Das Nationalmuseum für westliche Kunst (Kulturerbe/2016)

Dieses Nationalmuseum für westliche Kunst (国立西洋美術館,Kokuritsu seiyo bijutsukan) liegt mit ein paar anderen Museen im Ueno-Park in Tokio. Das Museum besitzt europäische und nordamerikanische Kunstwerke vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und ist das größte seiner Art in Asien.

 

Das einzige staatliche Museum für westliche Kunst Japans geht zurück auf die Kunstsammlung des Matsukata Kōjirō. Dessen in Frankreich befindliche Sammlung wurde während des Zweiten Weltkrieges als Feindvermögen beschlagnahmt. Ende der 50er Jahre übergab Frankreich einen Teil dieser Sammlung als Geste der Aussöhnung an das japanische Volk. Für die 196 Gemälde, 80 Zeichnungen 26 Drucke und 63 Skulpturen entstand ab 1957 ein neues Museumsgebäude im Ueno-Park in Tokio. Seit der Eröffnung des Museums sind die Bestände des Museums kontinuierlich gewachsen und der ursprüngliche Sammlungsschwerpunkt mit französischen Künstlern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte durch ältere Arbeiten bis zurück zum Mittelalter ergänzt und durch Arbeiten des 20. Jahrhunderts erweitert werden. Heute umfasst die Sammlung etwa 2000 Werke, die zusammen mit zahlreichen Wechselausstellungen einen umfangreichen Überblick der westlichen Kunstgeschichte darstellen.

 

1957 begannen die Planungen für das neu zu errichtende Museumsgebäude unter der Leitung von Le Corbusier. Zusammen mit Maekawa Kunio, Sakura Junzo und Yoshizaka Takamasa wurde ein Gebäude entwickelt, dass von Beginn an auf flexible Wachstumsmöglichkeiten konzipiert war. Neben der zunächst zu beherbergenden Matsukata-Sammlung hatten die Architekten auch Platz für zukünftige Erwerbungen eingeplant. Das nach zweijähriger Bauzeit 1959 fertiggestellte Gebäude hat einen quadratischen Grundriss. Die Betonfassaden des zweigeschossigen Gebäudes werden durch jeweils ein Panoramafenster aufgelockert, vor denen Balkone mit Freitreppen Verbindungen zur Umgebung des Ueno-Parks schaffen. Im Inneren befindet sich ein zentraler Lichthof, von dem eine Rampe zu den Galerieräumen im ersten Stock führt. Le Corbusiers Schüler Maekawa Kunio entwarf den 1979 fertiggestellten Erweiterungsbau, der zusammen mit dem Hauptgebäude einen Innenhof umschließt. In dem weiteren Ergänzungsbaus aus dem Jahr 1997 befinden sich ein Auditorium und Räume für Wechselausstellungen. Zeitgleich fand eine Renovierung der bestehenden Gebäude statt, die bei dieser Gelegenheit gegen Erdbeben verstärkt wurden. Seit 2016 ist das Gebäude als Teil der Welterbe Stätte „Das architektonische Werk von Le Corbusier in der Liste des UNESCO-Welterbes. Das Museum ist die 20. Welterbe-Stätte Japans und die erste in Tokio.

 

(Le Corbusier war einer der einflussreichen Architekten des 20. Jahrhunderts, dessen neuen Ideen aber auch Kontraversen auslösten und teilweise bis heute umstritten sind. Le Corbusier war für die funktionale und wirtschaftliche Entwürfen bekannt. Fünf wichtigste Punkte seiner Philosophie sind:

  1. Die Stützen
  2. Der Dachgarten
  3. Die freie Grundrissgestaltung
  4. Das Langfenster
  5. Die freie Fassadengestaltung

Seit 2016 gehören 17 seiner Bauten in 7 Ländern zum UNESCO-Welterbes.

Gusuku-Stätten und verwandte Eigenschaften des Ryukyu-Königreichs (Weltkulturerbe/2000)

In Okinawa wird eine Gruppe von neun Gebäuden und Ruinen unter dem Namen „Gusuku-Stätten und verwandte Eigenschaften des Ryukyu-Königreichs“ als Weltkulturerbe aufgeführt. Der Begriff „Gusuku“ hatte zur Zeit des Ryukyu-Königreichs Festungen bezeichnet, die von mächtigen Klans errichtet wurden, die die Regionen beherrschten. Heute repräsentieren sie ein einzigartiges historisches Erbe in der Welt.

In der Altstadt von Naha (der Hauptstadt der Okinawa-Präfektur) befindet sich das Schloss, „Shuri-jo“, ein Weltkulturerbe der UNESCO. Von 1429 bis 1879 war es der Sitz des Königreichs Ryukyu, ein unabhängiges Königreich vor der Annexion durch Japan.

Die aufeinanderfolgenden Ryukyu-Könige förderten den Seehandel auf einem Gebiet, das sich von der Hauptinsel Japan, von China und Korea bis zum fernen Malakka (Malaysia)erstreckte.

Shuri-jo diente nicht nur als politisches und diplomatisches Zentrum des Königreichs, sondern auch als Tempel für die Durchführung religiöser Riten.

Das Schloss ist eigentlich ein Komplex von mehreren Gebäuden, einschließlich des Hauptgebäudes, des Nordgebäudes und des Südgebäudes, umgeben von Steinmauern. Es präsentiert eine einzigartige Architektur, die chinesische, japanische und Okinawa-Stile vereint. Besonders die japanischen und chinesischen Einflüsse sind überall im Schloss sichtbar, zum Beispiel in der architektonischen Formensprache oder in der Wahl der Farben.

Das Schloss war im Zweiten Weltkrieg Hauptquartier des japanischen Oberkommandos und wurde zerstört. „Shurei-mon“, das Eingangstor zum Schloss wurde erst 1958 nachgebaut. Das schöne Tor ist als Symbol für Okinawa bei den Touristen beliebt, und man kann auf japanischen 2000 Yen Geldscheinen seine Abbildung finden. Auch die große Seiden-Halle wurde restauriert.

 

Drei Welterbe-Stätten befinden sich in der Nähe vom Schloss Shuri-jo. Die Könige kamen jedes Mal zum „Tor der Sonohyan-utai“, als sie das Schloss verließen, um für die eigene Sicherheit zu beten. Das Tor durfte niemand außer den Königen durchqueren.

