Shirakami-Sanchi (Naturkulturerbe/1993)

Dieser gebirgige, unberührte Buchenurwald liegt zwischen dem Südwesten der Präfektur Aomori und dem Nordwesten der Präfektur Akita. Das Kerngebiet dieses Waldes, das etwa 1,300 Quadratkilometer groß ist, wurde 1993 zusammen mit „Yakushima“ von der UNESCO als Naturkulturerbe aufgenommen.

2,5 Millionen Jahre zuvor lag diese Gegend teilweise unter dem Meerwasser. Wegen gewaltiger Erdkrustenbewegungen erhoben sich die Erdschichten massiv und formten zahlreiche Berge in Höhe von etwa 1.000 Metern. Es ist erwiesen, dass ein charakteristisches Ökosystem in Shirakami-Sanchi existiert. Zum Beispiel kommen Schwarzspechte, Steinadler (beide Tierarten sind ein Naturdenkmal), asiatische Schwarzbären, und japanische Serau in diesem Gebiet vor. Diese Gegend war niemals für menschliche Aktivitäten geöffnet, und es gibt hier keine Wege und Pfade. Dies soll auch so bleiben. Zutritt zum Kerngebiet ist nur mit Erlaubnis der Verwaltung möglich. Die weglose Gegend hat aus uralten Zeiten den Menschen den Eintritt verwehrt. Nach der UNESCO-Nominierung aber entstand plötzlich ein Ansturm neugieriger Besucher, und damit stieg die Zahl der Unfälle schlagartig.

Der Buchenurwald besteht seit etwa 8.000 bis 12.000 Jahren. Und er ist damit einer der ältesten und der größten Buchenurwälder auf der ganzen Welt. Seit Urzeiten befanden sich zahlreiche Buchenwälder im Nordamerika, in Europa und in Ostasien. Aber die meisten von ihnen sind während der Eiszeit verschwunden. Das Gebiet, in dem sich Shirakami-Sanchi befindet, wurde glücklicherweise nicht von Eis bedeckt und hat die Eiszeit überlebt.

In Shirakami-Sanchi fließen mehrere Flüsse. Die Buchen können dadurch in ihren Wurzeln viel Flüssigkeit erhalten. Solch im Erdboden gehaltenes Wasser sickert nach außen und fließt in die Flüsse ein. Die Flüsse verlaufen durch den Wald und wegen des bergigen Geländes entstehen dadurch mehrere Wasserfälle. Manche Wasserfälle kann man sogar besichtigen. Die populärste Wanderroute liegt in der Aomori Präfektur, direkt außerhalb des Kerngebiets. Am Ufer des Anmon Flusses befinden sich drei dynamische Wasserfälle. Ein bequemer Wanderweg wird in der Saison den Fluss entlang eingerichtet, daher kann man diese Wasserfälle leicht erreichen. Bei der Wanderung kann man eine geheimnisvolle Natur genießen. Zuerst wird man von dem Wasserfall No.3, der ein Gefälle von 26 Meter hat, verzaubert, und dann kommt ein kurzer Treppenanstieg bei Wasserfall No.2, der 37 Meter hoch ist. Wenn man weiter durch einen Tunnel in die tiefe Natur marschiert, dann erreicht man den letzten Wasserfall, den Wasserfall No.1. Seine Höhe beträgt 42 Meter. Wegen der reichlichen Wassermengen sprüht die Gischt massiv, und man muss damit rechnen, nass zu werden.

Dieser Wanderweg ist vom Herbst bis Frühling geschlossen. Die Saisonöffnung ist jedes Jahr unterschiedlich. Man sollte beim „Shirakami-Sanchi Besucher Zentrum“ danach fragen.

Kyoto plant Übernachtungssteuer ab 2018

Kyoto ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Japan. Es ist daher kein Wunder, dass in dem allgemeinen Ansturm von Touristen auf Japan, Kyoto am stärksten mit den Massen an Menschen zu kämpfen hat. Verstopfte Straßen, überfüllte Busse sind die Folge. Die städtische Infrastruktur wird extrem belastet und die Stadt wird der daraus entstehenden Kosten nicht mehr Herr.

