Hina-Matsuri-Mädchenfest

Dieses Fest wird am 3. März japanweit in Familien mit Töchtern gefeiert. Der Tag ist aber kein gesetzlicher Feiertag.

 

Für das Fest wird ein besonderes Podest mit bunten Püppchen aufgestellt. Der Stil des Podests ist von Familie zu Familie unterschiedlich.

Manche Familien stellen ein prächtiges siebenstufiges Podest auf, das mit einem roten Tuch überzogen wird. Auf der obersten Stufe stehen zwei Puppen, „O-dairi-sama“ und „O-hina-sama“ in höfischer Kleidung aus der Heian-Zeit. („Dairi“ bedeutet „Keiserlicher Palast“ und „Hina“ bedeutet „Puppe“). Auf der zweiten Stufe werden „Sannin- Kanjzo“,( „drei Hofdamen“), die dem Kaiser und der Kaiserin dienen, platziert. Auf der dritten Ebene befinden sich fünf Musiker mit Musikinstrumenten. („Gonin-bayashi“). Auf die zwei untersten Stufen stellt man gewöhnlich Süßigkeiten oder Sake als eine Art Opfergabe. Gegessen werden traditionell in Raute-Form hergestellte „Mochi“ („Hishi-mochi“) und gefärbte „Arare“, bissengroße Kekse. Das für das Fest übliche Getränk ist „Amazake“, ein alkoholfreies oder alkoholarmes süßes Getränk aus Reis.

 

Jede traditionell orientierte japanische Familie mit einer Tochter hat einen solchen Satz Puppen. In den letzten Jahren besitzen viele Familien wegen der geringen Wohnfläche nur ein kleines Podest, das nur entweder 3 Stufen hat, oder einstufig mit den zwei wichtigsten Puppen ist. Die meisten Mädchen bekommen ein eigenes Podest bei ihrem ersten Fest oder bei ihrer Geburt, oft von den Großeltern in der Hoffnung, dass das Leben der Mädchen glücklich verläuft.

 

Der Ursprung dieses Fests kann bis auf die Heian-Zeit (794-1185) zurück verfolgt werden. In der Heian-Zeit wurden im Wechsel der Jahreszeiten 5 große Feste abgehalten. Das „Hina-Matsuri“ wurde seither immer im März, in der Jahreszeit, in der die Pfirsichblüten kommen, gefeiert. Deswegen wird das Fest auch als „Momo no Sekku“ („das Pfirsichfest“) bezeichnet. („Momo“ heißt auf Japanisch „Pfirsich“). Bei diesem Fest machten Mädchen aus Papier Puppen und ließen sie in einem Boot einen Fluss hinunter ins Meer treiben. Man hoffte und dachte, dass die Puppen die bösen Geister mitnehmen. Der Brauch, Puppen auf einem Podest auszustellen, beginnt erst in der Edo-Zeit (1603-1867). Man ging davon aus, dass die Puppen die Macht hätten, böse Geister in ihrem Körper einzuschließen

und so die Puppenbesitzerin vor Gefahr schützen zu können.

Einer Legende nach glaubt man, wenn die Familie es vergisst, alle Puppen nicht früh genug wegzuräumen, ihre Mädchen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ehepartner haben.

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