Außerhalb der Mauer diente das „Tamaudun“ als Mausoleum für die Könige des Ryukyu-Königreichs. Und etwa 2 Kilometer südlich vom Schloss Shuri liegt der „Shikinaen“, ein Garten, der 1799 fertiggestellt wurde. Es gab früher hier ein Gästehaus für die Boten der chinesischen Kaiser. Im Zweiten Weltkrieg wurden allerdings die meisten Gebäude niedergebrannt.

Auf der westlichen Seite der Hauptinsel Okinawa, befinden sich die Ruinen von „Nakijin-jo“. Das Schloss wurde von Hokuzan-o gegründet, der von Gosamaru, einem Kammerherr des ersten Königs des Ryukyu-Königreichs, getötet wurde. Das Schloss wird auch das „Schloss der Gottheiten“ genannt. In den Ruinen von „Zakimi-jo“, das auf einem Hügel mit Blick auf die Westküste liegt, zieht das alte Portal Keystone-Bogen besondere Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

 

Auf der Pazifik-Seite der Insel befindet sich das Schloss „Nakagusuku-jo“. Der Kammerherr
Gosamaru verübte in diesem Schloss Selbstmord. Das Schloss bietet mit seiner Festung, seinen Mauern und dem Torbogen ein perfektes Beispiel für die typischen architektonischen Gusuku- Formen. Nördlich vom Schloss „Nakagusuku-jo“ liegt das älteste Beispiel eines Gusukus, Schloss „Katsuren-jo“.

Die letzte Welterbe-Stätte „Seifa-utaki“ war das höchste Heiligtum im Ryukyu-Königreich. Im Volksmund bedeutet „Seifa“ „höchste Position“. Der Zugang zu diesem Heiligtum, die einst bestimmten Personen vorbehalten war, steht heute allen Besuchern offen. Um diese Gebetstätten rein zu halten, wurde der Sand, mit dem der Boden übersät ist, von der Kudaka-Insel her transportiert. Nach einer Überlieferung kam der Gott „Amamikiyo“ vom Himmel zur Kudaka-Insel herab und fing an, das Land zu schaffen. Seitdem wird diese Insel als die heiligste Stätte in Okinawa angesehen. Im Herzen des tiefen Waldes, wo Seifa-utaki gefunden wird, beten die Menschen zur Meerseite, in die Richtung, wo der Kudakajima-Schrein liegt. Wir können noch heute die Atmosphäre der alten Zeiten genießen, indem wir die Luft dieses geheimnisvollen Waldes atmen.

Hiraizumi (Weltkulturerbe/2011)

In der Blütezeit der Stadt (im 12. Jahrhundert) wollten drei Herrscher des Fujiwara-Klans hier ein buddhistisches Paradies auf Erden errichten, und deswegen ließen sie zwei Tempel, den Motsu-ji Tempel und den Chuson-ji Tempel, ausbauen. Diese zwei Tempel repräsentieren am besten die alte Pracht der Stadt Hiraizumi.

Bis ins 7. Jahrhundert wohnten in der Umgebung von Hiraizumi die Emishi-Ainu, die Urjapaner. Dann wurden sie in den Norden vertrieben. Die Provinz Mutsu kam im 11. Jahrhundert unter die Verwaltung der Familie Fujiwara, die Hiraizumi zu ihrer Residenzstadt auswählte und ihr über vier Generationen (1090-1189) das Gepräge gab. Der erste Herrscher, Fujiwara no Kiyohira, war durch seinen Grundbesitz und auch das Gold, das in den Flüssen gefunden wurde, reich und unabhängig geworden. Er wollte seine Residenzstadt mit Hilfe der hervorragendsten Künstler und Handwerker Kyotos zu einem buddhistischen Paradies auf Erden umgestalten. Die beiden Tempel, die er erbauen ließ, waren schon in der Heian-Zeit (794-1185) die mächtigsten Tempel im nordöstlichen Teil Honshus. Diese Prosperität der Familie Fujiwara ging bis in die Zeit von Hidehira, dem Enkelsohn von Kiyohira, fort.

Minamoto no Yoshitsune, Japans tragischer Held, suchte hier Schutz vor Minamoto no Yoritomo, seinem eifersüchtigen Bruder und Japans ersten Shogun, wurde aber von Yasuhira, dem vierten, letzten Fujiwara-Führer, verraten und getötet. Yoritomo wandte sich daraufhin gegen Yasuhira und vernichtete den Fujiwara-Klan.

 

Noch bis ins Mittelalter bewahrten die Tempel als Stätten religiöser Übung ihren Einfluss, aber danach verwaisten und verfielen sie, bis in die 60er Jahre, in der Chuson-ji Tempel intensiv restauriert wurde.

 

Motsu-ji Tempel: Dieser Tempel wurde im Jahr 850 von Jikaku-daishi (oder auch Ennin, 794-864) gegründet, und im 12. Jahrhundert von Fujiwara no Motohira bedeutend erweitert. Von dieser stattlichen Tempelanlage bleiben heute nur noch die 1732 rekonstruierte Jogyo-do, die Hokke-do, einige Fundamente alter Gebäude und die Reste eines Paradiesgartens übrig.

 

Chuson-ji Tempel: Der Tempel wurde auch 850 von Jikaku-daishi als Tendai-Tempel gegründet, und 1108-1126 von Fujiwara Kiyohira zu einem Komplex mit 40 Gebäuden, in denen 300 Mönche lebten, erweitert. In dieser Zeit entstanden die Pagode, die Große Amida-Halle, die Sutren-Halle und die berühmte Goldene Halle, Konjiki-do, die neben dem Byodo-in von Uji in Kyoto, zu den bedeutendsten und sicherlich auch den beeindruckendsten architektonischen Zeugnissen der Heian-Zeit gehört. Kiyohiras Sohn und Enkelsohn, Motohira und Hidehira, führten das Werk weiter und etablierten ein großes und bedeutendes buddhistisches Zentrum. 1337 wurden Teile der Goldenen Halle und der Sutren-Halle durch einen Brand zerstört und auch viele der anderen Bauten brannten vollständig nieder. Gleich hinter dem Eingang zur Tempelanlage, führt ein von 400-jährigen Zedern gesäumte Abhang, der Tsukimi-zaka, die Besucher zum Gebäude Benkei-do, das an den legendären heldenhaften Begleiter von Minamoto no Yoshitsune, Benkei erinnert, und eine Jizo-Skulptur beheimatet. Daneben befinden sich Statuen Yoshitsunes und Benkeis.