 

Deswegen gibt es jetzt Überlegungen, eine Übernachtungssteuer, einzuführen. Nur Studenten und Schulausflüge sollen ausgenommen sein. Die Höhe der Steuer soll sich nach dem Übernachtungspreis der Unterkunft richten.

 

Noch ist allerdings nicht entschieden, ob die Steuer ab 2018 wirklich kommt.

 

Mehr Sicherheit für ausländische Fahrer

Viele Gegenden in Japan erreicht man am besten, wenn man sich ein Auto mietet. Auto fahren in Japan kann allerdings ziemlich kompliziert sein. Viele Straßenschilder sind nur in Japanisch, und auch manche Ortsnamen auf dem Land sind nur in chinesischen Schriftzeichen. Da wird das Autofahren schnell zur Herausforderung.

Da aber immer mehr ausländische Touristen nach Japan kommen, die dort ein Auto mieten, nimmt die Zahl der Unfälle zu, in die Ausländer verwickelt sind.

Das japanische Ministerium für Verkehr und Tourismus startet deshalb ab Herbst ein Projekt, um Orte und Situationen zu identifizieren, die besonders für ausländische Autofahrer gefährlich sind. Man hat dazu fünf Regionen ausgewählt (darunter Okinawa, Kyushu, Hokkaido), in denen man Daten mit Hilfe von Dashboard Kameras aufzeichnen möchte, wenn ein Fahrzeug, das von einem ausländischen Fahrer gesteuert wird, in einen Unfall verwickelt wird. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Autoverleihfirmen durchgeführt. Die ausländischen Mieter der Autos müssen allerdings einverstanden sein, dass Daten von ihrer Fahrt gesammelt werden.

Darüber hinaus versucht man an gefährlichen Orten mehrsprachige Warnschilder aufzustellen oder durch Illustrationen auf mögliche Gefahren hinzuweisen.

Hier kann mann sich ein kleines Video von Toyota Rent-a-car ansehen. Mrs Tourismus erklärt uns die wichtigsten Dinge. Tja, wer hätte gedacht, dass man bei einer roten Ampel stehen bleiben muss.

Die Ogasawara Inselgruppe (Naturkulturerbe / 2011)

Zur Ogasawara Inselgruppe gehören etwa 30 pazifische Inseln von verschiedener Größe. Nur zwei Inseln davon, die Chichijima-Insel (die Insel des Vaters) und die Hahajima-Insel (die Insel der Mutter) sind bewohnt. Alle sechs Tage bringt ein Linienschiff Lebensmittel, Dinge für den alltäglichen Gebrauch und auch Touristen auf die Inseln. Diese Linienschiff „Ogasawara-Maru“ ist das einzige Verkehrsmittel, mit dem man diese Inselgruppe erreichen kann.

 

Die Inselgruppe ist vor etwa 48 Millionen Jahren durch einen riesigen Vulkanausbruch entstanden. Laut damaliger Dokumente wurden sie erst 1593 von dem Samurai, Ogasawara Sadayori, entdeckt. Um 1830 haben 5 Europäer und ein paar Ureinwohner auf der Hawaii angefangen, die Inseln zu besiedeln und den Boden zu bestellen. Sie haben davon gelebt, viele Schiffe für Walfang mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Damals war es eine Blütezeit für den Walfang.

 

Diese Inselgruppe ist etwa 1.000 Kilometer, eine 24 stündige Schifffahrt von der Honshu-Insel, entfernt. Sie steht interessanter Weise unter der Verwaltung der Stadt „Tokio“. Seit der Insel-Entstehung liegt diese Inselgruppe sehr isoliert und unberührt. Daher leben dort um 550 verschiedene eigentümliche Organismen. Wegen der Besiedelung dieses besonderen Ökosystems wurde die Ogasawara Inselgruppe 2011 von der UNESCO in die Liste des Kulturerbes aufgenommen.

