Feiertag im März

Der Tag des Äquinoktiums/die Frühlings-Tagundnachtgleiche

Seit 1948 wird er um den 21. März gefeiert. Es gibt 2 Tage pro Jahr, an den denen Tag und Nacht gleich lang sind. In der Lehre des Buddhismus wird die Woche um diese Tage (drei Tage vor dem Feiertag und drei Tage danach) „Higan“ genannt. Während dieser Woche denken viele Japaner an ihre Vorfahren und besuchen den Friedhof. Am Tag der Tagundnachtgleichen preist man auch die Natur und umsorgt die Lebewesen.

 

 

Hina-Matsuri-Mädchenfest

Dieses Fest wird am 3. März japanweit in Familien mit Töchtern gefeiert. Der Tag ist aber kein gesetzlicher Feiertag.

 

Für das Fest wird ein besonderes Podest mit bunten Püppchen aufgestellt. Der Stil des Podests ist von Familie zu Familie unterschiedlich.

Manche Familien stellen ein prächtiges siebenstufiges Podest auf, das mit einem roten Tuch überzogen wird. Auf der obersten Stufe stehen zwei Puppen, „O-dairi-sama“ und „O-hina-sama“ in höfischer Kleidung aus der Heian-Zeit. („Dairi“ bedeutet „Keiserlicher Palast“ und „Hina“ bedeutet „Puppe“). Auf der zweiten Stufe werden „Sannin- Kanjzo“,( „drei Hofdamen“), die dem Kaiser und der Kaiserin dienen, platziert. Auf der dritten Ebene befinden sich fünf Musiker mit Musikinstrumenten. („Gonin-bayashi“). Auf die zwei untersten Stufen stellt man gewöhnlich Süßigkeiten oder Sake als eine Art Opfergabe. Gegessen werden traditionell in Raute-Form hergestellte „Mochi“ („Hishi-mochi“) und gefärbte „Arare“, bissengroße Kekse. Das für das Fest übliche Getränk ist „Amazake“, ein alkoholfreies oder alkoholarmes süßes Getränk aus Reis.

 

Jede traditionell orientierte japanische Familie mit einer Tochter hat einen solchen Satz Puppen. In den letzten Jahren besitzen viele Familien wegen der geringen Wohnfläche nur ein kleines Podest, das nur entweder 3 Stufen hat, oder einstufig mit den zwei wichtigsten Puppen ist. Die meisten Mädchen bekommen ein eigenes Podest bei ihrem ersten Fest oder bei ihrer Geburt, oft von den Großeltern in der Hoffnung, dass das Leben der Mädchen glücklich verläuft.

 

Der Ursprung dieses Fests kann bis auf die Heian-Zeit (794-1185) zurück verfolgt werden. In der Heian-Zeit wurden im Wechsel der Jahreszeiten 5 große Feste abgehalten. Das „Hina-Matsuri“ wurde seither immer im März, in der Jahreszeit, in der die Pfirsichblüten kommen, gefeiert. Deswegen wird das Fest auch als „Momo no Sekku“ („das Pfirsichfest“) bezeichnet. („Momo“ heißt auf Japanisch „Pfirsich“). Bei diesem Fest machten Mädchen aus Papier Puppen und ließen sie in einem Boot einen Fluss hinunter ins Meer treiben. Man hoffte und dachte, dass die Puppen die bösen Geister mitnehmen. Der Brauch, Puppen auf einem Podest auszustellen, beginnt erst in der Edo-Zeit (1603-1867). Man ging davon aus, dass die Puppen die Macht hätten, böse Geister in ihrem Körper einzuschließen

und so die Puppenbesitzerin vor Gefahr schützen zu können.

Einer Legende nach glaubt man, wenn die Familie es vergisst, alle Puppen nicht früh genug wegzuräumen, ihre Mädchen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Ehepartner haben.

Feiertag im Februar

 

Der Gründungstag Japans (Kenkoku Kinenbi)

1872 setzte die Meiji-Regierung diesen Feiertag offiziell fest, damit man an die Gründung des Staates Japan zurückdenkte und die Vaterlandsliebe förderte. Nach dem im Jahr 720 herausgebrachten Geschichtsbuch „Nihon-shoki“, soll der erste Kaiser Japans, „Jinmu“ am 11. Februar im Jahr 660 vor Christus den Thron bestiegen haben.

Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurde dieser Feiertag zunächst abgeschafft, und seit 1966 wird er wieder als gesetzlicher Feiertag am 11. Februar begangen.

 

 

 

Feiertage Im Januar

Der Neujahrstag (Ganjitsu/Gantan)

Wie in vielen Ländern feiern die Japaner den Neujahrstag am 1. Januar. Der Neujahrstag hat für die Japaner eine besonders wichtige Bedeutung, die mit dem europäischen Weihnachten verglichen werden kann. Das Neujahr ist im Allgemeinen die günstigste Gelegenheit, bei der alle Familienmitglieder zusammen zu kommen.
Die meisten japanischen Firmen schließen schon am 30. Dezember und sie bieten damit den Mitarbeitern eine Chance, zu ihrer Familie, in die Heimat zu fahren. Die meisten Unternehmen öffnen erst nach dem 4. Januar wieder.

Der erste Tag des Jahres wurde aber erst 1948 zu einem gesetzlichen Feiertag.

2. Der Tag der Volljährigkeit (Seijin no Hi)

Bis zum Jahr 2000 wurde dieser Tag am 15. Januar abgehalten, aber
seit 2000 am zweiten Montag im Januar. In Japan wird man im Alter
von 20 Jahren volljährig. An diesem Tag werden in allen Gemeinden
Japans Feiern veranstaltet. Alle neu Erwachsenen werden zur Feier
eingeladen, bei der der Gemeindevorsteher eine Rede hält, und alle
Teilnehmer ein kleines Geschenk erhält. Für diese Gelegenheit tragen
die Jungen herkömmlich einen nagelneuen Anzug, und die Mädchen
tragen häufig einen Kimono.

Das Motto dieses Tages ist: Man soll sich dessen bewusst werden, dass
man zu einem Erwachsenen gehört und von nun an selbstständig das
eigene Leben in die Hand nehmen soll. Erwachsene beglückwünschen
die Volljährigen und ermuntern sie zum Start eines neuen Lebens.

 

Hatsumoude – der erste Schrein- oder Tempelbesuch-

Am Jahresanfang besuchen viele Japaner einen Tempel oder einen Schrein, um für ihre Gesundheit oder ihr Glück für das neue Jahr zu beten. Einen Schrein- oder Tempelbesuch in dieser Art nennt man „Hatumoude“ (der erste Besuch).

Tipps für einen Schreinbesuch:

  1. Wenn man unter einem Torii-Tor durchgeht, soll man den Kopf leicht beugen. Nach dem Torii-Tor beginnt der heilige Bereich.
  2. Hinter dem Torii-Tor soll man am Wegrand gehen. Die Mitte des Wegs ist nur dem Gott vorbehalten.
  3. Vor einem Schrein-Gebäude, bei einem Brunnen zur rituellen Reinigung (Mitarashi), soll man die Hände waschen und den Mund spülen, um sich auf den Gottbesuch vorzubereiten.
  4. Man läutet eine Glocke, um den Gott auf sich aufmerksam zu machen, und wirft ein paar Münzen in einen Spenden-Kasten.
  5. Man soll sich zweimal verbeugen, zweimal in die Hände klatschen und beten.
  6. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen.

Tipps für einen Tempelbesuch:

  1. Man soll den Kopf leicht beugen, bevor man die Tempelanlage betritt.
  2. Vor einem Hauptgebäude, bei einem Mitarashi soll man die Hände und den Mund spülen, genauso wie bei einem Schreinbesuch.
  3. Man zündet Räucherstäbchen an. (Diesen Prozess lässt man aber meistens aus.)
  4. Man wirft eine kleine Spende in einen Holzkasten und legt die Handflächen in Brusthöhe aneinander, dann betet man.
  5. Nach dem Gebet soll man sich noch einmal verbeugen, dabei klatscht man nicht in die Hände.

Shogatsu

Shogatsu (das japanische Neujahr) ist eines der wichtigsten Feste Japans.
Das Neujahr ist seit 1948 als ein gesetzlicher Feiertag festgelegt, aber man feiert das Fest traditionell bis zum 3. Januar. Viele Firmen und Behörden bleiben deswegen bis dahin geschlossen. Wörtlich betrachtet, dauert Shogatsu sogar bis zum 7. Januar.