Die Hauptattraktion der Anlage ist Konjiki-do, der von Kiyohira auf Wunsch seiner Frau erbautet wurde. Das Gebäude, das 1124 fertiggestellt wurde, ist ein Mausoleum. Dort befinden sich die mumifizierten Überreste von Persönlichkeiten der Familie Fujiwara. Das hölzerne Gebäude, mit quadratischem Grundriss von 5.5 Meter und 8 Meter Höhe, ist innen vergoldet. Es enthält ein Ensemble von drei erhöhten Altären unter einer Art Baldachin, der von vier Säulen getragen wird. Von den 33 Figuren, die in Gruppen zu je 11 jeden der drei Altäre schmücken, sind bis auf eine vollständig erhalten.

In der Mitte befindet sich ein sitzender Amida Nyorai. Er wird recht und links flankiert von einer stehenden Kannon-Bosatsu und einer stehenden Seishi-Bosatsu sowie von sechs Jizo, je drei rechts und links und vorne von zwei der vier Himmelskönige, nämlich Jikoku-ten und Zojo-ten geschützt.

Die ganze Halle ist innen mit schwarzem Lack überzogen, in den Vergoldungen und Perlmutt-Dekorationen mit großem Detail-Reichtum eingebracht sind. Am Alterspodest findet sich der Phönix bzw. Pfau als Motiv. Die Verwendung von asiatischen Rosenholz und afrikanischem Elfenbein belegt die extensiven Handelsbeziehungen der Zeit.

Seit ihrer Restaurierung in den Jahren 1962-1968, geschützt von Beton und dickem Glas, trägt sie den Namen der „Goldenen Halle“ wieder mit vollem Recht. Sie versinnbildlicht Amidas Reines Land. Ein Prachtgebilde sondergleichen, das schon im 13 . Jahrhundert mit einem Schutzhaus ummantelt wurde.

Historisches Kyoto (Weltkulturerbe/1994)

294 architektonische Sehenswürdigkeiten in Kyoto sind zu wichtigen Kulturgütern ernannt, 50 davon zu Nationalen Schätzen. Keine andere Stadt hat so viele Kulturschätze aufzuweisen. Kyoto war über 1000 Jahre Hauptstadt Japans, seitdem das politische Zentrum 794 nach Kyoto verlegt wurde.

Erstaunlich ist, dass die meisten Bauwerke in Kyoto noch immer im gleichen Zustand wie damals existieren, als sie vor mehreren hundert Jahren fertiggestellt worden waren. Durch zahlreiche Kriege und Brände ist die Mehrzahl der hölzernen Gebäude verbrannt worden. Aber die jeweiligen Herrscher legten großen Wert auf Aufrechterhaltung ihrer Kulturgüter und ließen sie originaltreu wiederaufbauen.

Nicht nur wegen der wertvollen Architektur an sich, sondern auch wegen der Bemühungen um die Kulturpflege wurden im Jahr 1994 16 Tempel und eine Burg in Kyoto zum UNESCO Kulturerbe ernannt. Im Jahr 1994 wurde in Kyoto der 1200. Gedenktag zur Hauptstadt-Verlegung abgehalten. Dieses Jubiläum gab Anlass zu dieser Ehre, auf der UNESCO-Liste aufgenommen zu werden.

 

  1. Burg Nijo

Die Burg Nijo war die Residenz der Tokugawa-Shogune in Kyoto, die Japan von 1603 bis 1868 für mehr als 200 Jahre regierten. Der breite Graben, die massiven Steinmauern sowie die schweren und doch kunstvollen Tore beeindrucken noch immer. Das Gelände ist groß und umfasst mehrere anmutige Gärten sowie Pflaumen- und Kirschbaumhaine. Im Inneren des Palastes befinden sich zahlreiche Meisterwerke der japanischen Kunst. Besonders die Wandschirme in der Hauptkammer sind bewunderungswürdig. Die Wandschirme wurden von Künstlern der Kano-Schule gemalt. Man arbeitete mit satten Farben und großen Mengen an Blattgold, um Blumen, Bäume, Vögel und Tiger dazustellen. „Nachtigallenböden“, die beim Betreten quietschen und damit jeden Eindringling an die Wachen verraten sollten, sind auch sehr berühmt.

 

  1. Tempel Byodo-in                                                                    

Dieses prachtvolle Gebäude, ursprünglich eine Privatresidenz der Familie Fujiwara, wurde im Jahr 1052 in einen buddhistischen Tempel umgewandelt. Die Familie Fujiwara nahm im 11. Jahrhundert als Regent die kaiserlichen Regierungsgeschäfte war. Die sogenannte „Phönixhalle“ (Hoo-do), richtiger bezeichnet als Amida-do, wurde 1053 erbaut und ist als einziges der ursprünglichen Gebäude erhalten geblieben. Die Haupthalle des Byodo-in wurde erbaut als Nachbildung von Buddhas Palast im Paradies. Im Inneren des Tempels befinden sich eine Statue des Amida Buddha und anmutige Darstellungen von Boddhisattvas in verschiedenen Posen um sie herum. Man sagt, diese Statuen entstammen alle der Hand des Priesters und Bildhauermeisters Jocho.

  1. Schrein Ujigami-jinja

Dieser Schrein wurde um 1060 erbaut und ist der älteste, erhaltene Schrein in ganz Japan. Der Schrein ist einem kaiserlicher Prinzen gewidmet, der Selbstmord beging, um einen Streit über die Thronfolge zu lösen. Dieser Prinz, sein Bruder , der später Kaiser geworden ist, und sein Vater liegen hier begraben in der Haupthalle.

 

  1. Tempel Daigo-ji

Eine Halle wurde 874 auf dem Gipfel des Daigo-Berges durch den Mönch Shobo erbaut. Später wurden am Fuße des Berges das Hauptgebäude, kleinere Gebäude sowie eine fünfstöckige Pagode gebaut. Diese Pagode hat den Onin-Krieg (1467-1477) überlebt und ist heute das älteste Gebäude in Kyoto. Jedes Jahr, am zweiten Sonntag im April, findet ein Fest zum Gedenken an das berühmte Kirschblütenfest statt, das Toyotomi Hideyoshi 1598 veranstaltete.