 

Die Chichijima-Insel ist touristisch die attraktivste Insel. Sie ist sozusagen ein Schatzkammer von zahlreichen raren Organismen. Etwa 36 Prozent der gesamten lokalen Pflanzen wachsen nur auf dieser Insel. Ohne Führungen darf man nicht in den Wäldern dort spazieren gehen. Eine empfohlene Aktivität ist eine Wanderung zum „Hartrock“, einem etwa 50 Meter hohen Kalkstein-Felsblock, der rötlich erscheint. Wenn man riesiges Glück hat, kann man unterwegs eine „Veilchentaube“, die einen rötlichen Köpf hat, finden. Diese Art Tauben gibt ist in Japan nur in diesem Gebiet, und es gibt auch hier nicht mehr als ein paar Exemplare. Sie sind vom Aussterben bedroht.

Wenn man an einer Nacht-Waldtour teilnimmt, kann man oft eine mysteriöse Szene erleben, in der eine rare Pilzsorte ( Kotake, genannt „Grüne Pepe“ ) in Grün leuchtet.

Natürlich ist der Sternhimmel über dem Wald immer sehr beeindruckend und unvergesslich.

Vor dem Eintritt in den Wald muss man auf einer Fußmatte sorgfältig die Schuhsolen von Schlamm befreien und Kleider mit einem Klebeband putzen, um keinen eventuellen Samen der unwillkommener Organismen hineinzubringen.

 

Auf der Ogasawara Inselgruppe gibt es auch viele Möglichkeiten von Wasseraktivitäten. Das Meereswasser ist sehr klar, und riecht nicht nach dem für Meere typischen Seetang. Diese Inseln liegen auf der gleichen Höhe wie Okinawa, und man kann dort das ganze Jahr hindurch tauchen. Dank dem klaren Wasser kann man eine spektakuläre Taucherfahrung machen. Eine Walbeobachtung ist auch sehr empfohlen. Die beste Saison für diese Tour ist von Februar bis März. Viele Buckelwale sammeln sich um diese Inselgruppe, um ihre Jungen zu gebären. Wenn man Glück hat, kann man dynamische Sprünge von Walen und neugeborenen Babywalen beobachten.

Nikko (Kulturerbe/1999)

Nikko, einer der populärsten Reiseziele für Touristen, ist in einer zweistündigen Zugfahrt von Tokio aus zu erreichen.

Die Geschichte Nikkos geht bis auf die Nara-Zeit (710-784) zurück. Nikko, besonders der Berg „Naitaisan“ galt damals schon als ein Heiliger Berg, und zahlreiche Gläubige versammelten sich an diesem Ort.

Die Hauptattraktion in Nikko, der „Toshogu“, wurde 1999 mitsamt dem „Futarasan-Schrein“ und dem „Rinno-ji-Tempel“ von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der „Toshogu“ ist nichts anderes als die letzte Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun der Edo-Zeit, der 1616 starb. Sein Leichnam wurde in seiner Heimatstadt begraben, aber auf sein Testament hin wurde 1617 in Nikko ein kleiner Schrein zu seiner Verehrung erbaut. 1634 begann der dritte Shogun, Tokugawa Iemitsu, diesen Schrein umzugestalten. Iemitsu war ein Enkelkind von Ieyasu, der seinen Großvater tief verehrte. Er gab umgerechnet etwa 3,3 Millionen Euro für den Bau aus, und der „Toshogu“ wurde in eineinhalb Jahren Bauzeit in dem gegenwärtigen Zustand fertiggestellt.

Wenn man den Weg entlang zum Inneren geht, fällt einem sofort die Pracht der zahlreichen Schnitzereien ins Auge. Links direkt hinter dem Niomon-Tor ist der Heilige Stall mit den drei berühmten Affen zu sehen. Das Gebäude selbst ist ganz schlicht, weil es nur für Pferde gebaut wurde, aber es ist heute besonders für die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schnitzereien der drei Affen bekannt. Sie halten sich die Ohren, Augen und den Mund zu. Das ist symbolisch zu sehen. Das Bild besagt, dass man (besonders in seiner Kindheit) nichts Schlechtes hören, sehen und sagen soll. Hinter dem Heiligen Stall zieht das Yomeimon-Tor unsere Aufmerksamkeit auf sich. Fast die gesamte Oberfläche des Tors ist mit 500 verschiedenen Tier- und Blumenmotiven verziert. Rings um das Tor finden sich beispielsweise Szenen aus dem Leben der chinesischen Weisen und Heiligen. Auf der Schrifttafel im Zentrum unter dem Dach steht der Name Tokugawa Ieyasus als Gottheit. Auf beiden Seiten des Tors geht ein Kreuzgang um das Hauptgebäude herum.

