Shirakawago & Gokayama (Kulturerbe/1995)

„Shirakawago“ (das Dorf liegt in Gifu-Präfektur) und „Gokayama“ (in Toyama-Präfektur) sind für ihre besonderen Häuser bekannt. Diese Dörfer mit ihren eigenartigen Häusern wurden relativ früh im Jahr 1995 zum UNESCO Kulturerbe berufen.

Sie werden in einem Architekturstil „Gassho-Zukuri“ gebaut. „Gassho“ heißt etwa zum Beten beide Hände zusammen zu falten. Die Strohdächer der Häuser sind sehr steil, sie haben manchmal ein Gefälle bis zum von 60 Grad. Aus einiger Entfernung sehen die Hausdächer den zum Gebet gefalteten Händen ähnlich aus. In diesem Gebiet schneit es im Winter sehr viel. Man vermutet, dass man die extra steilen Dächer gebaut, um Schneeräumen zu erleichtern. Nach den Erzählungen gründeten ausbildende Mönche, die den hiesigen Berg „Hakusan“ als Gott anbeteten, dieses Dorf. Ab 17. Jahrhundert baute man in diesem Gebiet nach und nach hier typische Häuser.

Das war einem Gebiet wie hier nicht leicht, ein großes Ackerland oder Grundstück für das Haus zu gewinnen. Als eine Lösung des Problems entwickelte man extra diese Architekturstil. Man konnte von einem kleinen, aber hohen Haus genüge Wohnfläche für seine große Familie gewinnen, und rund um das Haus konnte man Landwirtschaft betreiben. Man benutzte oft die Räume im Erdgeschoss und ersten Stock für seine Haustiere oder als eine Fabrik für eine Heimindustrie. In größter Häufigkeit betrieb man Seidenbau. In der Meiji-Zeit (1868-1912) züchtete man Seidenraupen in größerem Ausmaß, damit wurde Hausgröße auch zunehmend erweitert. Im 19. Jahrhundert, Mitte der Meiji-Zeit erreichte die Anzahl der Häuser in „Gassho-Zukuri“-Stil in diesem Gebiet den Höhepunkt, etwa 1850 Häuser konnte man zählen. Danach nahm die Anzahl der Häuser ab, weil es den Bewohnern schwerfiel, ein solches Haus zu pflegen. Die gesamten Strohdächer müssen alle 30 bis 40 Jahre komplett erneuert werden. Das ist in der Gegenwart fast unmöglich, dass eine Familie diese schwere Arbeit allein zu schaffen, weil nur wenige ältere Menschen sich mit der Methode auskennen.

Außer des Seidenbaus waren diese Dörfer als Erzeugerorte für Schießpulver bekannt. Seit der Einführung von Lunten-Schloss in Japan (im Jahr 1543) legten viele Landesherren großen Wert auf Schießpulver. In diesen Dörfern erzeugte man als Nebenbeschäftigung Schießpulver aus getrockneten Raupen-Exkrementen und Gräsern. Damit spielte diese Gegend eine große Rolle für das machtvolle Fürstentum Kaga (Kaga-Han), das nebenan lag. In der Edo-Zeit (1603-1868) nannte man diese Gegend „Pulverkammer“ von Kaga-Fürstentum und die aufeinanderfolgenden Landesherren von Kaga-Han unterstützte dieses Gebiet und gaben viele steuerliche Vorteile.

In „Shirakawago“ und „Gokayama“ gibt es noch ein paar bewohnte Häuser. Manche Familien betreiben sogar darin ein Familien-Hotel. Im solchen Hotel wird oft Essen an einer Feuerstelle serviert. Man kann dort ein damaliges idyllisches Leben selber erleben.

Shirakami-Sanchi (Naturkulturerbe/1993)

Dieser gebirgige, unberührte Buchenurwald liegt zwischen dem Südwesten der Präfektur Aomori und dem Nordwesten der Präfektur Akita. Das Kerngebiet dieses Waldes, das etwa 1,300 Quadratkilometer groß ist, wurde 1993 zusammen mit „Yakushima“ von der UNESCO als Naturkulturerbe aufgenommen.