 

  1. Tempel Kiyomizu-dera

Die Geschichte des Tempels reicht bis ins Jahr 798 zurück. Der Tempel erhielt seinen Namen vom Wasserfall auf der Tempelanlage, der von den nahen Hügeln herunterkommt. „Kiyoi Mizu“ bedeutet wörtlich „reines Wasser“. Die Haupthalle des Kiyomizu-dera ist für ihre weite Terrasse bekannt, die zusammen mit der Haupthalle auf einer hölzernen Balkenkonstruktion an einem steilen Berghang errichtet wurde. Diese Terrasse bietet eine beeindruckende Sicht auf die Stadt.

An dem Fuß des Abhangs befindet sich der Wasserfall, „Otowa-no-Taki“ wo drei einzelne Wasserkanäle in ein Becken stürzen. Tempelbesucher fangen das Wasser in Metallschalen auf und trinken es, da gesagt wird, dass es heilende Kräfte besitzt und Gesundheit, ein langes Leben und Erfolg bringt.

 

  1. Tempel Nishi-Hongan-ji

Der Tempel wurde 1272 von der Tochter des Sektengründers Shinran gegründet. Shinrans Lehren waren einfacher als die Lehren anderer buddhistischer Schulen und erlangten daher große Beliebtheit bei den Armen. Sein Einfluss wuchs rasch, so dass der herrschende Shogun bald anfing, den Einfluss des Tempels zu fürchten. Deshalb wurde die Sekte mit der Gründung des konkurrierenden Tempels Higashi-Hongan-ji ganz in der Nähe in zwei Schulen aufgeteilt. Dieser Tempel bietet das beste Beispiel für die Architektur der Momoyama-Zeit (1568-1600) in Kyoto und verfügt über große Gebäude, aufwändige Tore mit goldenen Zierstreifen, vergoldete Altäre, bemalte Statuen und zahlreiche andere Objekte, die zu den Staatsschätzen zählen, darunter die älteste No-Bühne in Japan.

 

  1. Tempel Kozan-ji

Ursprünglich gab es hier einen Bergtempel, der in der Nara-Zeit (710-784) erbaut wurde. Als der abgedankte Kaiser Gotoba 1206 bei einem Priester namens „Myoe“ Hilfe suchte, wurde der Tempel von ihm wieder hergerichtet. Die Kaiserhalle und Myoes Residenz sind bis heute erhalten geblieben. Seine Residenz, mit Strohdach und Schindeln, ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für die Architektur der Kamakura-Zeit (1185-1333).

Das Gelände umfasst auch das älteste Teefeld Japans, das von Myoe angelegt wurde. Unter den Tempelschätzen befindet sich auch das „Choju Jinbutsu Giga“ („Lustige Bilder von Mensch und Tier“), ein berühmtes Gemälde mit Fröschen, Affen, Vögeln und Kaninchen, die mit weltlichen Angelegenheiten beschäftigt sind.

 

  1. Tempel Toji

Der Toji-Tempel wurde im Jahr 794 in Umsetzung eines kaiserlichen Dekrets zum Schutz der Stadt errichtet. 823 ging der Tempel vom Kaiser Saga in den Besitz von Kobo-Daishi über, dem Begründer der Shingon-Sekte. Der Hörsaal verfügt über 21 markante Mandala-Bilder, in denen die Lehren der Shingon-Sekte zum Ausdruck kommen. Seine 57 Meter hohe fünfstöckige Pagode ist seit langem ein Wahrzeichen der Stadt. Jeden Monat am 12. findet auf dem Tempelgelände ein großer Flohmarkt statt.

 

  1. Tempel Kinkaku-ji (Goldener Pavillon)

Der scheidende Shogun Ashikaga Yoshimitu (1358-1409)erbaute das Gebäude als Wohnsitz. Das mit Blattgold verzierte Gebäude wurde kurz nach seinem Tod in einen Zen-Tempel umgewandelt. Dieser Pavillon besteht im Wesentlichen aus drei Geschossen unterschiedlichen Stils, umringt von Rundbalkonen. Das untere Geschoss wurde im Palast-Baustil der Fujiwara-Zeit („Shinden-zukuri-Stil“) gebaut, das erste Geschoss im Stil von Samurai-Häusern („Buke-zukuri-Stil“). Das zweite Geschoss entspricht dem Stil chinesischer Zen-Tempel („Karayo-Stil“). In diesem reich verzierten Stockwerk mit den halbrunden Fenstern befinden sich verschiedene Bodhisattva-Bildnisse. Die Dächer sind leicht nach außen geschwungen, im Stil der Pagoden. Der Tempel wurde im Jahr 1955 wieder aufgebaut.

 

 

  1. Tempel Ginkaku-ji

Ginkaku-ji ist die übliche Bezeichnung für den Tempel Jisho-ji, der zur Shokoku-Schule der Zenbuddhistischen Rinsai-Sekte gehört. 

Das Gebäude wurde ursprünglich in der Muromachi-Zeit (1392-1573) als Alterssitz für den Shogun Ashikaga Yoshimasa entworfen, er wurde nach dem Vorbild des Schwestertempels Kinkaku-ji gestaltet. Der Ginkaku-ji wurde jedoch nie versilbert, und das Hauptgebäude blieb unbemalt und braun. Auf seine Art symbolisiert der Tempel die japanische Vorstellung, dass Schönheit auch in einfachen Dingen liegen kann.

Yoshimasa verbrachte im Alter viel Zeit hier, um sich der Teezeremonie und anderen Künsten zu widmen.

 

  1. Tempel Ninna-ji

Das Gebäude war ursprünglich ein Sommerhaus für die kaiserliche Familie, um der sommerliche Hitze im zentral gelegenen Palast zu entfliehen. Es erfolgte die Gründung als Tempel im Jahr 886 durch Kaiser Uda, der hier Oberpriester wurde. Eine fünfstöckige Pagode, ein massives Haupttor, reizvolle Landschaftsgärten, Teehäuser sowie wunderschöne Gebets-und Wohnhallen befinden sich harmonisch auf dem Tempelgelände. Der Tempel ist berühmt für seine spätblühenden Kirschbäume, die jedes Jahr Scharen von Bewunderern anziehen.

