Hiraizumi (Weltkulturerbe/2011)

In der Blütezeit der Stadt (im 12. Jahrhundert) wollten drei Herrscher des Fujiwara-Klans hier ein buddhistisches Paradies auf Erden errichten, und deswegen ließen sie zwei Tempel, den Motsu-ji Tempel und den Chuson-ji Tempel, ausbauen. Diese zwei Tempel repräsentieren am besten die alte Pracht der Stadt Hiraizumi.

Bis ins 7. Jahrhundert wohnten in der Umgebung von Hiraizumi die Emishi-Ainu, die Urjapaner. Dann wurden sie in den Norden vertrieben. Die Provinz Mutsu kam im 11. Jahrhundert unter die Verwaltung der Familie Fujiwara, die Hiraizumi zu ihrer Residenzstadt auswählte und ihr über vier Generationen (1090-1189) das Gepräge gab. Der erste Herrscher, Fujiwara no Kiyohira, war durch seinen Grundbesitz und auch das Gold, das in den Flüssen gefunden wurde, reich und unabhängig geworden. Er wollte seine Residenzstadt mit Hilfe der hervorragendsten Künstler und Handwerker Kyotos zu einem buddhistischen Paradies auf Erden umgestalten. Die beiden Tempel, die er erbauen ließ, waren schon in der Heian-Zeit (794-1185) die mächtigsten Tempel im nordöstlichen Teil Honshus. Diese Prosperität der Familie Fujiwara ging bis in die Zeit von Hidehira, dem Enkelsohn von Kiyohira, fort.

Minamoto no Yoshitsune, Japans tragischer Held, suchte hier Schutz vor Minamoto no Yoritomo, seinem eifersüchtigen Bruder und Japans ersten Shogun, wurde aber von Yasuhira, dem vierten, letzten Fujiwara-Führer, verraten und getötet. Yoritomo wandte sich daraufhin gegen Yasuhira und vernichtete den Fujiwara-Klan.

 

Noch bis ins Mittelalter bewahrten die Tempel als Stätten religiöser Übung ihren Einfluss, aber danach verwaisten und verfielen sie, bis in die 60er Jahre, in der Chuson-ji Tempel intensiv restauriert wurde.

 

Motsu-ji Tempel: Dieser Tempel wurde im Jahr 850 von Jikaku-daishi (oder auch Ennin, 794-864) gegründet, und im 12. Jahrhundert von Fujiwara no Motohira bedeutend erweitert. Von dieser stattlichen Tempelanlage bleiben heute nur noch die 1732 rekonstruierte Jogyo-do, die Hokke-do, einige Fundamente alter Gebäude und die Reste eines Paradiesgartens übrig.

 

Chuson-ji Tempel: Der Tempel wurde auch 850 von Jikaku-daishi als Tendai-Tempel gegründet, und 1108-1126 von Fujiwara Kiyohira zu einem Komplex mit 40 Gebäuden, in denen 300 Mönche lebten, erweitert. In dieser Zeit entstanden die Pagode, die Große Amida-Halle, die Sutren-Halle und die berühmte Goldene Halle, Konjiki-do, die neben dem Byodo-in von Uji in Kyoto, zu den bedeutendsten und sicherlich auch den beeindruckendsten architektonischen Zeugnissen der Heian-Zeit gehört. Kiyohiras Sohn und Enkelsohn, Motohira und Hidehira, führten das Werk weiter und etablierten ein großes und bedeutendes buddhistisches Zentrum. 1337 wurden Teile der Goldenen Halle und der Sutren-Halle durch einen Brand zerstört und auch viele der anderen Bauten brannten vollständig nieder. Gleich hinter dem Eingang zur Tempelanlage, führt ein von 400-jährigen Zedern gesäumte Abhang, der Tsukimi-zaka, die Besucher zum Gebäude Benkei-do, das an den legendären heldenhaften Begleiter von Minamoto no Yoshitsune, Benkei erinnert, und eine Jizo-Skulptur beheimatet. Daneben befinden sich Statuen Yoshitsunes und Benkeis.