2,5 Millionen Jahre zuvor lag diese Gegend teilweise unter dem Meerwasser. Wegen gewaltiger Erdkrustenbewegungen erhoben sich die Erdschichten massiv und formten zahlreiche Berge in Höhe von etwa 1.000 Metern. Es ist erwiesen, dass ein charakteristisches Ökosystem in Shirakami-Sanchi existiert. Zum Beispiel kommen Schwarzspechte, Steinadler (beide Tierarten sind ein Naturdenkmal), asiatische Schwarzbären, und japanische Serau in diesem Gebiet vor. Diese Gegend war niemals für menschliche Aktivitäten geöffnet, und es gibt hier keine Wege und Pfade. Dies soll auch so bleiben. Zutritt zum Kerngebiet ist nur mit Erlaubnis der Verwaltung möglich. Die weglose Gegend hat aus uralten Zeiten den Menschen den Eintritt verwehrt. Nach der UNESCO-Nominierung aber entstand plötzlich ein Ansturm neugieriger Besucher, und damit stieg die Zahl der Unfälle schlagartig.

Der Buchenurwald besteht seit etwa 8.000 bis 12.000 Jahren. Und er ist damit einer der ältesten und der größten Buchenurwälder auf der ganzen Welt. Seit Urzeiten befanden sich zahlreiche Buchenwälder im Nordamerika, in Europa und in Ostasien. Aber die meisten von ihnen sind während der Eiszeit verschwunden. Das Gebiet, in dem sich Shirakami-Sanchi befindet, wurde glücklicherweise nicht von Eis bedeckt und hat die Eiszeit überlebt.

In Shirakami-Sanchi fließen mehrere Flüsse. Die Buchen können dadurch in ihren Wurzeln viel Flüssigkeit erhalten. Solch im Erdboden gehaltenes Wasser sickert nach außen und fließt in die Flüsse ein. Die Flüsse verlaufen durch den Wald und wegen des bergigen Geländes entstehen dadurch mehrere Wasserfälle. Manche Wasserfälle kann man sogar besichtigen. Die populärste Wanderroute liegt in der Aomori Präfektur, direkt außerhalb des Kerngebiets. Am Ufer des Anmon Flusses befinden sich drei dynamische Wasserfälle. Ein bequemer Wanderweg wird in der Saison den Fluss entlang eingerichtet, daher kann man diese Wasserfälle leicht erreichen. Bei der Wanderung kann man eine geheimnisvolle Natur genießen. Zuerst wird man von dem Wasserfall No.3, der ein Gefälle von 26 Meter hat, verzaubert, und dann kommt ein kurzer Treppenanstieg bei Wasserfall No.2, der 37 Meter hoch ist. Wenn man weiter durch einen Tunnel in die tiefe Natur marschiert, dann erreicht man den letzten Wasserfall, den Wasserfall No.1. Seine Höhe beträgt 42 Meter. Wegen der reichlichen Wassermengen sprüht die Gischt massiv, und man muss damit rechnen, nass zu werden.

Dieser Wanderweg ist vom Herbst bis Frühling geschlossen. Die Saisonöffnung ist jedes Jahr unterschiedlich. Man sollte beim „Shirakami-Sanchi Besucher Zentrum“ danach fragen.

Die Ogasawara Inselgruppe (Naturkulturerbe / 2011)

Zur Ogasawara Inselgruppe gehören etwa 30 pazifische Inseln von verschiedener Größe. Nur zwei Inseln davon, die Chichijima-Insel (die Insel des Vaters) und die Hahajima-Insel (die Insel der Mutter) sind bewohnt. Alle sechs Tage bringt ein Linienschiff Lebensmittel, Dinge für den alltäglichen Gebrauch und auch Touristen auf die Inseln. Diese Linienschiff „Ogasawara-Maru“ ist das einzige Verkehrsmittel, mit dem man diese Inselgruppe erreichen kann.

 

Die Inselgruppe ist vor etwa 48 Millionen Jahren durch einen riesigen Vulkanausbruch entstanden. Laut damaliger Dokumente wurden sie erst 1593 von dem Samurai, Ogasawara Sadayori, entdeckt. Um 1830 haben 5 Europäer und ein paar Ureinwohner auf der Hawaii angefangen, die Inseln zu besiedeln und den Boden zu bestellen. Sie haben davon gelebt, viele Schiffe für Walfang mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Damals war es eine Blütezeit für den Walfang.

