Der Hamarikyu-Garten

Hamarikyuu1Der Hamarikyu-Garten liegt beschaulich mitten in einem Gebiet von Wolkenkratzern. In der Edo-Zeit lag der Park noch außerhalb der Stadt, und er wurde als Jagdgebiet benutzt. Hauptsächlich wurden Enten gejagt. Noch heute sind spezielle Schleusen zu sehen, die verwendet wurden, um die Enten gezielt zusammen zu treiben. Schließlich wollten die Adeligen und Samurai keine Zeit damit vergeuden, mühsam das Jagdgetier aufstöbern zu müssen.

1654 hatte Tokugawa Tsunashige dieses Stück Land vom 4. Tokugawa Shogun Ietsuna geschenkt bekommen. Tsunashige baute hier ein Wohnhaus mit einem Garten rundherum. Tsunashige – aus einem Nebenzweig der Tokugawa-Familie stammend – war der Lord von Kofu, der jetzigen Yamanashi-Präfektur. Deswegen wurde das neue Anwesen nach seiner Heimat „Kofu-Hama“ genannt. „Hama“ heisst dabei „Strand“. Tsunashige’s Grundstück lag damals nämlich direkt am Meer. Er hatte in Tokio, dem damaligen Edo, also ein Haus am Strand. Die Mächtigen verstanden auch damals schon zu wohnen.

Der 11. Shogun Ienari errichtete auf dem Gelände später ein Teehaus, das noch heute an gleicher Stelle mitten in einem wunderschönen Teich liegt. Das Teehaus ist allerdings ein Nachbau. Denn 1923 wurde es beim großen Kanto-Erdbeben zusammen mit einer Reihe anderer Gebäude auf dem Gelände zerstört. Das Teehaus lädt zum Verweilen und einer Tasse Matcha ein.
Nachdem 1869 der letzte Shogun entmachtet worden war, fiel der Park an den Kaiserhof und wurde Hamarikyu genannt („Zweitresidenz am Strand“). 1946 übernahm die Stadt Tokio den Garten, restaurierte ihn und machte ihn der Öffentlichkeit zugänglich. Der Park gilt heute als „besondere historische Stätte “.

Keinesfalls verpassen sollte man die über 300 Jahre alte Zeder in diesem Park. ein echt beeindruckender Baum, der schon einiges miterlebt hat.
Der Eintritt in den Park kostet 300 yen. Er ist in gut 15 Minuten zu Fuß von der Shinbashi-Station an der JR Yamanote-Linie zu erreichen. Wer will, kann aber auch mit dem Schiff von Asakusa aus auf dem Sumida-Gawa zum Park schippern. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten.

Keiko Onozuka

Der älteste Tempel

 

Der Senso-ji ist der älteste buddhistische Tempel Tokios. Er liegt im Stadtteil Asakusa. Wenn man durch das Tor mit der bekannten roten Laterne geht, erstreckt sich eine lange Straße vom Eingangstor bis zum Hauptgebäude des Tempels. Die kleine Straße, sie wird Nakamise-Doori genannt, ist gesäumt von vielen, kleinen Geschäften. Man kann dort überall landestypische Dinge erstehen: Fächer, Kimonos (Yukatas), Grafiken, Tenugui-Tücher, Reiscracker und Süßigkeiten. Wenn mann will, kann sich von den freundlichen Rikscha-Fahrern durch das Viertel kutschieren und sich dabei allerlei historische Dinge erklären lassen.

Wenn ich einmal in Asakusa bin, besuche ich sehr gern ein Runnung-Sushi-Restaurant, das „Maguro-Ibito“, das kann man als „Tunfisch-Mann“ übersetzen. Das Restaurant ist vor ein paar Jahren umgezogen und liegt jetzt in der Shin-nakamise-doori, einer belebten Querstraße zur Nakamise-doori.

Kaitensushi1

Cafe Bechet

IMG_4603Ich bin bestimmt schon 20 Mal an diesem kleinen Cafe in Ginza vorbeigelaufen, ohne es bemerkt zu haben. Der Eingang liegt ein bisschen nach hinten versetzt, so dass man diese friedliche Kaffeeoase schnell übersehen kann.Das Cafe Bechet ist nach dem bekannten Jazz Klarinettisten Sidney Bechet benannt. Deswegen wird im Hintergrund auch seine Musik gespielt.
Das Cafe ist ein lang gezogener Raum mit 6-7 Tischen, an denen jeweils vier Leute Platz nehmen können und einem entsprechend langen Tresen, an dem man dem Barista bei der Kaffeezubereitung zusehen kann.
Im Cafe Bechet wird hauptsächlich Filterkaffee (drip coffee) serviert. Diese art der Kaffeezubereitung ist ja nach dem langen italienischen Espresso-boom wieder sehr in Mode gekommen. Und auch in Tokio gibt es viele kleine Cafes, die jenseits der üblichen Ketten, köstlichen Filterkaffee anbieten.
Im Bechet gibt es zahlreiche Mischungen verschiedener Röstungen und Kaffeesorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten weltweit. Ich bestelle mir meistens einen Blend Coffee French Roast. Er hat für mich die passende Säure bzw. Milde und Stärke. Aber hier heißt es einfach experimentieren und ausprobieren. Jeder hat schließlich seinen eigenen Geschmack.
Nach der Bestellung kann es schon mal 10-15 Minuten dauern bis das Zubereitungsritual für eine Tasse Kaffee beendet ist und das heiß dampfende Getränk vor einem steht. In Eile sollte man also nicht sein. Besser ist es, was zum Lesen mitzubringen und den Kaffee in aller Ruhe zu genießen. Statt was zum Lesen kann man natürlich auch seine Freunde mitbringen. Man ist in dem kleinen Cafe jedenfalls wie in einer anderen Welt, ganz abgeschirmt von der lauten, geschäftigen Stadt draußen.
Was einen nicht stören darf, ist, dass im Cafe geraucht werden darf. Es mischen sich daher auch immer Raucher unter die Gäste. Aber die paar Male, die ich jetzt dort war, war es für mich als Nichtraucher nie störend. Im Gegenteil, meistens fand ich den leichten Zigarettengeruch, der in der Luft lag, sogar sehr anregend. Es erinnerte mich an die Cafes früher in Europa, als dort noch geraucht werden durfte.
Überraschender Weise finden sich im Cafe Bechet oft einzelne Männer als Gäste ein, die auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen. Selten sind die fröhlichen Frauengruppen zu sehen, die es mehr in die schickeren Cafes in Ginza zieht.
Und ach ja, der Kaffee schmeckt übrigens ganz hervorragend.

