Daiba ist eine aufgeschüttete künstliche Insel in der Bucht von Tokio. Sie ist bei Familien und jungen Menschen eine sehr beliebte Gegend. Daiba kann man entweder mit dem Auto oder mit der Monorail-Bahn über die Rainbow-Brücke erreichen. Über diese Brücke gibt es auch eine sehr schöne Promenade, und sportliche Menschen können zu Fuß nach Daiba gelangen. Und eine vierte Möglichkeit ist schließlich die JR Rinkai-Linie.
Daiba bedeutet wortwörtlich „Lafette“, also eine Art Kanone. Ende der Edo-Zeit (1603-1868), im Jahr 1853 tauchten vier amerikanische Schiffe, die so genannten Schwarzen Schiffe in der Tokio-Bucht auf. Diese Schiffe wurden von Perry angeführt, einem amerikanischen Seeoffizier, der beauftragt war, die Wiedereröffnung Japans für den internationalen Handel zu erzwingen. Er legte dem japanischen Shogunat die Bedingungen der amerikanischen Regierung vor und kündigte ein Wiederkommen im nächsten Jahr an. Die japanische Regierung, reagierte damit, 11 Lafetten zu bauen, um im Fall der Fälle die ausländischen Mächte wieder zu verscheuchen. Von den 11 geplanten Lafetten wurden schließlich 6 fertig gestellt und in der Bucht von Tokio platziert. Perry kam wieder, wie versprochen, aber er konnte seine Schiffe wegen des Kanonenfeuers nicht mehr in die Tokio-Bucht hineinlotsen und so wurde er zu einem Umweg nach Uwaga (Kanagawa Präfektur) gezwungen. Am Ende gelang es den Amerikanern dann aber doch, die Japaner zur Öffnung ihres Landes zu motivieren.
Zwei der Lafetten sind bis heute erhalten. 1928 wurde eine Parkanlage um die dritte Lafette gebaut. Diese Anlage ist jetzt unter den Namen „Daiba-Koen“ („Daiba-Park“) bekannt. „Daiba-Koen“ ist ein 160 Meter mal 160 Meter großes Areal, das von einer Steinmauer umfasst wird. Im Norden des Parks befinden sich noch Reste eines ehemaligen Anlegeplatzes, einer Pulverkammer und einer Geschosslager. Von diesem Park aus hat man einen schönen Blick auf die Rainbow-Brücke.
Unweit vom „Daiba-Koen“ wurde 1996 der „Odaiba-Kaihin-Koen“ errichtet.
In dieser Gegend gab es bis zum Ende der sechziger Jahre viele Holz-Lager. Von den siebziger Jahren an legte man hier einen Park an. Für kommerzielle Zwecke baute man den Park 1996 komplett um. Jetzt befinden sich dort ein Aussichtspunkt, künstliche Sand-Strände, eine Bootsanlage und ein Gebäude mit Duschen und Schließfächern. Am Strand darf man teilweise angeln und auf dem anderen Teil kann man Muscheln sammeln oder „Beach-Volleyball“ spielen. Wegen der schlechten Wasserqualität ist es aber empfohlen, nicht zu schwimmen. Ein verkleinertes Modell von der Freiheitsstatue in New York gibt es auch. Von diesem Park aus hat man ebenfalls einen guten Überblick auf die Rainbow-Brücke. Zwei riesige Einkaufszentren, „AQUA CITY ODAIBA“ mit 120 Geschäften, und „Decks ODAIBA“ mit vielen Restaurants und zahlreichen Attraktionen grenzen an den Park direkt an.
Die meisten Japaner nennen den Ort nicht „Daiba“, sondern geben ihm das Ehren-Präfix „O“, „O-daiba“.
Die Rainbow-Brücke ist das absolute Wahrzeichen in der Daiba Gegend. Die 798 Meter lange Hängebrücke, die die Tokio-Bucht überspannt, verbindet Shibaura und Daiba. Diese Brücke wurde 1987 geplant, um die ständigen Verkehrsstaus aus Chiba und Kanagawa nach Tokio abzumildern. 1993 wurde die Brücke fertiggebaut. Beim Bau der Brücke mussten aber relativ viele Bedingungen erfüllt werden. Wegen des Schiffverkehrs in der Tokio-Bucht musste sie eine gewisse Höhe haben, aber wegen des Flugverkehrs dürfte sie auch nicht zu hoch sein. Der Tokioter Flughafen, Haneda, liegt ganz in der Nähe auch an der Tokio-Bucht. Zwischen den zwei Pfeilern hat die Brücke eine Länge von 570 Metern. Der höchste Punkt liegt 126 Meter über dem Wasser.
Der Verkehr über die Brücke verläuft auf zwei Ebenen. Wenn man die Zeit hat, dann sollte man die Brücke zu Fuß überqueren. In den Sommermonaten bis 21 Uhr, in den Wintermonaten bis 18 Uhr kann man kostenlos auf der 1.7 Kilometer langen Promenade spazieren. Nur Fahrräder muss man leider schieben. Die Brücke wird in der Nacht mit über 400 Lichtern beleuchtet, und die Nachtansicht der Rainbow-Bridge ist bei jungen Paaren besonders beliebt.
Daiba bildet mit den Stadtteilen Aomi und Ariake ein ultramodernes, urbanes Zentrum Tokios. seit 20 Jahren versucht man durch gezielte Stadtplanung und durch den Bau futuristisch anmutender Gebäude, diese Gegend zu einer art idealen Stadt zu entwickeln.
In und um Daiba gibt es zahlreiche Museen und Attraktionen. In „Decks Odaiba“ befinden sich Lego-Land Tokio und Madame Tussaud’s Tokio.
Außerdem in Daiba
Miraikan: ein Nationales Museum für Zukunftsforschung und Innovation
Fune no Kagakukan: ein Schiffsmuseum
Oedo Onsen Monogatari: ein Thema-Park, wo man japanische heiße Quellen und die Onsen-Kultur selbst erleben kann.
in Aomi
Toyota Megaweb: ein Themenpark von Toyota, dort werden über 80 Autos ausgestellt, man kann etwas über die Geschichte des Autos lernen, und Autos fahren.
in Ariake
Mizu no Kagakukan: ein Museum zum Thema „Wasser“
in Toyosu (Toyosu, ein Stadtteil an der Endstation der Monorail-Linie)
Gas no Kagakukan: ein Museum zum Thema „Gas“
Die Gegend um Daiba wird sich bis 2020, der Olympiade in Tokio, noch rapide weiter entwickeln. Sportstätten, Stadien und Unterkünfte für die Sportler aus aller Welt werden das Gesicht um Daiba weiter verändern.