In der Shogatsu-Zeit werden oft paarweise Neujahrschmuck aus Kiefern oder Kiefernzweigen vor den Eingangstüren aufgestellt. Vor den Geschäften und Firmen sind oft besonders prächtiger Dekorationen aus Kiefer und Bambus zu sehen. Sie sind ein Zeichen, dass man damit die Götter und das Glück Willkommen heißen möchte. Kiefer, Bambus und Pflaume gelten in Japan als segenbringend und werden als Symbol für ein langes Leben verehrt.

Am. 1 Januar kommt die gesamte Familie oft zusammen. Man feiert den Neujahrstag mit Sake (japanischer Reis-Wein) und einem für diesen Tag extra zubereiteten Essen. Das Essen heißt „O-sechi“. Früher kochten die Hausfrauen „O-sechi“ zu Hause, bevor das neue Jahr begann. In letzter Zeit jedoch kauft man es vermehrt fertig zubereitet in Kaufhäusern oder bestellt es bei einem bekannten Restaurant.

Viele Japaner besuchen einen Tempel oder einen Schrein, um zu Gott um Glück für sich und seine Familienangehörigen zu beten. Es gibt sogar relativ viele Menschen, die schon in der Nacht zum Neujahr unterwegs sind.

Der Neujahrstag bietet Kindern eine gute Gelegenheit, zusätzliches Taschengeld zu bekommen. Die Erwachsenen tun das Taschengeld in eine kleine Papiertüte hinein und geben sie den Kindern in der Verwandschaft. Dieses Taschengeld nennt man „O-toshidama“.

Eine weitere Gewohnheit der Japaner in der Shogatsu-Zeit ist es, am Beginn des neuen Jahres an alle Freunde, Bekannten oder Kunden Neujahrskarten, „Nenga-jo“ zu verschicken. Viel emsige Postboten verteilen eine fast astronomische Zahl von Karten zu dieser Zeit.

In letzter Zeit sind viele Geschäfte ohne Pause durchgeöffnet. Manche Kaufhäuser nehmen sogar diese Feiertage zum Anlass, mit Überraschungstüten oder Glücksbeuteln besonders viele Kunden anzulocken. Diese Art Überraschungstüten heißen „Fuku-Bukuro“. Überraschungstüten enthalten ganz unterschiedliche Dinge. Leider darf man vor dem Kauf nicht reinschauen, sonst wären es ja keine Überraschungstüten mehr. Aber der Inhalt der Tüte ist normalerweise viel mehr wert als der Verkaufspreis. Um eine Überraschungstüte in den besonders populären Geschäften zu ergattern, muss man sich schon Anfang des Jahres in eine Schlange stellen.

der Silvester

Bis zum Vortag des Neujahres putzen viele Japaner ihr Haus gründlich, bereiten Hausfrauen ein besonderes Essen (ein kaltes Büfett) für die Neujahrzeit zu. Familienangehörigen kommen in die Heimat zurück, um das neue Jahr alle zusammen begrüßen zu können. Gegen Mitternacht beginnt an den Tempeln im ganzen Land das Läuten der Silvesterglocken(Joya no Kane). Traditionell essen viele Japaner während die Glocken geschlagen werden Soba-Nudeln(Toshikoshi-Soba) und wünschen sich Glück und Gesundheit das Neue Jahr.

Joya no Kane: An vielen buddhistischen Tempeln werden in der Silvesternacht die Tempelglocken 108 Mal geschlagen. Diese Zahl beruht auf die nach buddhistischer Vorstellung 108 menschlichen Begierden, die so überwunden werden sollen.

Toshikoshi-Soba: In der Silvesternacht isst man in Japan oft Soba-Nudeln. Soba-Nudel ist dünn aber lang, und man sagt, dass sie ein gutes Symbol für ein bescheidenes aber langes Leben ist.

Der Buddhismus

Der Buddhismus gehört zu den großen Weltreligionen. Er entstand im 5. Jahrhundert vor Christus in Indien. Nach Japan soll er im 6. Jahrhundert eingeführt worden sein. Zunächst fand der Buddhismus unter den Herrschern und Adeligen Aufnahme. Erst im 13. Jahrhundert wurden volksreligiöse Bewegungen ins Leben gerufen.