 

  1. Tempel Saiho-ji (Koke-dera) 

Dieser Tempel ist auch als „Koke-dera“ bekannt, was so viel heißt wie „Moostempel“. Mehr als 120 Moosarten finden sich im Garten auf zwei Ebenen, ähnlich einem schönen grünen Teppich mit vielen feinen Schattierungen. Der Saiho-ji wurde auf den Ruinen eines antiken Tempels erbaut, er wurde im Jahr 1339 restauriert und als Zen-Tempel eingerichtet durch den Mönch Muso Soseki, der auch die obere Ebene des Gartens entworfen haben soll. Wer den Tempel besichtigen möchte, muss sich im Voraus mit einer Reservierungsanfrage an den Tempel wenden.

 

  1. Tempel Ryoan-ji

Der Tempel Ryoan-ji ist berühmt für seinen Steingarten, den berühmtesten in ganz Japan, der sich jedem Versuch einer Beschreibung entzieht. Umgeben von einem Erdwall, scheinen fünfzehn sorgfältig angeordnete Felsen in einem Meer von geharkten weißen Kiesen zu treiben. Eine Aussichtsplattform direkt über dem Garten bietet den Besuchern einen ungehinderten Blick über den Garten. Alle fünfzehn Steine kann man allerdings aus keinem Blickwinkel sehen. Dieser Tempel wurde 1450 von Hosokawa Katsumoto erbaut, einem Adligen.

 

 

  1. Tempel Tenryu-ji 

Der Name „Tenryu-ji“ bedeutet „Tempel des himmlischen Drachen“. Shogun Ashikaga Takauji war der Erzfeind von Kaiser Godaigo. Nachdem der Kaiser gestorben war, sah Ashikaga Takauji im Traum einen Drachen aus dem nahe gelegenen Fluss steigen und er verstand dies als Zeichen, dass der kürzlich verstorbene Kaiser nicht friedlich ruhte. Der Tempel mit seinem Garten wurde 1339 von Ashikaga Takauji errichtet, um die Seele des Kaisers zu besänftigen. Es ist jetzt der Sitz der Rinzai-Schule. Der Hohepunkt des Tenryu-ji Besuchs ist der Zen Garten aus dem 14. Jahrhundert, den der Rinzai-Mönch Muso Soseki entwarf. Der Garten ist ein Meisterstück der Gestaltung und verfügt über einen großen Teich, der die Ahornbäume und die großen, grob gehauenen Felsen in die Umgebung reflektiert. Der Garten macht sich auch das Prinzip der „ausgeliehen Landschaft“ zunutze, wodurch die nahegelegenen Hügel von Arashiyama als nächste Ebene des Gartens erscheinen.

 

  1. Schrein Kamigamo-jinja

Dieser Schrein ist einer der ältesten Schreine in Kyoto und geht zurück auf das Jahr 678, vor der Gründung der Hauptstadt Heian-kyo (das damalige Kyoto). Hinter einem großen, orangenen Tor erstreckt sich ein großes, heiliges Wäldchen. Durch den Wald führt ein Weg zur Haupthalle des Schreins, an der zwei klare Bäche zusammenfließen. Zwei Hügel aus weißem Sand neben dem Hauptgebäude dienen als Berge, auf denen die Götter landen können. Seit mehr als 1300 Jahren sind die Rituale in diesem Schrein einer Erntegottheit gewidmet, die im Laufe der Zeit immer mehr als Hüterin der Hauptstadt angesehen wurde. Die Riten im Kamigamo-jinja erhielten daher eine wichtige Bedeutung für die Erhaltung und Bewahrung der Hauptstadt.

 

  1. Schrein Shimogamo-jinja

Der Schrein ist der Familienschrein der Familie Kamo, die diese Gegend bewohnte, bevor die Hauptstadt verlegt wurde. Das Gelände des Shimogamo birgt wunderschöne zinnoberrote Holzhäuser, geschwungene Brücken über die Bäche und mehrere kleinere Schreine. Der Shimogamo-jinja ist der Schwesterschrein des Kamigamo-jinja. Gemeinsam sind die beiden Schreine Träger des Aoi-Matsuri, einer historischen Kostümparade, die zu den drei größten Festen des Jahres in Kyoto gehört.

 

 

  1. Tempel Enryaku-ji

Der Tempel Enryaku-ji gilt als eines der wichtigsten spirituellen Zentren der japanischen Kultur. Diese Klosteranlage liegt auf dem Gipfel des Bergs Hiei-zan. Der Hiei-zan ist ein sehr atmosphärischer Ort mit alten Tempeln und Artefakten, nebligen Schluchten und hohen Zedern. Der Enryaku-ji wurde 788 von dem Priester Saicho auf Wunsch des Kaisers Kanmu gegründet als Station zum Schutz der neu gegründeten Hauptstadt Heian-kyo (jetziges Kyoto) gegen böse Geister, deren Herannahen aus Richtung Nordosten man befürchtete. Nach bescheidenen Anfängen wuchs der Enryaku-ji heran zum Hauptquartier der buddhistischen Tendai-Schule. Zu seinen Hochzeiten verfügte die Anlage über 3000 Gebäude, mit einer Bevölkerung von insgesamt mehreren tausend Mönchen. Die meisten der früheren Führer des japanischen Buddhismus studierten hier, bevor sie ihre eigenen Sekten gründeten. Der Enryaku-ji ist daher ein Schlüsselort für die japanische Geistes- und Religionsgeschichte.

Kumano Sanzan

Die heiligen Stätten, die als Kumano Sanzan bekannt sind, setzen sich zusammen aus dem „Großschrein Kumano Hayatama Taisha“ (Shingu), dem „Großschrein Kumano Nachi Taisha“ und dem benachbarten Tempel „Nachisan Seiganto-ji“ sowie dem „Großschrein Kumano Hongu Taisha“.

 

Der Großschrein Kumano Hongu Taisha

Dieser Schrein mit seinen wunderschön geschwungenen Dächern aus Zedernholzrinde ist einer der drei Hauptschreine des Kumano-Glaubens, von denen es mehr als 3.000 Schreine gibt. Eigentlich stand der Schrein in Oyunohara auf einer Sandbank, wo die Flüsse Kumano-gawa und Otonashi-gawa zusammenfließen. Von dort wurde er 1889 nach einer großen Flut an seinen heutigen Standort verlegt. Das Oyunohara-Torii markiert noch immer den früheren Standort.