 

Diese Inselgruppe ist etwa 1.000 Kilometer, eine 24 stündige Schifffahrt von der Honshu-Insel, entfernt. Sie steht interessanter Weise unter der Verwaltung der Stadt „Tokio“. Seit der Insel-Entstehung liegt diese Inselgruppe sehr isoliert und unberührt. Daher leben dort um 550 verschiedene eigentümliche Organismen. Wegen der Besiedelung dieses besonderen Ökosystems wurde die Ogasawara Inselgruppe 2011 von der UNESCO in die Liste des Kulturerbes aufgenommen.

 

Die Chichijima-Insel ist touristisch die attraktivste Insel. Sie ist sozusagen ein Schatzkammer von zahlreichen raren Organismen. Etwa 36 Prozent der gesamten lokalen Pflanzen wachsen nur auf dieser Insel. Ohne Führungen darf man nicht in den Wäldern dort spazieren gehen. Eine empfohlene Aktivität ist eine Wanderung zum „Hartrock“, einem etwa 50 Meter hohen Kalkstein-Felsblock, der rötlich erscheint. Wenn man riesiges Glück hat, kann man unterwegs eine „Veilchentaube“, die einen rötlichen Köpf hat, finden. Diese Art Tauben gibt ist in Japan nur in diesem Gebiet, und es gibt auch hier nicht mehr als ein paar Exemplare. Sie sind vom Aussterben bedroht.

Wenn man an einer Nacht-Waldtour teilnimmt, kann man oft eine mysteriöse Szene erleben, in der eine rare Pilzsorte ( Kotake, genannt „Grüne Pepe“ ) in Grün leuchtet.

Natürlich ist der Sternhimmel über dem Wald immer sehr beeindruckend und unvergesslich.

Vor dem Eintritt in den Wald muss man auf einer Fußmatte sorgfältig die Schuhsolen von Schlamm befreien und Kleider mit einem Klebeband putzen, um keinen eventuellen Samen der unwillkommener Organismen hineinzubringen.

 

Auf der Ogasawara Inselgruppe gibt es auch viele Möglichkeiten von Wasseraktivitäten. Das Meereswasser ist sehr klar, und riecht nicht nach dem für Meere typischen Seetang. Diese Inseln liegen auf der gleichen Höhe wie Okinawa, und man kann dort das ganze Jahr hindurch tauchen. Dank dem klaren Wasser kann man eine spektakuläre Taucherfahrung machen. Eine Walbeobachtung ist auch sehr empfohlen. Die beste Saison für diese Tour ist von Februar bis März. Viele Buckelwale sammeln sich um diese Inselgruppe, um ihre Jungen zu gebären. Wenn man Glück hat, kann man dynamische Sprünge von Walen und neugeborenen Babywalen beobachten.

Nikko (Kulturerbe/1999)

Nikko, einer der populärsten Reiseziele für Touristen, ist in einer zweistündigen Zugfahrt von Tokio aus zu erreichen.

Die Geschichte Nikkos geht bis auf die Nara-Zeit (710-784) zurück. Nikko, besonders der Berg „Naitaisan“ galt damals schon als ein Heiliger Berg, und zahlreiche Gläubige versammelten sich an diesem Ort.

Die Hauptattraktion in Nikko, der „Toshogu“, wurde 1999 mitsamt dem „Futarasan-Schrein“ und dem „Rinno-ji-Tempel“ von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der „Toshogu“ ist nichts anderes als die letzte Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun der Edo-Zeit, der 1616 starb. Sein Leichnam wurde in seiner Heimatstadt begraben, aber auf sein Testament hin wurde 1617 in Nikko ein kleiner Schrein zu seiner Verehrung erbaut. 1634 begann der dritte Shogun, Tokugawa Iemitsu, diesen Schrein umzugestalten. Iemitsu war ein Enkelkind von Ieyasu, der seinen Großvater tief verehrte. Er gab umgerechnet etwa 3,3 Millionen Euro für den Bau aus, und der „Toshogu“ wurde in eineinhalb Jahren Bauzeit in dem gegenwärtigen Zustand fertiggestellt.