Thomas Wilhelm

Tokio mit Aussicht

Tokio ist gigantisch groß, es besteht aus einem Meer an Häusern. Um sich die ganze Wucht dieser Stadt vor Augen zu führen, sollte man einen Blick von oben auf diese Stadt werfen. Dazu gibt es in der Stadt drei Klassiker: das Rathaus, Tokyo-Tower und der Sky-Tree.

Der Aussichtspunkt im Rathaus (Shinjuku)

Wenn man einen Blick auf den Großraum Tokio werfen möchte, ist der Aussichtspunkt im Rathaus sehr zu empfehlen. Die Fahrstühle bringen uns bis zur Aussichts-Plattform, 202 Meter über dem Meerespiegel. Wenn man großes Glück hat, am ehesten in den Wintermonaten, kann man von dort nicht nur den Großenraum Tokio überblicken, sondern auch den Fuji-san sehen. Um auf die Plattform zu gelangen benutzt man einen der Sonderfahrstühle, die sich im Erdgeschoss des Rathauses (Hauptgebäude No.1 ) befinden. Das Beste dabei, das Ganze ist kostenlos. Die Plattform ist täglich von 9:30 Uhr bis 23:00 Uhr geöffnet. Es gibt allerdings folgende Ausnahmen: die südliche Plattform ist am 1. und 3. Dienstag, die nördliche Plattform ist am 2. und 4. Montag eine jeden Monats geschlossen. Am 29., 30., 31. Dezember und am 2. und 3. Januer ist die ganze Plattform geschlossen.www.yokoso.metro.tokyo.jp/page/tenbou.htm

 

Der Tokio Tower

Tokyo TowerDer Tokio Tower war lange Zeit, zumindest bis zur Fertigstellung des Skytree, das Wahrzeichen schlechthin dieser Stadt. Er wurde 1958 nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms gebaut. Dieser 333 Meter hohe Fernsehturm war bis zum Bau des Skytree das höchste Bauwerk Japans.

Man kann mit einem Fahrstuhl zwei verglaste Plattformen erreichen: eine zweistöckige Plattform in 150 Meter Höe liegt und eine einstöckige in 250 Meter Höhe. Auf der niedrigeren Plattform gibt es Läden und Restaurants. Fernblickmäßig kann es der Tokyo Tower leider nicht mit dem Skytree aufnehmen, aber nur vom Tokyo Tower aus hat man enen tollen Blick auf den Skytree. Den Tower besuchen immer noch jährlich etwa 3 Millionen Menschen. Seit der Fertigstellung des Skytree sind es sogar wieder mehr geworden. Der Tower ist täglich von 9 Uhr bis 23 Uhr geöffnet.

Am Fuße des Tokyo Towers befindet sich übrigens ein bekanntes Tofu-Restaurant „Ukai“. Das Restaurant hatte sogar einmal einen Michelin-Stern bekommen. Es ist eingebettet in einen sehr schönen japanischen Garten. Also, warum nicht zuerst auf den Tokyo Tower und dann zum Lunch ins Ukai. Man sollte allerdings vorher reservieren. Es ist nämlich immer gut besucht.www.tokyotower.co.jp/

 

Der Skytree in Oshiage

IMG_4439Seit 22. Mai 2012 ist der so genannte Skytree, der höchste Rundfunksendeturm Japans, und eine sehr beliebte Touristenattraktion. Der Turm ist 634 Meter hoch und damit der höchste Turm auf der Welt, und gleichzeitig nach Burj Khalifa in Dubai (828 Meter) das zweitehöchste Bauwerk. Im 160. Stockwerk befindet sich ein Aussichtspunkt, und man kann sich gegen eine Gebühr mit einem der Fahrstühle nach oben transportieren lassen. Bei klarer Luft und schönem Wetter bietet sich von dort natürlich ein atemberaubender Ausblick. Der Skytree ist täglich von 8 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. ( der letzte Einlass ist um 21 Uhr ) Am Fuße dieses Turme gibt es ein riesiges Geschäftsgebäude, das “Sora-machi” heißt. Mit 321 Geschäften und Restaurants kann man sich dort den ganzen Tag die Zeit verteiben. www.toyo-skytree.jp

Keiko Onozuka