 

Der Kumano Nachi Taisha

Wasser ist immer eine wichtige Quelle des Lebens. Auch der dynamische Nachi-Wasserfall wurde
schon seit Urzeiten vergöttlicht. Im Jahr 317, als der Nintoku Tenno im Amt war, wurde der Schrein hierher verlegt, um den Wasserfall, einen Naturgott zu bewahren. Besonders viele Kaiserfamilien zeigten dem Schrein gegenüber ihre tiefe Verehrung.

 

Der Seigantoji-Tempel

Dieser Tempel, der sich neben dem Nachi-Wasserfall befindet, wurde vom Hanayama Tenno gegründet. Die jetzigen Hauptbauten stammen aus dem Jahr 1590 und wurden im Jahr 1924 komplett restauriert. Die Haupthalle, die Toyotomi Hideyoshi 1590 erbauen ließ, und die kleine steinerne Pagode an der Nordseite der Haupthalle aus dem Jahr 1322 (Hokyoin-Turm) sind als wichtiges Kulturgut registriert. Der Seigantouji-Tempel ist der erste der 33 Tempel des Saigoku-Pilgerwegs. Seine dreistöckige Pagode ist mit dem Nachi-Wasserfall das beliebteste Fotomotiv.

 

Der Nachi-Wasserfall (Nachi-no-Taki) 

Dieser Wasserfall ist mit seinen 133 Metern der höchste Wasserfall Japans. Eine Tonne Wasser rauscht pro Sekunde zu Boden. Dieser Wasserfall wird seit Uhrzeiten als Verkörperung einer Shinto-Gottheit angesehen und bewahrt in der Gegenwart die Gottheit des „Hiro Schreins“, eines Nebenschreins vom „Kumano Nachi Taisha“. Wenn man aufmerksam hinsieht, kann man über den Felsen, zwischen denen das Wasser tost, ein geweihtes Strohseil mit blitzförmig gefalteten Papieren erkennen. Man möchte damit eine heilige Stätte markieren. Zwei Mal pro Jahr, am 9. Juli und 27. Dezember zieht man neues Strohseil drüber.

 

Der Großschrein Kumano Hayatama Taisha

Es ist nicht bekannt, in welchem Jahr dieser Schrein gegründet worden ist. Nach der Überlieferung errichtete der 12. Kaiser Japans, Keiko Tenno, diesen Schrein. Auf seinem Boden wächst eine heilige Konifere, ein japanisches Naturdenkmal. Diese Konifere ist etwa 20 Meter hoch und 1000 Jahre alt.

 

 

 

 

Yoshino

Yoshino ist seit dem 6. Jahrhundert, der Einfuhr des Buddhismus nach Japan, eines der wichtigsten Zentren für die „Shugendo“-Sekte. „Shugendo“ ist eine alte japanische synkretistische Religion. Die Anhänger der Religion, oft auch „Yamabushi“ genannt, vollziehen magisch-religiöse Rituale und asketische Praktiken in den Bergen. Ihre Ziele sind das Buddha-Werden in diesem Leben und das Erlangen von übernatürlichen Fähigkeiten.

 

Der Kinpusenji-Tempel ist das Wahrzeichen von Yoshino und einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion. „Kinpusenji“ hat die Bedeutung „Gold Gipfel Berg“. Dieser Name bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Omine, der als spirituelle Gebirgslandschaft gilt, und heute innerhalb des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist.

 

Nach der Überlieferung wurde dieser Tempel im 7. Jahrhundert von einem Bergasketen, En no Ozuno, gegründet. In der Heian-Zeit (794-1185) richtete der Shingon Mönch Shobo die Tempelanlage wieder her, stellte Zao-Statuen auf, legte Pilgerwege an und gründete einige kleinere Tempel in der näheren Umgebung. Lange stand der Tempel daher unter dem Einfluss der esoterischen Shingon-Schule. In der Edo-Zeit (1603-1867) wurde 1614 auf Anordnung des Shogun Tokugawa Ieyasu der Tempel der Tendai-Schule unterstellt. Mit dem Beginn der Meiji-Zeit (1868-1912) verbot die neue Regierung im Rahmen der erzwungenen Trennung von Shinto und Buddhismus (Shinbutsu-Bunri) die synkretistischen Praktiken des Shugendo. Der Kinpusenji-Tempel und eine Reihe von Zweigtempeln in dieser Umgebung wurden aufgelöst, teils auch abgerissen. Erst 1886 erlaubte man die erneute Inbetriebnahme durch die Tendai-Schule. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich der Tempel als Haupttempel eines Shugendo-Zweigs selbstständig.

 

Seine Haupthalle, die „Zaodo-Halle“, ist nach der „Halle des großen Buddha“ vom Todaiji-Tempel der zweit größte Holzbau Japans. Im quadratischen Gebäude (36 x 36 Meter groß und 34 Meter hoch) sind drei Zao-Statuen, die 7 Meter hoch sind, aufgestellt. Das jetzige Gebäude wurde im Jahr 1592 mit der Unterstützung von der Familie Toyotomi gebaut.

 

Yoshino ist seit Urzeiten auch für seine brillante Kirschblüte und die Vielfalt der Kirschbäume sehr berühmt. Etwa 30.000 verschiedene Sorten an Kirschbäumen blühen nach und nach vom Fuß des Berges bis zum Gipfel. Im Frühling verfärben sich die ganzen Berge fein-rosa.

Koya-san

Als „Koya-san“ bezeichnet man heute zwei verschiedene Dinge. Zuerst geographisch eine Gruppe von Bergen auf der Kii-Halbinsel in der Präfektur Wakayama. Und „Koya-san“ bezeichnet seit der Meiji-Zeit (1868-1912) auch den dortigen buddhistischen „Kongobuji-Tempel“ selbst. Dieser Tempel umfasst die gesamte Hochebene mit zahlreichen Untertempeln des Kongobuji-Tempels.

 

Das Gebiet wurde im Jahr 816 von dem buddhistischen Mönch Kukai (Kobo Daishi) erschlossen, dem es gelungen war, die Unterstützung des Tenno (Kaiser) Saga zu gewinnen. Nach dem Ableben von Kukai, der 835 hier seine letzte Ruhestätte fand, entwickelte sich der Koya-san zur wichtigsten Stätte der Shingon-Schule neben dem Toji-Tempel in Kyoto.