Hinter dem Yomeimon-Tor, rechts über einem Eingang im Ostkorridor ist die berühmte 
schlafende Katze zu sehen. Diese wunderbare Schnitzarbeit stammt von Hidari Jingoro (1594-1651). Angeblich wollte Hidari Jingoro mit der schlafenden Katze zum Ausdruck bringen, dass alle schädlichen Mäuse geflüchtet seien, und der Schrein sicher und friedlich sei. Hinter diesem Eingang, nach 200 Treppen, erreicht man das Mausoleum von Tokugawa Ieyasu, das Herz des Toshogus.

Der Futarasan-Schrein wurde im Jahr 782 von dem Gläubigen Shodo-Shonin anlässlich seiner erfolgreichen Besteigung des Nantaisan Bergs gebaut. Die sehr einfach gehaltene Haupthalle, Honden, wurde 1619 vom zweiten Shogun Tokugawa Hidetada errichtet, und es ist damit das älteste Gebäude auf dem Gelände des Futarasan-Schreins.

Das dritte Kulturerbe in Nikko ist der„Rinno-ji-Tempel“. Komischerweise gibt es aber keinen Tempel, der „Rinno-ji“ heißt. Auf dem Tempelgelände befindet sich stattdessen ein Tempel namens „Shihonryu-ji“. Dieser Temepl ist der erste Tempel in Nikko überhaupt. Im Jahr 766 erbaute Shodo- Shonin diesen kleinen Tempel, als er während seiner Meditationsübungen eine geistige Eingebung erhielt.

„Sanbutsu-do“ (drei Buddha-Halle) kann man auch nicht übersehen. Die im Jahr 1648 erbaute Haupthalle ist das größte Gebäude der Anlage. Dem Namen entsprechend gibt es im Innenraum drei 5 Meter hohe vergoldete Holzstatuen. Das Mausoleum vom dritten Shogun, Tokugawa Iemitsu, befindet sich ebenfalls auf der Anlage. Das Gebäude heißt wie der posthume Name Iemitsu’s „Taiyu-in“. Iemitsu verehrte seinen Großvater Ieyasu und wünschte sich, dass er auch nach seinem Tod bei ihm ruhen und ihm weiter dienen durfte. Deswegen liegt das „Taiyu-in“ in Blickrichtung auf den Toshogu. Im 17. Jahrhundert übernahm die Tendai-Schule die ganze Tempelanlage, und das ganze Gelände mitsamt seinen 15 Zweigtempeln wurde in „Rinno-ji“ Tempel umgetauft.

Fuji-san -der Berg Fuji (Kulturerbe /2013)

Fuji-san ist mit der Höhe 3.776 Meter der höchste Berg Japans.
Mit seiner ausgeglichenen Kegelform und seinem weit ausbreitenden Fuß fasziniert er Menschen.
Fuji-san ist eine der beliebtesten Attraktionen für Touristen, aber er ist immer noch ein tätiger Vulkan. In der Antike brach er wiederholt aus, und im Jahr 806 wurde der Asama-Jinjya-Schrein erbaut, um Wut des Bergs zu beruhigen.

Erst in der Edo-Zeit (1603-1867) wurde der langjährige Ehrfurcht –Objekt „Fuji-san“ zu einem Ziel für Pilgerfahrten. Menschen bestiegen den Berg in einer Gruppe. Viele Künstler, wie Katsushika Hokusai, nahmen Fuji-san als Stoff für ihre Kunstwerke auf. 

Auf diese Weise erweckt Fuji-san unter Menschen Ehefurcht und Glauben und beeinflusst zahlreiche Künstler seit Urzeiten. Dieser Punkt, eine Quelle für Ehrfurcht, Glauben und Kunst zu sein, fand Anerkennung von UNESCO, und der bekannteste Berg Japans wurde 2013 zum Kulturerbe erklärt.

