
die Jungen herkömmlich einen nagelneuen Anzug, und die Mädchen
tragen häufig einen Kimono.

Das Motto dieses Tages ist: Man soll sich dessen bewusst werden, dass
man zu einem Erwachsenen gehört und von nun an selbstständig das
eigene Leben in die Hand nehmen soll. Erwachsene beglückwünschen
die Volljährigen und ermuntern sie zum Start eines neuen Lebens.

 

Hatsumoude – der erste Schrein- oder Tempelbesuch-

Am Jahresanfang besuchen viele Japaner einen Tempel oder einen Schrein, um für ihre Gesundheit oder ihr Glück für das neue Jahr zu beten. Einen Schrein- oder Tempelbesuch in dieser Art nennt man „Hatumoude“ (der erste Besuch).

Tipps für einen Schreinbesuch:

  1. Wenn man unter einem Torii-Tor durchgeht, soll man den Kopf leicht beugen. Nach dem Torii-Tor beginnt der heilige Bereich.
  2. Hinter dem Torii-Tor soll man am Wegrand gehen. Die Mitte des Wegs ist nur dem Gott vorbehalten.
  3. Vor einem Schrein-Gebäude, bei einem Brunnen zur rituellen Reinigung (Mitarashi), soll man die Hände waschen und den Mund spülen, um sich auf den Gottbesuch vorzubereiten.
  4. Man läutet eine Glocke, um den Gott auf sich aufmerksam zu machen, und wirft ein paar Münzen in einen Spenden-Kasten.
  5. Man soll sich zweimal verbeugen, zweimal in die Hände klatschen und beten.
  6. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen.

Tipps für einen Tempelbesuch:

  1. Man soll den Kopf leicht beugen, bevor man die Tempelanlage betritt.
  2. Vor einem Hauptgebäude, bei einem Mitarashi soll man die Hände und den Mund spülen, genauso wie bei einem Schreinbesuch.
  3. Man zündet Räucherstäbchen an. (Diesen Prozess lässt man aber meistens aus.)
  4. Man wirft eine kleine Spende in einen Holzkasten und legt die Handflächen in Brusthöhe aneinander, dann betet man.
  5. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen, dabei klatscht man nicht in die Hände.

Shogatsu

Shogatsu (das japanische Neujahr) ist eines der wichtigsten Feste Japans.
Das Neujahr ist seit 1948 als ein gesetzlicher Feiertag festgelegt, aber man feiert das Fest traditionell bis zum 3. Januar. Viele Firmen und Behörden bleiben deswegen bis dahin geschlossen. Wörtlich betrachtet, dauert Shogatsu sogar bis zum 7. Januar.

In der Shogatsu-Zeit werden oft paarweise Neujahrschmuck aus Kiefern oder Kiefernzweigen vor den Eingangstüren aufgestellt. Vor den Geschäften und Firmen sind oft besonders prächtiger Dekorationen aus Kiefer und Bambus zu sehen. Sie sind ein Zeichen, dass man damit die Götter und das Glück Willkommen heißen möchte. Kiefer, Bambus und Pflaume gelten in Japan als segenbringend und werden als Symbol für ein langes Leben verehrt.

Am. 1 Januar kommt die gesamte Familie oft zusammen. Man feiert den Neujahrstag mit Sake (japanischer Reis-Wein) und einem für diesen Tag extra zubereiteten Essen. Das Essen heißt „O-sechi“. Früher kochten die Hausfrauen „O-sechi“ zu Hause, bevor das neue Jahr begann. In letzter Zeit jedoch kauft man es vermehrt fertig zubereitet in Kaufhäusern oder bestellt es bei einem bekannten Restaurant.

Viele Japaner besuchen einen Tempel oder einen Schrein, um zu Gott um Glück für sich und seine Familienangehörigen zu beten. Es gibt sogar relativ viele Menschen, die schon in der Nacht zum Neujahr unterwegs sind.

Der Neujahrstag bietet Kindern eine gute Gelegenheit, zusätzliches Taschengeld zu bekommen. Die Erwachsenen tun das Taschengeld in eine kleine Papiertüte hinein und geben sie den Kindern in der Verwandschaft. Dieses Taschengeld nennt man „O-toshidama“.

Eine weitere Gewohnheit der Japaner in der Shogatsu-Zeit ist es, am Beginn des neuen Jahres an alle Freunde, Bekannten oder Kunden Neujahrskarten, „Nenga-jo“ zu verschicken. Viel emsige Postboten verteilen eine fast astronomische Zahl von Karten zu dieser Zeit.

In letzter Zeit sind viele Geschäfte ohne Pause durchgeöffnet. Manche Kaufhäuser nehmen sogar diese Feiertage zum Anlass, mit Überraschungstüten oder Glücksbeuteln besonders viele Kunden anzulocken. Diese Art Überraschungstüten heißen „Fuku-Bukuro“. Überraschungstüten enthalten ganz unterschiedliche Dinge. Leider darf man vor dem Kauf nicht reinschauen, sonst wären es ja keine Überraschungstüten mehr. Aber der Inhalt der Tüte ist normalerweise viel mehr wert als der Verkaufspreis. Um eine Überraschungstüte in den besonders populären Geschäften zu ergattern, muss man sich schon Anfang des Jahres in eine Schlange stellen.

der Silvester

Bis zum Vortag des Neujahres putzen viele Japaner ihr Haus gründlich, bereiten Hausfrauen ein besonderes Essen (ein kaltes Büfett) für die Neujahrzeit zu. Familienangehörigen kommen in die Heimat zurück, um das neue Jahr alle zusammen begrüßen zu können. Gegen Mitternacht beginnt an den Tempeln im ganzen Land das Läuten der Silvesterglocken(Joya no Kane). Traditionell essen viele Japaner während die Glocken geschlagen werden Soba-Nudeln(Toshikoshi-Soba) und wünschen sich Glück und Gesundheit das Neue Jahr.

Joya no Kane: An vielen buddhistischen Tempeln werden in der Silvesternacht die Tempelglocken 108 Mal geschlagen. Diese Zahl beruht auf die nach buddhistischer Vorstellung 108 menschlichen Begierden, die so überwunden werden sollen.

Toshikoshi-Soba: In der Silvesternacht isst man in Japan oft Soba-Nudeln. Soba-Nudel ist dünn aber lang, und man sagt, dass sie ein gutes Symbol für ein bescheidenes aber langes Leben ist.