Obwohl es 117 dem Kongobuji-Tempel untergeordnete Tempel mit rund 600 Mönchen sowie eine 1926 gegründete Universität für religiöse Studien im ganzen Gebiet gibt, stellt die Haupthalle vom „Kongobuji-Tempel“, der Kondo, das Zentrum des ganzen Koya-san dar. Die meisten religiösen Rituale und Veranstaltungen in Koya-san werden hier abgehalten.

 

Zu Lebzeiten Kukais entstanden nur wenige Gebäude. Nach seinem Ableben betrieb der Mönch und Abt Shinzen Daitoku den weiteren Ausbau. 887 wurde die „Westpagode“ (Saito) errichtet. Dazu kamen die „Yugi-Pagode“ (Yugi-to), die „Miroku-Halle“ (Miroku-do), die „Shingon-Halle“ (Shingon-do), die „Juntei-Halle“ (Juntei-do), der „Glockenturm“ (Shoro) und die „Grundlegende Großpagode“ (Kombondaito) im „Danjo-Garan“ genannten Areal. Auf diesem Areal befindet sich auch der „Kongobuji-Tempel“. Seit der Meiji-Zeit versteht man, dass das Verwaltungsoberhaupt des ganzen „Koyasan“ im „Kongobuji-Tempel“ wohnt. Der jetzige „Kongobuji-Tempel“ wurde 1869 gegründet, in dem man den „Seiganji-Tempel“ und „Kouzanji-Tempel“ miteinander verband. Die beiden Tempel wurden von Toyotomi Hideyoshi gegründet. Dieses Areal mit den wichtigen Gebäuden wird „Daijo-Garan“ genannt. Hier kann man eine der zwei heiligen Stätten auf dem „Koyasan“ besichtigen.

 

Die andere heilige Stätte in „Koyasan“ ist „Oku-no-in“. In „Oku-no-in“ befindet sich das Mausoleum von Kukai. Man kann den „Oku-no-in“ über einen 2 Kilometer langen Weg erreichen. Viele Gläubige sind aber der Meinung, dass Kukai immer noch am Leben ist und in einem Raum meditiert, um die Erleuchtung zu bekommen. Mönche legen mehrere Lampions vor seinen Raum, damit sie Kukai bei der Erleuchtungssuche helfen können.

In diesem „Oku-no-in“-Areal findet man etwa 20.000 Grabstätten bekannter Persönlichkeiten und renommierter Familien der japanischen Geschichte.

 

Etwa die Hälfte der Tempel auf dem „Koyasan“ bietet Pilgern und Touristen Unterkunft mit vegetarischer Mönchskost sowie die Möglichkeit, an der morgendlichen Andacht teilzunehmen.

Kii-Berge (Kulturerbe/2004)

Drei spirituelle Herzen auf der Kii-Halbinsel, Kumano, Koyasan und Yoshino & Omine und drei Pilgerwege, die diese altbewährten religiösen Zentren miteinander verbinden, wurden im Jahr 2004 zum UNESCO Welterbe erklärt. Diese Pilgerwege, allgemein „Kumano Kodo“ genannt werden, sind zusammen mit dem Pilgerweg zum „Santiago de Compostela“ in Spanien einer der beiden einzigen Pilgerwege weltweit, die den Status des Welterbes haben. Ihre Geschichte geht über 1.000 Jahre zurück.

 

Auf der Pazifikküste, östlich von der Osaka-Bucht, befindet sich die größte Halbinsel Japans, die Kii-Halbinsel. Auf dieser Halbinsel findet man nur wenige flache Ebenen. Seit Jahrtausenden wird diese Bergregion als mystische heilige Gegend, in der die Götter der Natur leben, betrachtet. Nachdem der Buddhismus aus China in Japan eingeführt worden war, wurde diese Bergregion als Ausbildungsort benutzt und damit zum religiöses Heiligtum.

 

Yoshino und Omine wurden die Hochburg der Shugendo-Sekte. Die Shingon-Schule, die der berühmte Mönch Kukai, gründete, errichtete ihren Stützpunkt in Koyasan. Auch wurde Kumano seit Anfang der Heian-Zeit (794-1185) als der Himmel auf Erden verehrt. Die Mitglieder des Kaiserhofes traten die 30 -40 tätige beschwerliche Reise von der damaligen Hauptstadt Kyoto in die abgelegene Gegend an, um diese Heilige Stätte zu besuchen. In Kumano wurden Kumano Sanzan, die drei Großschreine sowie der Tempel Nachisan Seiganto-ji errichtet.

 

In der früheren Heian-Zeit verbreitete sich der Kumano-Glaube ausgehend von der Kaiserfamilie und den Aristokraten über die Samurai. Es kamen so viele Menschen, dass der Pilgerweg bekannt wurde als „Ameisenmarsch nach Kumano“. Der Kumano-Glaube war einzigartig in Japan, weil er allen, unabhängig von Klasse und Geschlecht, allen Menschen offen stand und auch Behinderte willkommen hieß. Heute gibt es etwa 3.000 Kumano-Schreine in Japan.

 

Die heiligen Stätten, die als Kumano Sanzan bekannt sind, bestehen aus dem Großschrein Kumano Hayatama-Taisha (Shingu), dem Großschrein Kumano Nachi-Taisha und dem benachbartem Tempel Nachisan Seiganto-ji (Nachi-Katsuura) sowie dem Großschrein Kumano Hongu-Taisha (Tanabe). Beschreibungen der Landschaften und heiligen Stätten der Region sprechen oft von einer mysteriösen Aura, die, so sagt man, von den unterschiedlichen Ursprüngen und Praktiken der Verehrung der Natur herrühren. Ungeachtet der Unterschiede, die sich auch in der Architektur niederschlagen, existieren diese seit jeher im Einklang mit ihrer Umwelt.

 

Kumano Sanzan verbindet den schintoistischen und buddhistischen Glauben zu einem ganz speziellen Glauben, den man Shinbutsu-shugo nennt (wörtlich: Die Konvergenz von Buddhismus und Shintoismus). Die Vorstellung, dass Gottheiten (Kami) in allen Dingen auf der Erde präsent sind, ist seit jeher tief in der japanischen Kultur verwurzelt. Als der Buddhismus im 6. Jahrhundert nach Japan kam, wurden die Shinto- Gottheiten mit den unterschiedlichen Manifestationen von Buddha gleichgesetzt. So entstand Shinbutsu-shugo.