Wenn man sich für Fuji-san interessiert, ist es empfohlen ihn zu besteigen. Die offizielle Saison für Bergsteiger ist generell vom Anfang Juli bis Anfang September. (Der feste Termin ist Jahr für Jahr unterschiedlich. Man kann im Internet recherchieren.) Zur Spitze des Fujis gibt es insgesamt vier Wanderrouten. Diese unterscheiden sich von der Starthöhe, dem Anstieg, der Länge, Steigung und Dauer. Alle Routen beginnen an der jeweiligen fünften Station, die auch auf unterschiedlichen Höhen liegen. Die beliebteste Route ist die sogenannte Yoshida-Route. Man startet auf 2305 Meter. Die zweite beliebteste ist die Fujinomiya-Route, deren Streckenlänge kürzest als der Yoshida-Route ist.
Viele Touristen streben um den Berggipfel aber deswegen an, um von dort ein Sonnenaufgang zu genießen.

Die zwei gängigsten Plan-Vorschläge für Sonnenaufgang-Besucher:
Der angenehmere Plan lautet: am ersten Tag erreicht man die achte Station, legt man dort in einer Berghütte eine Schläfchen-Pause ein. Zwischen 0:00 Uhr und 1:00 Uhr macht man sich auf den Weg zum Gipfel. Etwa 3:30 Uhr kommt man auf dem Gipfel an.
Der ökonomischere Plan lautet: Man startet zwischen 20:00 Uhr und 21:00 Uhr auf der fünften Station und besteigt ohne große Pause bis zum Gipfel auf einmal. Planmäßig erreicht man auch etwa 3:30 Uhr den Gipfel, früh genug für einen Sonnenaufgang. Wenn man Glück hat, kann man einen unvergesslichen Sonnenaufgang genießen.

Wenn man auf dem Gipfel noch weitere Kraft hat, kann man „o-hachi-meguri“ –ein Rundgang um den Krater- machen. Der Umfang des Kraters beträgt etwa 3 Kilometer, man kann den Rundgang in etwa 90 Minuten bis 2 Stunden hinter sich bringen.

Industriedenkmäler aus der Meiji-Zeit

23 verschiedene Industrie-Anlagen, die in elf Städten (in acht Präfekturen) verstreut liegen, wurden im Jahr 2015 durch die Empfehlung des ICOMOS (International Council on Monuments and Sites, oder Internationaler Rat für Denkmalpflege) zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. ICOMOS fand besonders erwähnenswert: Die Industrialisierung nach westlichem Modell wurde in Japan zum ersten Mal außerhalb des Westens erfolgreich durchgesetzt. Die gesamte Entwicklung dauerte nur 50 Jahre. Die 23 zu besichtigenden Anlagen trugen dazu enorm bei. Wenn man diese Anlagen besucht, merkt man immer noch, dass sie den damaligen Aufschwung Japans gut widerspiegeln.

Japan hat sich von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (1639 -1853) über 200 Jahre abgeschottet. Während dieser Zeit gab es nur wenige offizielle Kontakte mit asiatischen und europäischen Ausländern, die von der Regierung streng kontrolliert wurden. Als Japan das Land wieder öffnete, war die industrielle Revolution in der westlichen Welt bereits voll im Gang. Für Japan war es entscheidend, schnell aufzuholen und den Anschluss zu den anderen Industriestaaten herzustellen.

Dass Besondere an der Industrialisierung Japans war: Japan wurde nie im Zuge einer Kolonialisierung westliche Technik aufgezwungen, sondern man führte sie freiwillig ein. Außerdem imitierte und kopierte man nicht einfach die westliche Technologie, sondern man kombinierte sie auf beispiellose Weise mit eigenen traditionellen Handwerkstechniken.

8 der 23 Anlagen liegen in der Nagasaki-Präfektur. Das hatte seinen guten Grund. Der Hafen von Nagasaki wurde schon in der Edo-Zeit für Portugiesen geöffnet. Für Japan, das sich etwa 200 Jahren abgeschottete hatte, bildete die Stadt Nagasaki die absolute Ausnahme. Nagasaki war das Tor zur Welt. Dort lebten viele Ausländer und viele westliche Dinge kamen in Umlauf. Zum Beispiel fand die erste Einfuhr von Dampflokomotiven in Nagasaki statt. Das zweite Merkmal dieses Kulturerbes ist, dass manche Anlagen immer noch in Betrieb sind. So wird der elektrische Kran der Werft von Mitsubishi in der Stadt Nagasaki, der seit 1909 aktiv ist, immer noch benutzt.

