Shiretoko (Naturerbe/2005)

Shiretoko ist eine Halbinsel, die am östlichen Ende der Insel Hokkaido liegt.
Die Ureinwohner nannten diese Halbinsel „Sir Etok“ (das Ende des Landes), daher stammte der Name „Shiretoko“.

Auf dieser Halbinsel verläuft eine Bergkette, die durchschnittlich etwa 1500 Meter hoch ist, darin gibt es auch ein paar Vulkane. Mehrere Arten von seltenen Tieren leben in dieser Gegend. Shiretoko gilt als der südlichste Ort der nördlichen Hemisphäre, wo man noch „Treibeis“ beobachten kann. Dieses Treibeis, das von Norden kommt, enthält reichlich pflanzliches Plankton. Im Frühling, wenn das Eis schmilzt, fördert dieses Plankton das Wachstum von vielerlei Fischarten. Die beste Zeit für eine Treibeis-Beobachtung ist von Ende Januar bis Anfang Februar.

Shiretoko bedeutet zwar „das Ende des Landes“, aber man kann dieses Naturerbe relativ einfach erreichen. Von Tokio aus dauert der Flug nach Memanbetsu oder Nakashibetu etwa 100 Minuten. Von dort kann man in einer zweistündigen Autofahrt nach Shiretoko gelangen. Zwei Städte auf der Shiretoko-Halbinsel, „Rausu“ und „Utoro“, sind als Stützpunkte für Reisende geeignet. „Rausu“ ist bekannt für „Wal-Beobachtung“ und die unberührte Natur. Um „Utoro“ gibt es zahlreiche Natur-Sehenswürdigkeiten.
Ein Highlight sind auch die Fünf Seen von Shiretoko. Sie waren der Überlieferung nach entstanden, als ein Gott seine Hand dorthin gelegt hatte. In dieser Gegend sind hölzerne Wanderwege mit Aussichtpunkten eingerichtet, und man kann auch mit leichter Ausstattung in der Natur herumlaufen. Im „Utoro-Hafen“ ein Schiff zu besteigen ist eine weitere Attraktion für die Reisenden. Während dieser Fahrt kann man zahlreiche dynamische Wasserfälle ( „Furepe“, „Yunohana“ „Kamuiwakka“ und „Kashuni“) und die gigantische Küstenlinie betrachten. Wenn man Glück hat, entdeckt man an der Käste manchmal Bären, die Lachs zu fangen versuchen.
Für erfahrene Bergsteiger kann eine Wanderung vom „Rausudake“ zum „Ioyama“ empfohlen werden. Man findet dort seltene Pflanzen, die nur dort gedeihen.

Kirschblüte 2017

Am 21. März wurde der Beginn der Kirschblütenzeit bekanntgegeben!

Beamte des Amts für Meteorologie beobachteten am 21. März im Yasukuni-Schrein Tokio, dass die Standard-Bäume ein paar Blüten trugen.

Der Beginn der Blütezeit in Tokio fällt genau auf den gleichen Tag wie letztes Jahr. Außer in Okinawa, der südlichsten Inselgruppe Japans, ist Tokio stets die erste Stadt, in der die Kirschblüte angekündigt wird. Voraussichtlich ist das erste Wochenende im April die schönste Zeit für „Hanami“- die Kirschblütenschau in der Tokio-Gegend.

 

Die Burg Himeji (Kulturerbe/1993)

Diese Burg befindet sich in Himeji-City, in der Präfektur Hyogo. 1993 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Mit zahlreichen Bergfrieden und den in weiß geputzten Mauern und Ziegelrändern gilt diese Burg als das schönste Beispiel des japanischen Burgenbaus und sie trägt den Beinamen „Shirasagijo“ (die Weißer-Reiher –Burg). Die ursprünglichen Gebäude der Burg wurden zu Beginn der Muromachi-Zeit (1336-1573), im Jahr 1346 erbaut. Als die Burg 1580 in die Hand von Toyotomi Hideyoshi fiel, baute man sie in eine neuzeitliche Burg um und erweiterte sie enorm. Zu jener Zeit wurden dreistöckige Burgtürme erbaut wurden.