 

Über die letzten 10 Jahrhunderte sind Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in die ruhigen Kii-Berge gereist und den unterschiedlichen Pilgerrouten zu dem Kumano Sanzan-schrein gefolgt. Die Hauptroute, Nakahechi-Route, verläuft zwischen Tanabe und Kumano Hongu-Taisha. Die Ohechi-Route verbindet Tanabe und Kumano Nachi-Taisha, und durch die Kochechi-Route kann man vom Kumano Hongu-Taisha zum Koyasan (am Fuß des Berges) gelangen. Außer diesen drei Routen, gibt es noch die Iseji-und die Choishi-michi-Route. Die Choishi-michi Route bringt Pilger vom Fuß des Koyasan zum Zentrum der Kongobuji-Tempel. Dieser 24 Kilometer lange Weg wurde auch von Kukai gebaut. Darüber hinaus gibt es noch die Yoshino & Omine-Route, ein abgelegener und trügerischer Bergpfad, der für asketische Praktiken von der Shugendo-Sekte genutzt wird und nur erfahrenen Wanderern zu empfehlen ist.

 

 

 

Der Atombombendom in Hiroshima (Kulturerbe/1996)

Um 8:15 Uhr, am 6. August, im Jahr 1945 wurde die Stadt Hiroshima Opfer des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte der Menschheit. In dem Kreis mit einem Radius von 2 Kilometern wurden vernichtende Schäden zugefügt, und etwa 140.000 Menschen starben noch im selben Jahr. Auf dem verwüsteten Gebiet überlebte ein einziges Gebäude. Es war 1915 nach dem Entwurf des tschechischen Architekten -Jan Letzel-erbaut worden und fungierte als Kammer zur Förderung der Industrie in Hiroshima.

 

Man vermutet, dass das Gebäude aus folgenden Gründen nicht komplett zerstört wurde: Beim Atombombenabwurf explodierte die Atombombe zufälligerweise fast direkt über diesem Gebäude. Der Dom-Teil bestand aus Kupfermaterialien, anders als der Hauptteil und zahlreiche Fenster, die eingebaut wurden. Durch sie konnten Druckwellen auswärts strömen.

 

Die Erhaltung dieses Gebäude war lange umstritten. Eine Schülerin, die selbst radioaktiven Strahlen ausgesetzt war und an Leukämie starb, schrieb in ihrem letzten Brief: Das Gebäude stellt die einzige Möglichkeit dar, um allen weiteren Generationen das Elend eines Kriegs vor Augen zu führen. Ihr Brief war der Anlass für eine Unterschriftenkampagne. Erst 1966 stimmte man überein, das Gebäude als Gedenkstätte für den ersten Einsatz einer Atombombe zu erhalten.

 

In Japan gab es schon früher die Hoffnung, dass das Friedensdenkmal zum UNESCO-Kulturerbe ernannt wurde. Aber die USA und China waren lange dagegen. Erst im Jahr 1996 fand der japanische Wunsch Zustimmung und wurde das Mahnmal wurde von der UNESCO zum Kulturerbe erklärt.

 

Im Mai 2016 besuchte Obama erstmals als amerikanischer Präsident die Stadt Hiroshima, und er legte vor diesem Denkmal einen Kranz nieder.

Itsukushima-Schrein (Kulturerbe/1996)

Der „Itsukushima-Schrein“ liegt auf der Insel „Miyajima“ in Hiroshima Präfektur. Mit seinem Wahrzeichen, einem roten Torii-Tor, ist der Schrein eine der drei schönsten Ansichten Japans. Und er gehört seit 1996 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Dieser Schrein ist nur mit dem Schiff zu erreichen. Während der Schifffahrt zieht das rote Torii-Tor, das etwa 16 Meter hoch ist, die Aufmerksamkeit aller Touristen auf sich. Die beeindruckende Schrein-Anlage befindet sich hinter diesem Tor.

Als der Schrein im 6. Jahrhundert erbaut wurde, betete man die ganze Insel als „Gott“ an. Daher wurde der Schrein nicht auf der Insel, sondern am Inselrand entlang des Strands erbaut, um das Allerheiligste nicht zu stören.

Die jetzige Form des Schreins wurde Ende der Heian-Zeit (794-1185) mit großer Unterstützung des Kriegsherrn „Taira no Kiyomori“ fertiggebaut. Danach wurde der Schrein von den jeweiligen Herrschern fortlaufend gepflegt, und sein prägnanter Baustil “Shindenzukuri“, der in der Heian-Zeit sehr beliebt war, konnte bis in die heutige Zeit überleben.

Das Hauptgebäude wurde zum letzten Mal im Jahr 1571 renoviert. Es ist drei Göttinnen geweiht. Beim Bau des Gangs, der alle Schrein-Gebäude rundum verbindet, wurde ein geheimer Trick angewandt: alle Bodenbretter sind mit einem kleinen Abstand aneinandergereiht. Damit wollte man verhindern, dass der Schrein bei Flut durch den Wasserdruck zerstört wird. Man baute mit Absicht so, dass der umlaufende bei Hochwasser überschwemmt werden kann, und der Wasserdruck auf diese Weise verringert wird. Auf der Anlage gibt es unter anderem eine fünfstöckige Pagode, eine Bogenbrücke und die einzige No-Bühne, die direkt zum Wasser hinausgeht.

Im Hintergrund des Schreins liegt der heilige Berg „Misen“. Hier dehnt sich ein weiter unberührter Urwald aus. Ein paar Wanderwege für Touristen sind eingerichtet, und man kann bis zur Bergspitze wandern. Im Urwald gibt es sogar eine Seilbahn. Sie bringt uns bis zum Fuß des Aussichtspunktes. Der Anblick von oben ist paradiesisch. Es ist sehr empfohlen, diese Besteigung zu vollziehen.

 

Das rote Torii-Tor ist nur bei Flut von Wasser umgeben, bei Ebbe kann man es von der Insel zu Fuß erreichen. Weil es eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem „Itsukushima-Schrein“ mit dem französischen „Mont-Saint-Michel“ gibt, wurden beide Orte zu Partnerstädten.