Yakushima (Naturerbe/1993)


Yakushima liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von der Südspitze Sata-misaki
(Kap Sata) auf der Osu
mi-Halbinsel in der Kagoshima-Präfektur.
Der Durchschnitt der Insel beträgt weniger als 30 Kilometer, der Umfang
ist etwa 130 Kilometer.
Der höchste Berg auf der Insel ist der „Miyanoura-dake“, der 1935 Meter hoch ist und damit der höchste Berg auf ganz Kyushu ist.

Yakushima wurde 1993 mitsamt „Shirakami-sanchi“ zum Weltnaturerbe erklärt. Diese Ernennung der UNESCO war eine große Ehre für Japan. Ausschalggebend für diese Entscheidung war die artenreiche Flora auf der Insel, vor allem der Yaku-Sugi (Sicheltanne), die fast über 2000 Jahre alt sind. Als ältestes Exemplar der Yaku-Sugi gilt die „Jomon-Sugi“, der bereits seit der Jomon-Zeit auf dieser Insel existiert, also zwischen 2170 und 7200 Jahre alt.
Yakushima hat eine Fläche von 504,29 Quadratkilometer, davon wurde der 107,47 Quadratkilometer umfassende Sicheltannenwald unter den UNESCO-Schutz gestellt.
Auf dieser Insel kann man alle Klimatypen Japans erleben. An der Küste, wo die Einwohner leben, blühen zahlreiche subtropische Blumen, aber auf dem Berggipfel herrscht ein subpolares Klima, und es kann im Winter auch schneien.
Auf der Insel regnet es relativ oft und viel. Man sagt, dass es 35 Tage im Monat auf Yakushima regnet. Im Flachland beträgt der jährliche Niederschlag et
wa 4000 mm, in den Bergen etwa 8000 mm. Im Herbst und Winter gibt es auch Trockenperioden, dafür im Frühling und Sommer heftigste Regengüsse.

Eine Art von Sugi-Bäumen (Sicheltanne), die hier charakteristisch sind, heißen Yaku-Sugi. Man nennt ausschließlich die Sugi-Bäume, die über 500 Meter Höhe wachsen, Yaku-Sugi. Das durchschnittliche Lebensalter von normalen Sugi-Bäumen liegt bei 500 Jahren, aber viele Yaku-Sugi hier sind schon mehr als 2000 Jahre alt. Warum können werden diese Yaku-Sugi so alt? Der Grund ist: die harten Bedingungen, die vom Klima und Boden ausgehen. Diese Insel besteht hauptsächlich aus Granit und nur wenig Erde. Daher können Baumwurzeln nicht
in der Erde wachsen, sondern sie müssen um den Granit herum wachsen. Bäume werden nur durch wenige Mineralien im Granit und
viel Regenwasser genährt. Dies hat zu Folge, dass ihre Jahresringe relativ eng sind, und dass die Bäume eine feine Konsistenz haben. Und die Bäume beinhalten sechs Mal stärkeres antibakterielles Harz in sich.

Die größte Attraktion für die Reisenden ist der „Jomon-Sugi“. „
Jomon-Sugi“ ist der größte „Yaku-Sugi“. Um diesen
absolute Höhepunkt anzuschauen, muss man etwa 22 Kilometer zu Fuß gehen. Das heißt eine zehnstündige Wanderung. Etwa 1300 Meter übe
r dem Meeresspiegel entdeckt man endlich den „Jomon-Sugi“. Der Baum ist etwa 30 Meter hoch, und sein Stamm hat einen Umfang von 16 Metern. Mehr als 10 unterschiedliche Bäume schlingen sich um seinen Baumstamm. Der Baum, der seit Urzeit überlebt hat, strahlt eine unvergleichbare, energische Kraft aus.

 

Vom Kagoshima-Flughafen aus dauert der Flug nach Yakushima 35 Minuten, oder man kann mit einem High Speed Boot in 100 Minuten die Insel erreichen.

 

Feiertage im Mai

Der Verfassungstag (Kenpou Kinenbi).