Wenn man den Weg entlang zum Inneren geht, fällt einem sofort die Pracht der zahlreichen Schnitzereien ins Auge. Links direkt hinter dem Niomon-Tor ist der Heilige Stall mit den drei berühmten Affen zu sehen. Das Gebäude selbst ist ganz schlicht, weil es nur für Pferde gebaut wurde, aber es ist heute besonders für die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schnitzereien der drei Affen bekannt. Sie halten sich die Ohren, Augen und den Mund zu. Das ist symbolisch zu sehen. Das Bild besagt, dass man (besonders in seiner Kindheit) nichts Schlechtes hören, sehen und sagen soll. Hinter dem Heiligen Stall zieht das Yomeimon-Tor unsere Aufmerksamkeit auf sich. Fast die gesamte Oberfläche des Tors ist mit 500 verschiedenen Tier- und Blumenmotiven verziert. Rings um das Tor finden sich beispielsweise Szenen aus dem Leben der chinesischen Weisen und Heiligen. Auf der Schrifttafel im Zentrum unter dem Dach steht der Name Tokugawa Ieyasus als Gottheit. Auf beiden Seiten des Tors geht ein Kreuzgang um das Hauptgebäude herum.

Hinter dem Yomeimon-Tor, rechts über einem Eingang im Ostkorridor ist die berühmte 
schlafende Katze zu sehen. Diese wunderbare Schnitzarbeit stammt von Hidari Jingoro (1594-1651). Angeblich wollte Hidari Jingoro mit der schlafenden Katze zum Ausdruck bringen, dass alle schädlichen Mäuse geflüchtet seien, und der Schrein sicher und friedlich sei. Hinter diesem Eingang, nach 200 Treppen, erreicht man das Mausoleum von Tokugawa Ieyasu, das Herz des Toshogus.

Der Futarasan-Schrein wurde im Jahr 782 von dem Gläubigen Shodo-Shonin anlässlich seiner erfolgreichen Besteigung des Nantaisan Bergs gebaut. Die sehr einfach gehaltene Haupthalle, Honden, wurde 1619 vom zweiten Shogun Tokugawa Hidetada errichtet, und es ist damit das älteste Gebäude auf dem Gelände des Futarasan-Schreins.

Das dritte Kulturerbe in Nikko ist der„Rinno-ji-Tempel“. Komischerweise gibt es aber keinen Tempel, der „Rinno-ji“ heißt. Auf dem Tempelgelände befindet sich stattdessen ein Tempel namens „Shihonryu-ji“. Dieser Temepl ist der erste Tempel in Nikko überhaupt. Im Jahr 766 erbaute Shodo- Shonin diesen kleinen Tempel, als er während seiner Meditationsübungen eine geistige Eingebung erhielt.

„Sanbutsu-do“ (drei Buddha-Halle) kann man auch nicht übersehen. Die im Jahr 1648 erbaute Haupthalle ist das größte Gebäude der Anlage. Dem Namen entsprechend gibt es im Innenraum drei 5 Meter hohe vergoldete Holzstatuen. Das Mausoleum vom dritten Shogun, Tokugawa Iemitsu, befindet sich ebenfalls auf der Anlage. Das Gebäude heißt wie der posthume Name Iemitsu’s „Taiyu-in“. Iemitsu verehrte seinen Großvater Ieyasu und wünschte sich, dass er auch nach seinem Tod bei ihm ruhen und ihm weiter dienen durfte. Deswegen liegt das „Taiyu-in“ in Blickrichtung auf den Toshogu. Im 17. Jahrhundert übernahm die Tendai-Schule die ganze Tempelanlage, und das ganze Gelände mitsamt seinen 15 Zweigtempeln wurde in „Rinno-ji“ Tempel umgetauft.

Fuji-san -der Berg Fuji (Kulturerbe /2013)

Fuji-san ist mit der Höhe 3.776 Meter der höchste Berg Japans.
Mit seiner ausgeglichenen Kegelform und seinem weit ausbreitenden Fuß fasziniert er Menschen.
Fuji-san ist eine der beliebtesten Attraktionen für Touristen, aber er ist immer noch ein tätiger Vulkan. In der Antike brach er wiederholt aus, und im Jahr 806 wurde der Asama-Jinjya-Schrein erbaut, um Wut des Bergs zu beruhigen.