Die Hauptattraktion der Anlage ist Konjiki-do, der von Kiyohira auf Wunsch seiner Frau erbautet wurde. Das Gebäude, das 1124 fertiggestellt wurde, ist ein Mausoleum. Dort befinden sich die mumifizierten Überreste von Persönlichkeiten der Familie Fujiwara. Das hölzerne Gebäude, mit quadratischem Grundriss von 5.5 Meter und 8 Meter Höhe, ist innen vergoldet. Es enthält ein Ensemble von drei erhöhten Altären unter einer Art Baldachin, der von vier Säulen getragen wird. Von den 33 Figuren, die in Gruppen zu je 11 jeden der drei Altäre schmücken, sind bis auf eine vollständig erhalten.

In der Mitte befindet sich ein sitzender Amida Nyorai. Er wird recht und links flankiert von einer stehenden Kannon-Bosatsu und einer stehenden Seishi-Bosatsu sowie von sechs Jizo, je drei rechts und links und vorne von zwei der vier Himmelskönige, nämlich Jikoku-ten und Zojo-ten geschützt.

Die ganze Halle ist innen mit schwarzem Lack überzogen, in den Vergoldungen und Perlmutt-Dekorationen mit großem Detail-Reichtum eingebracht sind. Am Alterspodest findet sich der Phönix bzw. Pfau als Motiv. Die Verwendung von asiatischen Rosenholz und afrikanischem Elfenbein belegt die extensiven Handelsbeziehungen der Zeit.

Seit ihrer Restaurierung in den Jahren 1962-1968, geschützt von Beton und dickem Glas, trägt sie den Namen der „Goldenen Halle“ wieder mit vollem Recht. Sie versinnbildlicht Amidas Reines Land. Ein Prachtgebilde sondergleichen, das schon im 13 . Jahrhundert mit einem Schutzhaus ummantelt wurde.

Ein Geheimtipp für eine ultimative Erholung 2

In der Stadt Atami (Shizuoka-Präfektur), die man aus Tokio mit einer 45-minutigen Fahrt erreichen kann, befindet sich das kleine japanische Hotel (Ryokan) „Sekaie“.

Das Hotel besteht aus zwei Teilen, „Sekaie“ und „Sekaie Tsuki no Michi“, die auf dem halben Berghang liegen. Die beiden Gebäude wurden neu renoviert und im November dieses Jahres eröffnet.

 

Die Anzahl der Zimmer ist begrenzt und dadurch sind dort Ruhe und Geräumigkeit garantiert.
Alle Zimmer gehen auf den Pazifik und sie haben eine private Badewanne auf dem Balkon. Man kann mit einem schönen Blick auf die blaue See baden. Nach dem Baden kann man ausgezeichnete Speisen mit großem Vergnügen verzehren. Wenn man eine besondere Erholung braucht, kann man sich bei einer Relax-Behandlung „Conditioning“ verwöhnen lassen. Diese Relax-Behandlung ist anders als eine normale Massage. Nach der eigenen körperlichen Verfassung behandelt man Übernachtungsgäste mit einer Art Massage-Technik und Chiropraktik. Nach einer Behandlung kann man deutlich spüren, dass man sich total erholt hat.

 

Atami ist für seine Onsen(heiße Quellen) berühmt. Die Stadt ist bereits seit dem 8. Jahrhundert ein Erholungsort und heute Teil des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks. In den letzten Jahrzenten musste die Stadt einen wirtschaftlichen Abstieg erleben, auch die Zahl der Touristen hat stark abgenommen. In letzter Zeit aber, dank der Anstrengungen der Stadt, ist der Tourismus wieder im Aufwind. Viele alte Hotels wurden neu ausgebaut und sind im Besitz eines neuen Betreibers. In der modernen Stadt Atami gibt es keine Mittelklasse Hotels, sondern entweder sehr günstige Hotels (eine Übernachtung ohne Verpflegung) oder relativ teure Hotels (eine Übernachtung mit erlesenen Mahlzeiten und besonderen Angeboten).Vor einem Jahr wurde das Bahnhofgebäude auch ganz neu gestaltet, und es zieht zahlreiche Touristen an.

 

Als Sehenswürdigkeiten gibt es das MOA-Museum, das ganz in der Nähe vom Hotel liegt, und „Kiunkaku“, ein modernes japanisches Gebäude, das zum Nationalkulturerbe ernannt wurde. Im Jahr 1919 wurde das Haus von einem Unternehmer als seine Ferienwohnung gebaut. Später wurde das Gebäude aber als Hotel genützt. Ein Kamin, Glasfenster und ein römisches Bad sind der Höhepunkt der Besichtigung.