Nach der Schlacht von Sekigahara (1600-)übernahm Tokugawa Ieyasu diese Burg, der sie kurz danach seinem Lehnsmann Ikeda Terumasa überließ.

Ikeda Terumasa war derjenige, der diese Burganlage von 1601 bis 1609 mit typischen Elementen aus der Momoyama-Zeit zu ihrer jetzigen Form umbaute. Dabei errichtete er auch das fünfstöckige Hauptgebäude. Dieses Hauptgebäude (Tenshukaku) gilt mit seiner Höhe von 46 Metern als das höchste Hauptgebäude der existierenden japanischen Burgen. Rund um dieses Gebäude befinden sich drei kleinere zusätzliche Gebäude, die das Hauptgebäude stützen, damit bekam die Burg mehr Solidität.

Die Burg Himeji ist für ihre Schönheit bekannt, aber ihre Soliditätist auch bemerkenswert. Diese Burg wurde in einer Zeit gebaut, als viele Schlachten geschlagen wurden. Also gab Ikeda Terumasa bei ihrer Erweiterung darauf Acht, dass die Burg auch als Festung richtig funktionierte. Er baute extra mehrere Tore, und an der Mauer des Hauptgebäudes baute er zahlreiche schlitzartige Löcher, durch die man Gewehre abfeuern konnte, falls die Feinde zum Hauptgebäude hinein stürmten. Für den Fall, dass man in der Burg eingeschlossen sein sollte, wurde die Burg mit einer Küche und ein paar Toiletten ausgestattet. Die Wege zum Inneren wurden wie ein Labyrinth angelegt, damit die Feinde die Orientierung verloren, wenn sie das Hauptgebäude erreichen wollten. Touristen können auf der Burganlage erleben, wie dieses Labyrinth Schwierigkeiten bereitet, den Eingang des Hauptgebäudes zu erreichen, obwohl es sich direkt vor Augen befindet.

Die Himeji-Burg wurde mehrmals renoviert. In der Showa-Zeit (1926-1989), von 1935 bis 1964, mit Unterbrechung wurde sie in großem Umfang restauriert. Etwa 250.000 Bauarbeiter waren an der Restauration beteiligt, und die Regierung gab umgerechnet etwa 44 Millionen Euro aus. Vor 7 Jahren begann die letzte Erneuerung, die 2014 mit Erfolg fertig gestellt wurde.

Man kann mit Japan Railways nach Himeji fahren. Vom nördlichen Ausgang der Bahnstation erreicht man die Burg zu Fuß in etwa 20 Minuten.

UNESCO Weltkulturerbe in Japan

Zum Welterbe in Japan gehören 20 Stätten.  (darunter befinden sich 4 Naturgebiete und 16 kulturelle wichtige Orte)

1972 wurde das sogenannte UNESCO-Schutz-Abkommen abgeschlossen. Japan hat sich erst im Jahr 1992 als das 125-igste Land daran beteiligt. 1993 wurden vier Orte zum Welterbe ernannt : der „Horyuji-Tempel“, die „Burg Himeji“, „Shirakami“ und „Yakushima“. Seitdem stieg die Anzahl der Weltkulturerben kontinuierlich. Momentan liegt Japan mit seinen 20 Weltkulturerbe-Stätten weltweit an elfter Stelle.

Ich möchte diese Weltkulturerbe-Stätten der Reihe nach vorstellen.