Erst in der Edo-Zeit (1603-1867) wurde der langjährige Ehrfurcht –Objekt „Fuji-san“ zu einem Ziel für Pilgerfahrten. Menschen bestiegen den Berg in einer Gruppe. Viele Künstler, wie Katsushika Hokusai, nahmen Fuji-san als Stoff für ihre Kunstwerke auf. 

Auf diese Weise erweckt Fuji-san unter Menschen Ehefurcht und Glauben und beeinflusst zahlreiche Künstler seit Urzeiten. Dieser Punkt, eine Quelle für Ehrfurcht, Glauben und Kunst zu sein, fand Anerkennung von UNESCO, und der bekannteste Berg Japans wurde 2013 zum Kulturerbe erklärt.

Wenn man sich für Fuji-san interessiert, ist es empfohlen ihn zu besteigen. Die offizielle Saison für Bergsteiger ist generell vom Anfang Juli bis Anfang September. (Der feste Termin ist Jahr für Jahr unterschiedlich. Man kann im Internet recherchieren.) Zur Spitze des Fujis gibt es insgesamt vier Wanderrouten. Diese unterscheiden sich von der Starthöhe, dem Anstieg, der Länge, Steigung und Dauer. Alle Routen beginnen an der jeweiligen fünften Station, die auch auf unterschiedlichen Höhen liegen. Die beliebteste Route ist die sogenannte Yoshida-Route. Man startet auf 2305 Meter. Die zweite beliebteste ist die Fujinomiya-Route, deren Streckenlänge kürzest als der Yoshida-Route ist.
Viele Touristen streben um den Berggipfel aber deswegen an, um von dort ein Sonnenaufgang zu genießen.

Die zwei gängigsten Plan-Vorschläge für Sonnenaufgang-Besucher:
Der angenehmere Plan lautet: am ersten Tag erreicht man die achte Station, legt man dort in einer Berghütte eine Schläfchen-Pause ein. Zwischen 0:00 Uhr und 1:00 Uhr macht man sich auf den Weg zum Gipfel. Etwa 3:30 Uhr kommt man auf dem Gipfel an.
Der ökonomischere Plan lautet: Man startet zwischen 20:00 Uhr und 21:00 Uhr auf der fünften Station und besteigt ohne große Pause bis zum Gipfel auf einmal. Planmäßig erreicht man auch etwa 3:30 Uhr den Gipfel, früh genug für einen Sonnenaufgang. Wenn man Glück hat, kann man einen unvergesslichen Sonnenaufgang genießen.

Wenn man auf dem Gipfel noch weitere Kraft hat, kann man „o-hachi-meguri“ –ein Rundgang um den Krater- machen. Der Umfang des Kraters beträgt etwa 3 Kilometer, man kann den Rundgang in etwa 90 Minuten bis 2 Stunden hinter sich bringen.

Yakushima (Naturerbe/1993)


Yakushima liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von der Südspitze Sata-misaki
(Kap Sata) auf der Osu
mi-Halbinsel in der Kagoshima-Präfektur.
Der Durchschnitt der Insel beträgt weniger als 30 Kilometer, der Umfang
ist etwa 130 Kilometer.
Der höchste Berg auf der Insel ist der „Miyanoura-dake“, der 1935 Meter hoch ist und damit der höchste Berg auf ganz Kyushu ist.

Yakushima wurde 1993 mitsamt „Shirakami-sanchi“ zum Weltnaturerbe erklärt. Diese Ernennung der UNESCO war eine große Ehre für Japan. Ausschalggebend für diese Entscheidung war die artenreiche Flora auf der Insel, vor allem der Yaku-Sugi (Sicheltanne), die fast über 2000 Jahre alt sind. Als ältestes Exemplar der Yaku-Sugi gilt die „Jomon-Sugi“, der bereits seit der Jomon-Zeit auf dieser Insel existiert, also zwischen 2170 und 7200 Jahre alt.
Yakushima hat eine Fläche von 504,29 Quadratkilometer, davon wurde der 107,47 Quadratkilometer umfassende Sicheltannenwald unter den UNESCO-Schutz gestellt.
Auf dieser Insel kann man alle Klimatypen Japans erleben. An der Küste, wo die Einwohner leben, blühen zahlreiche subtropische Blumen, aber auf dem Berggipfel herrscht ein subpolares Klima, und es kann im Winter auch schneien.
Auf der Insel regnet es relativ oft und viel. Man sagt, dass es 35 Tage im Monat auf Yakushima regnet. Im Flachland beträgt der jährliche Niederschlag et
wa 4000 mm, in den Bergen etwa 8000 mm. Im Herbst und Winter gibt es auch Trockenperioden, dafür im Frühling und Sommer heftigste Regengüsse.