Seit 1948 wird er am 3. Mai gefeiert. Dieser Feiertag geht auf die Einführung der gegenwärtigen Verfassung Japans zurück. Im Jahr 1946, am 3. November wurde die japanische Nachkriegsverfassung verkündet, die eine geänderte Form der früheren Verfassung darstellte. Erst am 3. Mai 1947 wurde sie offiziell eingeführt.

Der Tag Grünes (Midori no Hi).

Das Motto des Tages ist: Man soll mit der Natur in Einklang stehen und sich bei ihr für ihre „Gunst“ bedanken. In der Showa-Zeit feierte man am 29. April den Geburtstag des Tenno , nach dessen Ableben im Jahr 1989 wurde der Tag als „der Tag Grünes“ umbenannt und blieb so ein gesetzlicher Feiertag. Erst 2007 wurde „der Tag Grünes“ auf den 4. Mai verlegt. Am 29. April wurde ein neuer Feiertag eingerichtet, „der Showa Tag“. Der Name „Tag des Grüns“ rührt von der Liebe des Kaisers zur Natur her.

Der Kindertag (Kodomo no Hi).

Seit 1948 wird er am 5. Mai gefeiert. Das Motto des Tages ist: Man soll die Persönlichkeit der Kinder achten und den Kindern für ihr Leben Glück wünschen. Man soll den Müttern gleichzeitig für ihre Anstrengung bei der Kindererziehung danken. Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es einen Kinderschutzverein in Japan, der am 5. Mai viele Aktionen für wohltätige Zwecke veranstaltete. Obwohl man diesen Tag allgemein „Kindertag“ nennt, wird der Tag in einem engeren Sinne nur für die Junge gefeiert. Die Eltern der Jungen stellen eine Miniatur-Rüstung, eine Kriegerpuppe oder ein in der Form eines Karpfens geschnittenes Banner zu Hause auf und sie hoffen, dass ihre Söhne zu ordentlichen Erwachsenen werden. Um das Böse zu vertreiben, steckte man früher ein Blatt des Kalmuses unter das Vordach. In letzter Zeit wurde es immer mehr zur Gewohnheit, das Kalmus-Blatt in die Badewanne zu legen, wenn man badet. Ansonsten werden überall in Japan an diesem Tag mit einem Eichenblatt umwickelte Reiskuchen (Kashiwa Mochi) gegessen.
Im Gegensatz zum Kindertag wird am 3. März der Mädchentag gefeiert. Aber der 3. März ist offiziell kein Feiertag. Deswegen gibt es seit langem einen Disput, dass die Frauen (Mädchen) dadurch diskriminiert werden. Die Eltern der Mädchen stellen am 3. März spezille Puppen (Hina Ningyo) zu Hause auf, um ihrer Tochter alles Gute zu wünschen. Die Puppen bestehen manchmal aus einem Paar, das Kaiser und Kaiserin darstellt, manchmal aber auch aus mehreren Figuren, die außer Kaiser und Kaiserin Hofdamen und Musiker darstellen. In letztem Fall werden die Puppen auf einer 7-stufigen mit rotem Stoff bezogenen Plattform platziert. Da die Wohnungen aber in der Regel klein sind, entscheidet man sich meistens für die kleinere Version. Ein süßes Getränk, das man mit Sake-Hefe kocht, wird an diesem Tag getrunken.
Zwischen dem 29. April und 5. Mai kommen also ein paar Feiertage hintereinander. Man nennt diese Woche auch „goldene Woche“, eine Haupt-Urlaubszeit in Japan.

Feiertag im April

Der Tag des Showa (Showa no Hi)

In der Ära des Showa-Tenno wurde der 29. April als den Geburtstag des Tenno gefeiert.  Nach dem Ableben des Showa-Tenno begann im Jahr 1989 die Ära Heisei.  Der Feiertag wurde dabei beibehalten, aber in „Tag des Grünes“ umbenannt. Dieser wurde 2007 auf den 4. Mai verschoben und der 29. April wurde zu einem Feiertag mit dem Namen „der Tag des Showa“.  Das Motto des Tages lautet: Man soll die Showa-Zeit nicht vergessen, in der Japan trotz des zweiten Weltkriegs mit einem unglaublichen Tempo wiederaufblühte.