 

Ein Vulkan in Tokio?

358 km südlich von Tokyo liegt eine spektakuläre Vulkaninsel. Sie heißt Aogashima. Die Insel gehört offiziell zur Präfektur Tokyo. Das Besondere an der Insel ist, dass sie einen Vulkan im Vulkan hat.

Auf der Insel gibt es ein Dorf, das ebenfalls den Namen Aogashima trägt. Dort leben 176 Einwohner. Aogashima ist eine eigenständige Gemeinde mit der niedrigsten Einwohnerzahl Japans. Der Ort liegt etwas nördlich des Kraterrands.

Aogashima ist schwer zu erreichen. Das macht die Insel vielleicht zu dem geheimnisvollsten Flecken Japans. Man kann Aogashima nur von der Nachbarinsel Hachijo-jima aus erreichen, entweder per Helicopter oder mit dem Schiff. Die Anlegestelle in Aogashima gilt aber als sehr schwierig anzufahren. Wenn das Wetter schlecht ist, kann es schon mal eine Woche dauern, bis man die Insel wieder verlassen kann

Die Insel und der Dschungel darauf sind weitgehend unberührt. Es ist ein Ort wie aus einer anderen Zeit und Welt.

Einen netten Einblick liefert folgendes Video von John Daub.

Ein Geheimtipp für eine ultimative Erholung 1


In der kleinen Stadt Kawazu, die auf der Izu-Halbinsel liegt, befindet sich das japanische Hotel (Ryokan) „Gyokuhokan“. Das „Gyokuhokan“ ist seit 1926 in Betrieb und wurde im Mai 2013 durch einen weltbekannten Inne

 

narchitekten „Uchida Shigeru“ renoviert. Mit nur 16 Zimmern kann man dort perfekten Service und absolute Ruhe genießen, und man kann sich ganz von der Hektik des Alltags befreien.

Nach der Überlieferung wurde im Jahr 779 in Kawazu eine heiße Quelle entdeckt. Das heiße Wasser schoss damals in einer Fontäne mit 50 Meter Höhe heraus. Unter einigen berühmten Mönchen und Samurai wurde der Ort schnell bekannt. In der Gegenwart wird die Wassermenge gedrosselt, trotzdem kann man sehen, dass das heiße Wasser, das etwa 100 Grad heiß ist, 30 Meter in die Höhe spritzt.

Im „Gyokuhokan“ gibt es mehrere Bademöglichkeiten. Im größten Badebecken, das mit groben Felsen ausgelegt ist, können mehr als 30 Erwachsene gleichzeitig baden. Eine hölzerne Freiluftbadewanne befindet sich in der Natur. Es gibt auch drei Familienbäder, die man kostenlos ausleihen kann.

Das Essen im „Gyokuhokan“ ist der Höhepunkt der Übernachtung. Der Chefkoch, Tateishi Shinpei, ist in einem der renommiertesten japanischen Restaurants, dem „Nadaman“, ausgebildet worden. Mit 30 Jahren wurde er der Chefkoch eines bekanntesten japanischen Restaurants in Tokio, und als er 34 Jahre alt war wurde er zu diesem Hotel als Chefkoch berufen. Seine Gerichte können als „Neu-Japanisch“ bezeichnet werden. Er pflegt eine deutliche japanische Tradition, aber gleichzeitig versucht er seine Gerichte mit europäischer Elementen zu fusionieren. Sein kunstvolles Menü besteht aus mehreren Gängen. 2 Gänge davon (Fleischgericht und Fischgericht) kann man jeweils aus drei verschiedenen Möglichkeiten auswählen.

 

Kawazu kann man von Tokio aus mit einem Zug (Odoriko-Express) in 2,5 Stunden erreichen. Wenn man von der Veranda aus den wunderschönen Garten betrachtet, der auf japanische Art angelegt wurde, dann bemerkt man den Wandel der Jahreszeiten. Von Ende November bis Anfang Dezember kann man die Blattfärbung des Herbstes genießen.