Eine Art von Sugi-Bäumen (Sicheltanne), die hier charakteristisch sind, heißen Yaku-Sugi. Man nennt ausschließlich die Sugi-Bäume, die über 500 Meter Höhe wachsen, Yaku-Sugi. Das durchschnittliche Lebensalter von normalen Sugi-Bäumen liegt bei 500 Jahren, aber viele Yaku-Sugi hier sind schon mehr als 2000 Jahre alt. Warum können werden diese Yaku-Sugi so alt? Der Grund ist: die harten Bedingungen, die vom Klima und Boden ausgehen. Diese Insel besteht hauptsächlich aus Granit und nur wenig Erde. Daher können Baumwurzeln nicht
in der Erde wachsen, sondern sie müssen um den Granit herum wachsen. Bäume werden nur durch wenige Mineralien im Granit und
viel Regenwasser genährt. Dies hat zu Folge, dass ihre Jahresringe relativ eng sind, und dass die Bäume eine feine Konsistenz haben. Und die Bäume beinhalten sechs Mal stärkeres antibakterielles Harz in sich.

Die größte Attraktion für die Reisenden ist der „Jomon-Sugi“. „
Jomon-Sugi“ ist der größte „Yaku-Sugi“. Um diesen
absolute Höhepunkt anzuschauen, muss man etwa 22 Kilometer zu Fuß gehen. Das heißt eine zehnstündige Wanderung. Etwa 1300 Meter übe
r dem Meeresspiegel entdeckt man endlich den „Jomon-Sugi“. Der Baum ist etwa 30 Meter hoch, und sein Stamm hat einen Umfang von 16 Metern. Mehr als 10 unterschiedliche Bäume schlingen sich um seinen Baumstamm. Der Baum, der seit Urzeit überlebt hat, strahlt eine unvergleichbare, energische Kraft aus.

 

Vom Kagoshima-Flughafen aus dauert der Flug nach Yakushima 35 Minuten, oder man kann mit einem High Speed Boot in 100 Minuten die Insel erreichen.

 

Shiretoko (Naturerbe/2005)

Shiretoko ist eine Halbinsel, die am östlichen Ende der Insel Hokkaido liegt.
Die Ureinwohner nannten diese Halbinsel „Sir Etok“ (das Ende des Landes), daher stammte der Name „Shiretoko“.

Auf dieser Halbinsel verläuft eine Bergkette, die durchschnittlich etwa 1500 Meter hoch ist, darin gibt es auch ein paar Vulkane. Mehrere Arten von seltenen Tieren leben in dieser Gegend. Shiretoko gilt als der südlichste Ort der nördlichen Hemisphäre, wo man noch „Treibeis“ beobachten kann. Dieses Treibeis, das von Norden kommt, enthält reichlich pflanzliches Plankton. Im Frühling, wenn das Eis schmilzt, fördert dieses Plankton das Wachstum von vielerlei Fischarten. Die beste Zeit für eine Treibeis-Beobachtung ist von Ende Januar bis Anfang Februar.