Feiertag im März

Der Tag des Äquinoktiums/die Frühlings-Tagundnachtgleiche

Seit 1948 wird er um den 21. März gefeiert. Es gibt 2 Tage pro Jahr, an den denen Tag und Nacht gleich lang sind. In der Lehre des Buddhismus wird die Woche um diese Tage (drei Tage vor dem Feiertag und drei Tage danach) „Higan“ genannt. Während dieser Woche denken viele Japaner an ihre Vorfahren und besuchen den Friedhof. Am Tag der Tagundnachtgleichen preist man auch die Natur und umsorgt die Lebewesen.

 

 

Hina-Matsuri-Mädchenfest

Dieses Fest wird am 3. März japanweit in Familien mit Töchtern gefeiert. Der Tag ist aber kein gesetzlicher Feiertag.

 

Für das Fest wird ein besonderes Podest mit bunten Püppchen aufgestellt. Der Stil des Podests ist von Familie zu Familie unterschiedlich.

Manche Familien stellen ein prächtiges siebenstufiges Podest auf, das mit einem roten Tuch überzogen wird. Auf der obersten Stufe stehen zwei Puppen, „O-dairi-sama“ und „O-hina-sama“ in höfischer Kleidung aus der Heian-Zeit. („Dairi“ bedeutet „Keiserlicher Palast“ und „Hina“ bedeutet „Puppe“). Auf der zweiten Stufe werden „Sannin- Kanjzo“,( „drei Hofdamen“), die dem Kaiser und der Kaiserin dienen, platziert. Auf der dritten Ebene befinden sich fünf Musiker mit Musikinstrumenten. („Gonin-bayashi“). Auf die zwei untersten Stufen stellt man gewöhnlich Süßigkeiten oder Sake als eine Art Opfergabe. Gegessen werden traditionell in Raute-Form hergestellte „Mochi“ („Hishi-mochi“) und gefärbte „Arare“, bissengroße Kekse. Das für das Fest übliche Getränk ist „Amazake“, ein alkoholfreies oder alkoholarmes süßes Getränk aus Reis.

 

Jede traditionell orientierte japanische Familie mit einer Tochter hat einen solchen Satz Puppen. In den letzten Jahren besitzen viele Familien wegen der geringen Wohnfläche nur ein kleines Podest, das nur entweder 3 Stufen hat, oder einstufig mit den zwei wichtigsten Puppen ist. Die meisten Mädchen bekommen ein eigenes Podest bei ihrem ersten Fest oder bei ihrer Geburt, oft von den Großeltern in der Hoffnung, dass das Leben der Mädchen glücklich verläuft.

 

Der Ursprung dieses Fests kann bis auf die Heian-Zeit (794-1185) zurück verfolgt werden. In der Heian-Zeit wurden im Wechsel der Jahreszeiten 5 große Feste abgehalten. Das „Hina-Matsuri“ wurde seither immer im März, in der Jahreszeit, in der die Pfirsichblüten kommen, gefeiert. Deswegen wird das Fest auch als „Momo no Sekku“ („das Pfirsichfest“) bezeichnet. („Momo“ heißt auf Japanisch „Pfirsich“). Bei diesem Fest machten Mädchen aus Papier Puppen und ließen sie in einem Boot einen Fluss hinunter ins Meer treiben. Man hoffte und dachte, dass die Puppen die bösen Geister mitnehmen. Der Brauch, Puppen auf einem Podest auszustellen, beginnt erst in der Edo-Zeit (1603-1867). Man ging davon aus, dass die Puppen die Macht hätten, böse Geister in ihrem Körper einzuschließen

und so die Puppenbesitzerin vor Gefahr schützen zu können.

Einer Legende nach glaubt man, wenn die Familie es vergisst, alle Puppen nicht früh genug wegzuräumen, ihre Mädchen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ehepartner haben.

Feiertag im Februar

 

Der Gründungstag Japans (Kenkoku Kinenbi)

1872 setzte die Meiji-Regierung diesen Feiertag offiziell fest, damit man an die Gründung des Staates Japan zurückdenkte und die Vaterlandsliebe förderte. Nach dem im Jahr 720 herausgebrachten Geschichtsbuch „Nihon-shoki“, soll der erste Kaiser Japans, „Jinmu“ am 11. Februar im Jahr 660 vor Christus den Thron bestiegen haben.

Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Feiertag zunächst abgeschafft, und seit 1966 wird er wieder als gesetzlicher Feiertag am 11. Februar begangen.

 

 

 

Feiertage Im Januar

Der Neujahrstag (Ganjitsu/Gantan)

Wie in vielen Ländern feiern die Japaner den Neujahrstag am 1. Januar. Der Neujahrstag hat für die Japaner eine besonders wichtige Bedeutung, die mit dem europäischen Weihnachten verglichen werden kann. Das Neujahr ist im Allgemeinen die günstigste Gelegenheit, bei der alle Familienmitglieder zusammen zu kommen.
Die meisten japanischen Firmen schließen schon am 30. Dezember und sie bieten damit den Mitarbeitern eine Chance, zu ihrer Familie, in die Heimat zu fahren. Die meisten Unternehmen öffnen erst nach dem 4. Januar wieder.

Der erste Tag des Jahres wurde aber erst 1948 zu einem gesetzlichen Feiertag.

2. Der Tag der Volljährigkeit (Seijin no Hi)

Bis zum Jahr 2000 wurde dieser Tag am 15. Januar abgehalten, aber
seit 2000 am zweiten Montag im Januar. In Japan wird man im Alter
von 20 Jahren volljährig. An diesem Tag werden in allen Gemeinden
Japans Feiern veranstaltet. Alle neu Erwachsenen werden zur Feier
eingeladen, bei der der Gemeindevorsteher eine Rede hält, und alle
Teilnehmer ein kleines Geschenk erhält. Für diese Gelegenheit tragen
die Jungen herkömmlich einen nagelneuen Anzug, und die Mädchen
tragen häufig einen Kimono.

Das Motto dieses Tages ist: Man soll sich dessen bewusst werden, dass
man zu einem Erwachsenen gehört und von nun an selbstständig das
eigene Leben in die Hand nehmen soll. Erwachsene beglückwünschen
die Volljährigen und ermuntern sie zum Start eines neuen Lebens.

 

Hatsumoude – der erste Schrein- oder Tempelbesuch-

Am Jahresanfang besuchen viele Japaner einen Tempel oder einen Schrein, um für ihre Gesundheit oder ihr Glück für das neue Jahr zu beten. Einen Schrein- oder Tempelbesuch in dieser Art nennt man „Hatumoude“ (der erste Besuch).

Tipps für einen Schreinbesuch:

  1. Wenn man unter einem Torii-Tor durchgeht, soll man den Kopf leicht beugen. Nach dem Torii-Tor beginnt der heilige Bereich.
  2. Hinter dem Torii-Tor soll man am Wegrand gehen. Die Mitte des Wegs ist nur dem Gott vorbehalten.
  3. Vor einem Schrein-Gebäude, bei einem Brunnen zur rituellen Reinigung (Mitarashi), soll man die Hände waschen und den Mund spülen, um sich auf den Gottbesuch vorzubereiten.
  4. Man läutet eine Glocke, um den Gott auf sich aufmerksam zu machen, und wirft ein paar Münzen in einen Spenden-Kasten.
  5. Man soll sich zweimal verbeugen, zweimal in die Hände klatschen und beten.
  6. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen.

Tipps für einen Tempelbesuch:

  1. Man soll den Kopf leicht beugen, bevor man die Tempelanlage betritt.
  2. Vor einem Hauptgebäude, bei einem Mitarashi soll man die Hände und den Mund spülen, genauso wie bei einem Schreinbesuch.
  3. Man zündet Räucherstäbchen an. (Diesen Prozess lässt man aber meistens aus.)
  4. Man wirft eine kleine Spende in einen Holzkasten und legt die Handflächen in Brusthöhe aneinander, dann betet man.
  5. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen, dabei klatscht man nicht in die Hände.