Im Gegensatz zu den älteren Formen des Buddhismus in Japan bezeichnet man die in der Kamakura-Zeit neu entstandenen buddhistischen Bewegungen sowie die aus ihnen hervor gegangenen Schulrichtungen „Kamakura-Shin-Bukkyo“ (der neue Buddhismus in der Kamakura-Zeit).
Buddhistische Erneuer wie z. B. Honen (Jodo-Schule), Eisai (Rinzai-Schule), Shinran (Jodo-shin-Schule), Dogen (Soto-Schule) und Nichiren (Nichren-Schule), die den älteren bzw. traditionellen japanischen Buddhismus studiert hatten, übten Kritik, brachten Reformen auf den Weg und schufen eigene Systeme religiöser Theorie und Praxis.

Tempel sind der Gebetsort für buddhistische Anhänger. In Tempeln werden Buddha-Statuen aufgestellt, wohnen und bilden sich Mönche oder Nonnen aus. Manche Tempel, wie zum der Enryakuji-Tempel- ein Kulturerbe von UNESCO-, sind eine allgemeine Institution, wo man sich zu einem Mönch ausbilden kann.

der Shinto/der Shintoismus

Der Shinto ist die indigene japanische Volksreligion. Er ist aus Glaubensvorstellungen entstanden, die seit alters her unter dem Volk verbreitet waren. Der Shinto ist hauptsächlich durch die Verehrung von Ahnen als Gottheiten und von Naturgeistern charakterisiert. Im Shintoismus existieren viele überirdische Gottheiten (Kami), aber es gibt keine klaren, moralischen Gebote und keine heilige Schrift, der sich die Anhänger unterwerfen müssen. Als Kami können im Shintoismus alle Arten von Wesenheiten und Dingen fungieren: übermenschliche Naturerscheinungen, Berge, Bäume, Flüsse und auch hochgestellte menschliche Persönlichkeiten.

Nach der Meiji-Restauration (1868-1889) verfolgte die Regierung die Politik, den Shinto zur japanischen Staatsreligion zu erheben. Man ordnete den politisch ausgerichteten Zweig des Shinto dem des Kaiserhauses unter. Diese Variation des Shinto nennt man Staats-Shinto (kokka-shinto). Der Staats-Shinto wurde mit militaristischen und nationalistischen Ideen verbunden. Dabei wird der Tenno (der japanische Kaiser) als menschgewordene Gottheit betrachtet. Der Staats-Shinto entwickelte sich zu einer ideologischen Stütze der Tenno-Herrschaft.

Religiöse Stätten des Shinto werden als „Schreine“ bezeichnet. Ein auffälliges Kennzeichen für Schreine ist ein „Torii-Tor“, das an der Schwelle zum Heiligtum steht.

Japaner und Religion

Japaner sind relativ locker im Umgang mit den Religionen. Mit anderen Worten: es gibt in Japan viele Personen, die keinen festen Glauben haben.
Aber das bedeutet nicht, dass den Japanern den Begriff „Gott“ fremd ist, die Japaner fassen den Begriff „Gott“ vielmehr sehr weit. Vermutlich ist diese Einstellung auf den Einfluss des Shintoismus mit seinen zahlreichen Naturgöttern zurück zu führen.

Die meisten Japaner können ohne Problem in einem natürlichen Wesen oder Phänomen einen Gott sehen. Manche halten Bäume für Gott, und andere beten die Sonne als Gott an. Diese langjährige Tradition, in einem oder mehreren Naturwesen Gott zu finden, hat verhindert, dass Japaner an einer einzigen Glaubensrichtung anhängen.

Trotzdem besuchen Japaner ab und an, besonders zu Neujahr, einen Schrein oder einen Tempel, um für das Glück und für die Gesundheit zu beten. Viele junge Japaner wollen nicht in einer Hochzeitshalle, sondern in einer katholischen Kirche heiraten. Wenn man stirbt, wird man oft auf buddhistischer Art beerdigt. Obwohl viele Japaner keine feste alltägliche Verbindung zum Buddhismus haben, gehören die meisten japanischen Familien zu einem buddhistischen Tempel, wo sie das Familiengrab haben. Diese Verbindung zu einer bestimmten buddhistischen Schule hat historische Gründe: In der Edo-Zeit wurde nämlich ein System eingeführt, wonach sich alle japanischen Familien bei einem buddhistischen Tempel registrieren mussten. Dahinter steckte die Absicht, das Christentum zu verbannen. Dieses System blieb auch nach der völligen Zrückdrängung des Christentums bestehen und diente dazu, das Volk zu kontrollieren. 1873 wurde das System zwar abgeschafft, aber sein Einfluss wirkt bis auf den heutigen Tag nach.