Shiretoko bedeutet zwar „das Ende des Landes“, aber man kann dieses Naturerbe relativ einfach erreichen. Von Tokio aus dauert der Flug nach Memanbetsu oder Nakashibetu etwa 100 Minuten. Von dort kann man in einer zweistündigen Autofahrt nach Shiretoko gelangen. Zwei Städte auf der Shiretoko-Halbinsel, „Rausu“ und „Utoro“, sind als Stützpunkte für Reisende geeignet. „Rausu“ ist bekannt für „Wal-Beobachtung“ und die unberührte Natur. Um „Utoro“ gibt es zahlreiche Natur-Sehenswürdigkeiten.
Ein Highlight sind auch die Fünf Seen von Shiretoko. Sie waren der Überlieferung nach entstanden, als ein Gott seine Hand dorthin gelegt hatte. In dieser Gegend sind hölzerne Wanderwege mit Aussichtpunkten eingerichtet, und man kann auch mit leichter Ausstattung in der Natur herumlaufen. Im „Utoro-Hafen“ ein Schiff zu besteigen ist eine weitere Attraktion für die Reisenden. Während dieser Fahrt kann man zahlreiche dynamische Wasserfälle ( „Furepe“, „Yunohana“ „Kamuiwakka“ und „Kashuni“) und die gigantische Küstenlinie betrachten. Wenn man Glück hat, entdeckt man an der Käste manchmal Bären, die Lachs zu fangen versuchen.
Für erfahrene Bergsteiger kann eine Wanderung vom „Rausudake“ zum „Ioyama“ empfohlen werden. Man findet dort seltene Pflanzen, die nur dort gedeihen.

Die Burg Himeji (Kulturerbe/1993)

Diese Burg befindet sich in Himeji-City, in der Präfektur Hyogo. 1993 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Mit zahlreichen Bergfrieden und den in weiß geputzten Mauern und Ziegelrändern gilt diese Burg als das schönste Beispiel des japanischen Burgenbaus und sie trägt den Beinamen „Shirasagijo“ (die Weißer-Reiher –Burg). Die ursprünglichen Gebäude der Burg wurden zu Beginn der Muromachi-Zeit (1336-1573), im Jahr 1346 erbaut. Als die Burg 1580 in die Hand von Toyotomi Hideyoshi fiel, baute man sie in eine neuzeitliche Burg um und erweiterte sie enorm. Zu jener Zeit wurden dreistöckige Burgtürme erbaut wurden.

Nach der Schlacht von Sekigahara (1600-)übernahm Tokugawa Ieyasu diese Burg, der sie kurz danach seinem Lehnsmann Ikeda Terumasa überließ.

Ikeda Terumasa war derjenige, der diese Burganlage von 1601 bis 1609 mit typischen Elementen aus der Momoyama-Zeit zu ihrer jetzigen Form umbaute. Dabei errichtete er auch das fünfstöckige Hauptgebäude. Dieses Hauptgebäude (Tenshukaku) gilt mit seiner Höhe von 46 Metern als das höchste Hauptgebäude der existierenden japanischen Burgen. Rund um dieses Gebäude befinden sich drei kleinere zusätzliche Gebäude, die das Hauptgebäude stützen, damit bekam die Burg mehr Solidität.

Die Burg Himeji ist für ihre Schönheit bekannt, aber ihre Soliditätist auch bemerkenswert. Diese Burg wurde in einer Zeit gebaut, als viele Schlachten geschlagen wurden. Also gab Ikeda Terumasa bei ihrer Erweiterung darauf Acht, dass die Burg auch als Festung richtig funktionierte. Er baute extra mehrere Tore, und an der Mauer des Hauptgebäudes baute er zahlreiche schlitzartige Löcher, durch die man Gewehre abfeuern konnte, falls die Feinde zum Hauptgebäude hinein stürmten. Für den Fall, dass man in der Burg eingeschlossen sein sollte, wurde die Burg mit einer Küche und ein paar Toiletten ausgestattet. Die Wege zum Inneren wurden wie ein Labyrinth angelegt, damit die Feinde die Orientierung verloren, wenn sie das Hauptgebäude erreichen wollten. Touristen können auf der Burganlage erleben, wie dieses Labyrinth Schwierigkeiten bereitet, den Eingang des Hauptgebäudes zu erreichen, obwohl es sich direkt vor Augen befindet.

Die Himeji-Burg wurde mehrmals renoviert. In der Showa-Zeit (1926-1989), von 1935 bis 1964, mit Unterbrechung wurde sie in großem Umfang restauriert. Etwa 250.000 Bauarbeiter waren an der Restauration beteiligt, und die Regierung gab umgerechnet etwa 44 Millionen Euro aus. Vor 7 Jahren begann die letzte Erneuerung, die 2014 mit Erfolg fertig gestellt wurde.

Man kann mit Japan Railways nach Himeji fahren. Vom nördlichen Ausgang der Bahnstation erreicht man die Burg zu Fuß in etwa 20 Minuten.