 

Kyoto plant Übernachtungssteuer ab 2018

Kyoto ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Japan. Es ist daher kein Wunder, dass in dem allgemeinen Ansturm von Touristen auf Japan, Kyoto am stärksten mit den Massen an Menschen zu kämpfen hat. Verstopfte Straßen, überfüllte Busse sind die Folge. Die städtische Infrastruktur wird extrem belastet und die Stadt wird der daraus entstehenden Kosten nicht mehr Herr.

 

Deswegen gibt es jetzt Überlegungen, eine Übernachtungssteuer, einzuführen. Nur Studenten und Schulausflüge sollen ausgenommen sein. Die Höhe der Steuer soll sich nach dem Übernachtungspreis der Unterkunft richten.

 

Noch ist allerdings nicht entschieden, ob die Steuer ab 2018 wirklich kommt.

 

Mehr Sicherheit für ausländische Fahrer

Viele Gegenden in Japan erreicht man am besten, wenn man sich ein Auto mietet. Auto fahren in Japan kann allerdings ziemlich kompliziert sein. Viele Straßenschilder sind nur in Japanisch, und auch manche Ortsnamen auf dem Land sind nur in chinesischen Schriftzeichen. Da wird das Autofahren schnell zur Herausforderung.

Da aber immer mehr ausländische Touristen nach Japan kommen, die dort ein Auto mieten, nimmt die Zahl der Unfälle zu, in die Ausländer verwickelt sind.

Das japanische Ministerium für Verkehr und Tourismus startet deshalb ab Herbst ein Projekt, um Orte und Situationen zu identifizieren, die besonders für ausländische Autofahrer gefährlich sind. Man hat dazu fünf Regionen ausgewählt (darunter Okinawa, Kyushu, Hokkaido), in denen man Daten mit Hilfe von Dashboard Kameras aufzeichnen möchte, wenn ein Fahrzeug, das von einem ausländischen Fahrer gesteuert wird, in einen Unfall verwickelt wird. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Autoverleihfirmen durchgeführt. Die ausländischen Mieter der Autos müssen allerdings einverstanden sein, dass Daten von ihrer Fahrt gesammelt werden.

Darüber hinaus versucht man an gefährlichen Orten mehrsprachige Warnschilder aufzustellen oder durch Illustrationen auf mögliche Gefahren hinzuweisen.

Hier kann mann sich ein kleines Video von Toyota Rent-a-car ansehen. Mrs Tourismus erklärt uns die wichtigsten Dinge. Tja, wer hätte gedacht, dass man bei einer roten Ampel stehen bleiben muss.

Shuzenji-Onsen

 

Shuzenji ist ein kleiner Ort, mitten auf der Izu-Halbinsel. Er ist bekannt für seine heißen Quellen. Von Tokyo aus ist Shuzenji in gut zwei Stunden zu erreichen. Ein kleiner Fluß zieht sich durch das beschauliche Städtchen, und es finden sich mehrere Onsen-Hotels dort.

Das Kikuya ist eines dieser Hotels. Es ist spektakulär über den kleinen Fluß gebaut, und es hat einen über hundertjährige Geschichte. Im Kikuya hat Natsume Soseki, der berühmte japanische Autor, nicht lange vor seinem Tod einige Zeit gewohnt. Das Zimmer, in dem er genächtigt hat, ist bei der Renovierung des Hotels im Themenpark Shuzenji-Nijino-Sato wieder aufgebaut worden. Eine nette ältere Dame gibt gern ein paar Erklärungen zu Natsume Soseki’s Leben. Der Park liegt ein paar Kilometer von Shuzenji entfernt, ist aber mit dem Bus in 8 Minuten zu erreichen.

Im Inneren des Kikuya liegt ein hübscher japanischer Garten und es gibt eine kleine, altmodische Kaffee-Lounge, in der man sich mit Kaffee und anderen Getränken versorgen kann. Im neuen Teil des Hotels gibt es mehrere Zimmer mit eigenem kleinen O-Furo (Badewanne). Ansonsten gibt es Gemeinschaftsbäder für Männer und Frauen und ein paar, so genannte Kashigiri-Buro. Dabei handelt es sich um kleine Bäder, die man als Familie oder Paar benutzen kann. Das Essen ist, wie in den meisten Onsen-Hotels, ein echter Genuss. Absolut frisch und vorzüglich zubereitet, und ein Fest für die Augen.